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Donnerstag, 27. September 2018

"Wolfsong (Green Creek 1)" von TJ Klune (engl.)

Wie kann man nur mit so einfachen Worten so ein geniales Buch schreiben???

Ox ist … Ox. Man kann ihn nur schwer beschreiben, man muss ihn einfach kennenlernen.

Ich glaube, dass ist eine der kürzesten Inhaltsangaben, die ich je geschrieben habe, aber das Buch „Wolfsong“ von TJ Klune entzieht sich erfolgreich dem Versuch, es mit ein paar wenigen Worten zusammenfassen zu wollen. Die Geschichte hat Fantasy-Elemente, sie ist ein Entwicklungsroman, erzählt, von Familie, davon wie es ist erwachsen zu werden, sich selbst zu finden, von Verlust, Fehlentscheidungen, Enttäuschungen, aber auch von einer ganz großen Liebe, einer die die Welt von zwei Männern mehrfach in völlig unterschiedlicher Weise komplett aus den Angeln hebt. Jeder der Aspekte für sich verdient es eigentlich, sich ausführlich mit ihm zu beschäftigen, aber das Ergebnis würde vermutlich den Rahmen jeder Buchbesprechung sprengen und der Geschichte doch nicht wirklich gerecht werden.

TJ Klune erzählt „Wolfsong“ … sehr eigenwillig. Die Sprache ist recht einfach gehalten und der Autor arbeitet konsequent mit Wiederholungen, einem Stilelement, das ich eigentlich nicht besonders mag. Hier aber passt es perfekt. Wie beim Refrain eines Liedtextes (Wolf-„SONG“) sorgen die einprägsamen Formulierungen nur umso mehr dafür, dass sich ihre Bedeutung und die starken Gefühle dahinter tief ins Herz des Lesers graben. Man kann und will diese Geschichte nicht zur Seite legen, bis man weiß ob und wie Ox, Joe und das Rudel zueinanderfinden.

Wolfsong“ geht unter die Haut. Man liebt und leidet mit den Helden. Man fiebert mit ihnen auf jedem kleinen Glücksmoment hin und trauert mit ihnen bei jedem Verlust und jeder Verletzung.

Beim Kauf habe ich einfach eine weitere Gestaltwandler-Love-Story erwartet. Gefunden habe ich eine Geschichte, die viel mehr ist als das. Weit weg vom Mainstream. Intensiv. Episch. Dunkel. Hart. Und doch auch unglaublich zärtlich und voller tief empfundener Zuneigung. Joe liebt Ox und Ox liebt Joe. Aber ihre Herzen sind so groß, dass sie auch noch Platz für Familie und Freunde haben.

Diese Bindungen sind genauso wichtig, wie die, die sie miteinander knüpfen. Sie machen die beiden Männer so vielschichtig und greifbar. Besonders nahe fühlt man sich als Leser natürlich Ox, aus dessen Sicht die Story erzählt wird und mit dem zusammen man entdecken darf (muss?), dass es Dinge in der Welt gibt, die unglaublich schön sind, dass aber auch Monster in ihr lauern.

Mein Fazit: „Epic and awesome“!!! Das sagt Joe zu (und über) Ox, als sie sich zum ersten Mal treffen. Aber es passt perfekt auf die ganze Story. Ich darf nur 5 Punkte geben. Leider. Das Buch sprengt nämlich die Skala!

Wolfsong“ liegt bisher nur auf Englisch vor, ich hoffe aber, dass es möglichst schnell übersetzt wird. Solange tröste ich mich mit dem zweiten Band der Serie „
Wolfsong“. Auch wenn ich ein besorgt bin. Er soll sehr, sehr dunkel sein … 
Mit "Brothersong", dem 4. Band der Geschichte ist die Serie übrigens laut Aussage des Autors (leider, leider) beendet.

Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von TJ Klune kaufen: 
- "Wolfsong" (Green Creek Book 1)
"Ravensong" (Green Creek Book 2)
- "Heartsong(Green Creek Book 3)
- "Brothersong" (Green Creek Book 4)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Donnerstag, 20. September 2018

"Jagdbeute" von Linda Mignani

Extrem schwache Fortsetzung

June malt hauptsächlich Fantasy-Motive und lebt eigentlich recht gut davon. Doch so langsam zweifelt sie an ihrem Verstand: Steht das wirklich der herrischer Kriegerfürst vor ihr, der eigentlich nur ein Werk ihrer Fantasie sein sollte? Oder ist die Wirklichkeit einfach nur erheblich vielschichtiger, als sie es sich in ihren wildesten Träumen vorgestellt hat? Während ihr Verstand meutert, als Sakuro sie als seine Sklavin bezeichnet und ihre bedingungslose Unterwerfung fordert, ist ihr Köper alles andere als abgeneigt. Doch was verlangt ihr Herz?

Ich war regelrecht begeistert, als Linda Mignani nach 5 (!) Jahren mit „Jagdbeute“ eine Fortsetzung zu dem erotischen Fantasy-Abenteuer „Kriegsbeute“ auf den Markt gebracht hat. Das erste Buch ist wirklich klasse und schildert, wie sich eine junge Frau in ihre Rolle als Sklavin und Geliebte eines Mannes wiederfindet, den sie eigentlich hassen sollte. In der Story stimmt einfach alles: Die Mischung aus Fantasy und Erotik, die expliziten Szenen – sogar die, die man nicht anders als Non-Con nennen kann.

Leider ist das in meinen Augen im zweiten Teil ganz anders. Wenn man das Buch unbedingt lesen möchte, sollte man auf jeden Fall zuerst Band eins lesen. Die Figuren, die dort nach und nach eingeführt werden und einem sehr ans Herz wachsen, bleiben hier Schatten ihrer selbst. Die meisten bekommen kaum eine Beschreibung die über den Namen und die Haarfarbe (und natürlich den Hinweis, dass sie groß, stark und einfach fan-tas-tisch aussehend sind) hinausgeht. Folglich kommt man ihnen als Leser auch nicht nahe.

Besonders schade ist das bei Sakuro, der im ersten Teil als sehr komlpexer Charakter mit hellen und dunklen Seiten in Erscheinung tritt. Davon bleibt in „Jagdbeute“ kaum etwas übrig. Natürlich findet June ihn trotzdem heiß. Warum das allerdings so ist, muss man hinnehmen, so richtig nachfühlen kann man es nicht.

Leider stimmt zumindest in den ersten beiden Dritteln auch die Mischung aus Fantasy und Erotik nicht. Zwar wird immer wieder gesagt, wie erotisch aufgeheizt die Stimmung ist, aber … explizite Szenen sind echt dünn gesät. Dafür geht es seitenweise um eine krude Verschwörung.

Richtig geärgert hat mich die Ausdrucksweise. Die Sprache passt weder richtig zu einem Fantasy-Roman (auch nicht zu einem mit SF-Elementen) noch zu geschmackvoller Erotik, sondern eher zu einem billigen Porno.
Letzeres muss nicht schlecht sein, ganz im Gegenteil. Dann erwartet man aber mehr richtig saftige Sex-Szenen.

Wie die Story ausgeht, weiß ich übrigens nicht. Während ich „Kriegsbeute“ sogar mehrmals gelesen habe, bin ich bei „Jagdbeute“ nach zwei Dritteln (und entgegen meiner sonstigen Gewohnheit) genervt ausgestiegen.

Fazit: Sorry. Das war nicht meins. Da hilft es auch nicht, dass die Andeutung weiterer Paare meinen Kaufreflex triggert. Von mir gibt es nur hier nur zwei Punkte und keine Leseempfehlung.

Übrigens: Die Vorgeschichte zu diesem Buch – also „Kriegsbeute“ - habe ich übrigens gelesen, bevor ich mit dem Rezi-Schreiben angefangen habe. Der Story würde ich bedenkenlos 5 Punkte geben.

 
 Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von Linda Mignani kaufen: 
- "Kriegsbeute" (Fia und Rasul)
- "Jadgbeute" (June und Sakuro)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.




Montag, 17. September 2018

"Unter deinen Händen" von Melanie Hinz

Ups! She did it again!!!

Eine furchtbare Tragödie lässt den kleinen Janek elternlos zurück. Seine Tante Lola gibt ihr Bestes, um dem Jungen ein Heim zu bieten, aber die erfolgreichen Anwältin weiß nicht wirklich, wie sie dem Kind näher kommen soll und muss außerdem mit ihrer eigenen Trauer kämpfen. Job – von Karriere ganz zu schweigen – und Kind unter einen Hut zu bringen, ist nie einfach und Lola weiß kaum noch, wo ihr der Kopf steht.
Ein überraschendes Angebot scheint die Lösung aller Probleme zu sein … und schafft gleichzeitig eine Menge neue. Gibt es eine Lösung für Janek, Lola und Henry???

Ups! She did it again!!! Wieder einmal hat Melanie Hinz einen ihrer unvergleichlichen, wunderbaren, unheimlich dichten und erotischen Romane hingelegt. „Unter deinen Händen“ kann man … einfach nicht aus den Händen legen, bis man weiß ob und wie Lola und Henry zueinander finden.
Auch wenn die Geschichte einer Frau, die plötzlich und unerwartet in die Mutterrolle gedrängt wird, nicht neu ist, so schafft es Melanie Hinz doch, sie so lebensecht zu erzählen, dass man jede Wendung voller Spannung verfolgt. Die Story gleitet weder zum Drama ab, noch (wie so oft in bei diesem Hintergrund) zu einer billigen Komödie. Es ist NICHT witzig, allein erziehend zu sein, das wird hier ganz deutlich. Aber die Geschichte zeigt auch etwas anderes: Jede Mutter – egal ob mit leiblichen Kindern oder mit „geerbten“ – ist auch eine Frau mit Wünschen und Bedürfnissen.
Lola ringt mit sich, ob sie denen nachgeben darf. Weil dies hier ein Melanie-Hinz-Roman ist wird mit deutlichen Worten geschildert, wie sie sich entscheidet. Die erotischen Szenen sind explizit, total heiß und dabei sehr geschmackvoll. Es macht Spaß sie zu lesen!
Die Story wird hauptsächlich aus Lolas Sicht erzählt und wahrscheinlich findet sich nicht nur eine Leserin in ihr, ihren Zweifeln und Hoffnungen wieder.
Besonderen Spaß hat mir persönlich übrigens der Schluss der Geschichte gemacht, auch wenn er ein wenig abrupt kommt. Dafür darf man dort einen kleinen Blick auf einige der liebgewonnen Helden aus den anderen Büchern der Autorin werfen. Natürlich versteht man die Story auch so, aber Vorsicht! Die Bücher machen süchtig!

Fazit: Super geschrieben! Nachdenklich, traurig, mit Tiefe und gleichzeitig sehr erotisch und voller Hoffnung. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 Punkte und eine Leseempfehlung.
P.S.: Das sexy Cover ist einfach die Wucht!

Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von Melanie Hinz kaufen: 

Grundsätzlich sind eigentlich alle Romane toll, wer "Unter deinen Händen" liest, weiß aber, warum ich genau diese Links hier setze:

- "Durch den Sommerregen" (Helena & Gabriel) (Ich LIEBE diese Story!!!)
- "Nie genug von dir" (Nadine & Markus)
- "Nie genug" (Emma & Sam)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.


Sonntag, 16. September 2018

"Warrior Lover: Slayer" von Inka Loreen Minden

Die Unschuld und die Bestie

Die junge Mary wird unschuldig zu einem qualvollen Tod verurteilt. Denn die Hinrichtungen in ihrer Heimat sind nicht schnell und schmerzlos, sondern ein brutales Schauspiel: Grausame Biester jagen vollziehen sie nach einer blutigen Jagd, an der sich ein grölendes Publikum ergötzt.

Doch Slayer vergewaltigt und tötet seine „Beute“ nicht, sondern nimmt sie mit auf eine atemlose Flucht. Seinen Häschern kann er entkommen, aber wie sieht es mit dem Monster aus, dass in seinem Inneren lauert. Die sanfte Mary fasziniert Mann und Bestie gleichermaßen. Wer wird siegen?

Mit „Slayer“ knüpft Inka Loreen Minden direkt an die vorhergehenden „Warrior Lover“ – und schlägt dabei doch ein komplett neues Kapitel auf: Hier erfahren wir, dass es nicht nur Warrior in den ehemaligen USA gibt, sondern das alte Regime die hochgezüchteten Krieger auch wie Handelsware in die gesamte Welt verkauft hat. (^^ Das Herz der geneigten Leserin schlägt höher, weil sie plötzlich wieder auf viele, viele weitere Storys hoffen darf …)

Slayers Geschichte ist unheimlich berührend. Schon seine Brüder haben es in ihrem früheren Leben nicht leicht gehabt, aber ihm hat man systematisch mit Drogen mehr und mehr seiner Menschlichkeit gestohlen. Zusammen mit Mary erlebt man, wie der Mann in ihm verzweifelt darum ringt, sich nicht ganz an das Tier zu verlieren …

Die Story hat aber noch eine zweite Ebene: Wie kann man mit der Vergangenheit abschließen? Ist Rache der richtige Weg? Oder gibt es etwas anderes, viel Besseres? Slayer hat die Chance auf eine glückliche Zukunft, aber wählt er wirklich den richtigen Weg, um sie zusammen mit Mary zu leben?
Seine Geschichte ist unheimlich spannend, aufrührend und … zärtlich. Weil Inka Loreen Minden sie geschrieben hat, ist sie natürlich auch unvergleichlich erotisch.

😉Zusammen mit Mary darf man als LeserIn den heißen Kerl ungeniert anschmachten und sich an seinen harten Muskeln genauso wie an seinen sanften Momenten erfreuen. Das Mary ein (süßes) Geheimnis hat, würzt den zweiten Teil der Story übrigens mit so einigen unerwarteten und witzigen Momenten.

Fazit: Mit „Slayer“ erfindet Inka die Warrior Lover sozusagen noch einmal neu, und die Serie macht in Band 13 genauso viel – wenn nicht noch mehr – Spaß, wie im ersten Band. Unbedingt lesen!!!
Ach ja: Natürlich erhalten auch Slayer und Mary ihre verdienten 5 Punkte!


Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Inka Loreen Minden kaufen:

Teil 1: Jax 
Teil 2: Crome
Teil 3: Ice 
Teil 4: Storm
Teil 5: Nitro 
Teil 6: Andrew und Emma
Teil 7: Steel 

Teil 8: Fury
Teil 9: Tay
Teil 10: Shadow
Teil 11: Flame
Teil 12: Verox 
Teil 13: Slayer 

Warrior Lover Snacks:
Snack 1: Chaz & Anka
Snack 2: Onyx & Maia

Die Storys sind alle in sich abgeschlossen, gehören aber in einen übergreifenden Handlungsbogen. 

Übrigens die Rezis zu den anderen Büchern (und den Snacks) findet man auch hier auf dem Blog.

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 13. September 2018

"Misfits (Urban Soul Book 1)" von Garrett Leigh (engl.)

Unerwartet, ungewöhnlich und unbedingt lesenswert!!!
Der Kellner Jake hat ein Problem, das allerdings Tom erst auf ihn aufmerksam macht. Der toughe Restaurantbesitzer ist sofort fasziniert von dem ungewöhnlichen jungen Mann und holt ihn in sein Bett. Er würde ihn auch sofort in sein Leben lassen, allerdings nur mit Einverständnis von Cass, seinem Seelenpartner, der Liebe seines Lebens, mit dem er eine offene Beziehung führt.
Cass reagiert gelassen und scheint nicht abgeneigt. Jake dagegen kann sich eine Partnerschaft zu dritt nicht vorstellen. Sind die drei „Misfits“, also nicht zusammenpassende Teile? Oder passen die drei Außenseiter (= eine weitere mögliche Bedeutung des Titels) etwa doch ausgezeichnet zusammen?

Misfits" von Garrett Leigh ist der erste Teil der Serie um die „Urban Soul“ Company, die Cass und Tom gemeinsam gehört und in die sie eine Menge Arbeit stecken. Ihr Ziel ist es, gutes und möglichst biologisches Essen preiswert in angesagten und völlig unterschiedlichen Restaurants zu verkaufen. Jedes Lokal hat einen ganz eigenen Stil.

So individuell und interessant wie die einzelnen Locations sind auch die Charaktere, die Garrett Leigh präsentiert. Die Jungs sind heiß! Alle drei gehen recht offen mit ihren Wünschen um. Der Sex wird entsprechend mit deutlichen Worten geschildert. Die entsprechenden Szenen haben es wirklich in sich!
Tom, Cass und Jake sind aber auch richtig sympathisch und haben genug Ecken und Kanten, um „echt“ zu wirken. Es macht nicht nur unglaublich viel Spaß, mitzuerleben, wie sie sich einander annähern, sondern es ist auch richtig spannend. Je besser man die Jungs zusammen mit Jake kennenlernt, desto mehr kann man nachvollziehen, wie Tom und Cass zu ihrem ungewöhnlichen Lebensstil gekommen sind.  Und der hat die gleichen Fragen und Zweifel, die jeder Mensch am Anfang von etwas empfindet, dass eben nicht der Norm entspricht.

Die Geschichte lebt aber nicht nur von ihren Charakteren. Auch als Leser spürt man den Pulsschlag der Millionenmetropole London mit all ihren bunten Facetten. Tom, Cass und Jake verkörpern ein wenig die völlig unterschiedlichen Menschen, die dort ihr zuhause finden. Toll ist, dass zwar jeder von ihnen für eine Gruppe steht bzw. stehen kann, aber niemand zum Abziehbild verkommt. Jeder der drei hat sein eigenes Schicksal, dass ihn aus der Masse heraushebt und für den Leser unvergesslich macht.
Besonders berührend ist, wie Garrett Leigh es schafft, die Stärken, aber auch die Verwundbarkeit der Männer näher zu bringen. Man liebt und leidet mit den dreien und fiebert regelrecht, ob sie es schaffen, ihre ungewöhnliche Beziehung zu etablieren.
(Diese Faszination nimmt übrigens auch beim Re-Read nicht ab!!!)

Fazit: „Misfits“ wartet mit einer überraschend anderen Storyline, interessanten Wendungen und richtig tollen Charakteren auf. Hier stimmt einfach alles. Emotionen und Erotik halten sich die Waage. Die Geschichte konzentriert sich auf die drei Jungs, ohne dabei zum Kammerspiel zu werden, dafür sorgen die lebendigen Nebencharaktere. Unbedingt lesen!!!
Von mir gibt es jedenfalls mehr als 5 Punkte und eine kleine Suchtwarnung …

Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Garrett Leigh kaufen: 
- "Misfits (Urban Soul Book 1)" (Tom, Cass und Jake)
- "Strays (Urban Soul Book 2)" (Nero und Lenny)

Auf Deutsch gibt es leider (!) bisher nur ein Buch der Autorin:
"The Bullet: Blue Boy 1" (Achtung! Diese Story ist in meinen Augen ebenfalls eichtig klasse, aber nix für Leute, die es seht zärtlich und romantisch mögen ...)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.



Samstag, 8. September 2018

"Vergebung finden" von Sloane Kennedy

Vergebung ist nicht einfach. Oder doch?

Hunter Greene hat sein Leben lang versucht, es seinem gewalttätigen Vater recht zu machen. Aber in einer einzigen Nacht bricht alles zusammen. Hunter gibt seinem Verlangen nach und küsst einen anderen Jungen, lässt ihn seine Leidenschaft spüren. Bevor es wirklich ernst wird, überrascht ihn sein Vater und das Desaster nimmt seinen Lauf …

Wer die Serie gelesen hat, weiß wer Hunter ist und was er gegenüber Finn aus „Ein Zuhause finden“ zu Schulde kommen hat lassen. Ich wollte das Buch zuerst gar nicht lesen, weil Hunter entweder ein extrem selbstsüchtiger oder ein sehr schwacher Charakter zu sein scheint, dem dann mit Roman ein starker, reicher Mann zu Seite gestellt wird.
‚Typisch!‘, dachte ich. ‚Armes Hascherl, das gerettet werden muss, weil es aus eigener Kraft nicht auf die Beine kommt.‘

Aber: In diesem Fall hat es sich absolut gelohnt, Serienjunkie zu sein und ‚der Vollständigkeit halber‘ auch das letzte Buch lesen zu wollen.
Ich kann auch diese Geschichte nicht besprechen, ohne zu spoilern. Also wieder die Bewertung vorweg: Begeisterte 5 Punkte und auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Das Buch hat bei aller Dramatik für mich eine unheimlich tolle Grundaussage, die noch lange nachwirkt, und die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ab hier SPOILER enthalten!
Vergebung finden“ ist eindeutig Hunters Buch. Auch wenn man auf den ersten Seiten den Eindruck hat, Roman wäre der Held, der einen dummen Jungen vor sich selbst rettet und  – wie Roman selbst – sich nicht gegen das Gefühl wehren kann, dass ihre Beziehung niemals auf Augenhöhe stattfinden könnte. Dass auch Roman ein Trauma hütet, erfährt man als Leser erst sehr spät, weil er scheinbar sein Leben völlig im Griff hat.
Hunter überrascht nicht nur Roman in mehr als einer Beziehung. Er hatte es nie leicht und macht sich wegen der Dinge, die er über Finn behauptet hat, schwere Vorwürfe. Hunter ist zu Beginn innerlich völlig kaputt und zerrissen. Roman scheint seit langer Zeit der erste Mensch zu sein, der ihn nicht ver- oder beurteilt und in eine bestimmte Richtung schubsen will. Roman kennt seine Vorgeschichte gar nicht und wenn er Hunter anschaut, sieht er kein Wrack, sondern einen begehrenswerten jungen Mann.
Das gibt Hunter die Atempause, die er braucht, um sein Leben nach und nach in die eigene Hand zu nehmen. Vielleicht ist es ein wenig idealistisch, wie Finn, Callan und Rhys auf seine Entschuldigung reagieren. Aber … das hier ist in erster Linie trotz allem eine erotische Romanze und kein Problemroman.
Das Buch berührt und macht Mut. Hunter lernt, zu sich selbst zu stehen. Das er dafür Hilfe braucht und sich diese auch (eigenverantwortlich!) holt, ist keine Schwäche sondern Stärke. Das wird sehr deutlich.

Wenn man die Serie kennt, glaubt man vielleicht, dass der Titel darauf anspielt, dass Hunter Finns Vergebung finden will. Das ist es aber nicht alleine. Hunter muss sich zuerst einmal selbst vergeben, was viel schwieriger ist, als man denkt.

Natürlich gibt es auch in diesem Buch einige sehr erotische Szenen. Diese sind explizit und schaffen es trotzdem spielend, nicht nur das Begehren, sondern auch die tiefe Zärtlichkeit, die die beiden Männer füreinander empfinden, zu transportieren.

Ganz zum Schluss: Richtig herzerwärmend ist nach den ganzen Szenen über völlig kaputte Familien die Beschreibung der großen Wahlfamilie, die sich in Dare, Montana gefunden hat. Ich wäre zu gerne dabei, wenn Roman und Hunter schließlich an ihrem geliebten See …
*grins* Nö. So sehr spoilere ich dann doch nicht! Schön selber lesen!!!


Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Sloane Kennedy kaufen: 
- "Ein Zuhause finden“ (meine Rezi dazu *klick*)
- "Vertrauen finden"
- "Frieden finden"
- "Vergebung finden"

Hier eine Übersicht über die Serie im Orginal:
- "Finding Home" (Finding 1) (Rhys, Finn und Callan)
- "Finding Trust" (Finding 2) (Dane und Jax)
- "Finding Peace" (Finding 3) (Gray und Luke)
- "Finding Forgiveness" (Finding 4) (Hunter und Roman)
- "Finding Hope" (Finding 5) (Beck, Quinn und Brody)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


"Frieden finden" von Sloane Kennedy

Unperfekt perfekt ...

Als Luke nach einer wilden Flucht vor dem Gesetz endlich in Montana ankommt, stirbt seine letzte Hoffnung auf Hilfe einen jähen Tod: Sein Adoptivbruder Rhys, bei dem er unterschlüpfen wollte, arbeitet wieder als Polizist. Luke will nur noch weg. Sein Leben ist verwirkt. Als er in einem Graben stolpert, bleibt er einfach liegen. Bis Gray ihn findet …
Nach und nach merkt Luke wieder, wie kostbar das Leben ist. Und er fühlt sich zu Gray hingezogen, obowohl ihn Männer bisher nie interessiert haben. Aber Gray scheint seine eigenen Geheimnisse zu hüten und glaubt schon lange nicht mehr an die Liebe …

Es ist beinahe unmöglich, "Frieden finden" zu besprechen, ohne zu spoilern. Deshalb die Bewertung vorweg: Es ist richtig toll, wahnsinnig berührend und voller interessanter Charaktere. Man verpasst etwas, wenn man es nicht liest! Von mir gibt es begeisterte 5 Punkte, die umso überraschender sind, weil ich zwischendrin überzeugt war, dass die Story so gar nicht in mein Beuteschema passt.
Leseempfehlung? Unbedingt!!! Und bloß nicht aufgeben, das Buch ist am Anfang … fast sperrig, aber es wird mit jeder Seite besser und intensiver.

Man muss die „Finden“ Serie von Sloane Kennedy übrigens nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lesen, es macht aber deutlich mehr Spaß, wenn man das tut.
Im Englischen gibt’s schon fünf Bände, vier davon (siehe unten) sind bisher auf Deutsch erschienen:

Ab hier SPOILER enthalten:

Eigentlich finde ich die meisten Gay-Geschichten in denen einer der Männer bisher straight war, eher unglaubwürdig. Daher mag ich sie nicht besonders. In „Frieden finden“ schafft es Sloane Kennedy aber, mit Luke einen unheimlich tollen und sehr glaubwürdigen Charakter vorzustellen. Der Mann hat zwar bisher nur mit Frauen geschlafen, doch man spürt beim Lesen deutlich, dass Sex in seinem Leben nicht unbedingt die größte Rolle gespielt hat. Als Luke Gray kennenlernt, löst das zum ersten Mal sofort etwas bei ihm aus. Aber Luke ist auf der Flucht, hat keine Ahnung, wem er noch trauen kann und glaubt nicht wirklich, dass er überleben wird. In dieser Situation versteht er zuerst gar nicht, was seine Gefühle zu bedeuten haben, danach versucht er lange, sie zu ignorieren. Zu Lukes Charakter passt es ausgezeichnet, dass er sich gar nicht gegen den Gedanken sperrt, schwul zu sein, sondern Gray nicht in seine Schwierigkeiten hineinziehen will.

Wenn es einen einzigen, kleinen Kritikpunkt an dem Buch (eher an der Serie) gibt, dann diesen: Auch wenn die Ausgangssituationen sehr verschieden sind, scheint es schon sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet zwei Adoptivbrüder für Verbrechen verantwortlich gemacht werden, die sie gar nicht begangen haben. Rhys hat ja sogar unschuldig im Gefängnis gesessen. Ein wenig Grinsen musste ich bei Jax Reaktion auf Luke. Der Kerl war Agent und ist nun Cop, scheint aber das Gesetz eher als unverbindliche Richtlinie zu interpretieren.

Nicht immer einfach zu lesen ist das Buch übrigens aber aus einem anderen Grund: Gray kämpft gegen eine heimtückische Krebserkrankung. Er ist gerade tief verletzt worden und glaubt, niemand würde ihm beistehen, bis er ausgerechnet in Luke eine unerwartete Stütze findet. Es ist schwer, Grays Schicksal zu verfolgen, vor allem weil Sloane Kennedy sehr glaubwürdig schildert, wie die Krankheit nicht nur Auswirkungen auf den Körper hat. Die Auseinandersetzung mit dem Tod bringt Gray dazu, sein komplettes Leben in Frage zu stellen und zu überlegen, was ihm wirklich wichtig ist. Er trifft Luke an einem Punkt, an dem sie beide – wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen – ganz unten sind und rechnet nicht mit dessen ruhiger, zupackender Hilfe. Wahrscheinlich hätte er Lukes Charakter gar nicht richtig einschätzen können, wenn er ihn ein paar Monate früher getroffen hätte.
Frieden finden“ hat also einen durchaus dramatischen Hintergrund und auch einen ernste Botschaft. Aber man fühlt sich als Leser weder belehrt noch gegängelt, sondern leidet und liebt mit den beiden Männern, gönnt ihnen von ganzem Herzen ihr Happy End und das sie endlich den „Frieden finden“, den sie sich von Herzen wünschen und verdient haben.

Zu den Büchern Sloane Kennedy, gehören eigentlich explizite, kochend heiße Szenen. Der Geschichte und Garys Erkrankung geschuldet, fehlen die hier zu Beginn.
Was dann kommt ist überraschend auf eine gute Weise: Gray ist mit Sicherheit kein klassischer „Held“ in einer erotischen Love-Story. Aber die Annäherung der beiden Männer und die zärtlichen und sehr erotischen Spielereien mit Luke gehen trotzdem unter die Haut und begeistern zusätzlich mit ihrer Selbstverständlichkeit. Guter Sex ist keine Frage eines perfekten Körpers, sondern die von Einfühlungsvermögen und … wahrer Liebe.

Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Sloane Kennedy kaufen: 
- "Ein Zuhause finden“ (meine Rezi dazu *klick*)
- "Vertrauen finden"
- "Frieden finden"
- "Vergebung finden"

Hier eine Übersicht über die Serie im Orginal:
- "Finding Home" (Finding 1) (Rhys, Finn und Callan)
- "Finding Trust" (Finding 2) (Dane und Jax)
- "Finding Peace" (Finding 3) (Gray und Luke)
- "Finding Forgiveness" (Finding 4) (Hunter und Roman)
- "Finding Hope" (Finding 5) (Beck, Quinn und Brody)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 7. September 2018

Einrichtungs-Tipps und -Trends, die die Welt nicht braucht …


Wieso schreibe ich hier auf einmal über Einrichtung und Trends, obwohl das doch eigentlich mein Lesetagebuch ist?
Nun, das ist einfach: Ich bin umgezogen! Das ist mit Sicherheit für jeden ein ziemlicher Aufwand, aber die Bücherwürmer unter den Lesern dieses Blogs (also wahrscheinlich 100%) werden gut nachvollziehen können, wo mein Problem lag. Die Frage ist nicht, welche Bücher man mitnimmt (Alle!) und wo man sie unterbringt (In jedem Zimmer ist Platz für ein Regal. Oder für mehrere …), sondern wie man sie einsortiert. Nach Themen? Nach Autoren? Nach Titeln? Nach …

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. 
Papierjunkie, der ich nun mal bin, habe ich in den letzten Monaten Wohnzeitschriften gewälzt und außerdem Life-Style-Blogs durchstöbert, um mir Anregungen für die Einrichtung meiner neuen Bleibe zu holen.

*grins* Wie ich dabei feststellen durfte, lebt nicht jeder in einer WG mit unzähligen fiktiven Charakteren. Meistens sehen die gezeigten Räume so aus, als hätte das e-book seine auf echtem Papier gedruckten Kollegen schon komplett verdrängt. Oft werden Bücher (gerne großformatige Schinken über Kunst …) wie Accessoires präsentiert.
Wo bleiben die zerlesenen, aber heißgeliebten Taschenbücher? In einer dunklen Ecke? In der Papiermülltonne???

Ein Tipp hat bei mir nur fassungsloses Kopfschütteln ausgelöst: Man sollte alle (!) Bücher in weißes Papier einschlagen, alternativ in Papier einer Farbe, die zur Einrichtung passt.
Echt jetzt??? Ich soll meine Schätze verstecken? Meine Bücher darf ruhig jeder sehen. Wer sie genau anschaut, der wird mich wahrscheinlich besser kennenlernen, als Small-Talk das jemals leisten kann.


Eine andere Lösung  – die wirklich im Moment ziemlich angesagt zu sein scheint, wenn ich meinen Wohnzeitschriften und den tollen Live-Style-Blogs glaube – ist in meinen Augen einfach …

Ok, ich habe lange überlegt, aber ich komme wieder auf dieses eine Wort zurück: 
Es ist dämlich.
Gibt es da draußen wirklich echte Menschen, die ihre Bücher nach Farben und diese in der perfekten Harmonie eines Regenbogens einsortieren??? Ernsthaft???

Vielleicht bin ich einfach zu alt für so etwas. Ich kann und will mir nicht merken, welche Farbe der Bücherrücken meiner Romane hat. (Lieber schwelge ich in Erinnerung an die besten Szenen …) Bei diesem System nützt es mir nichts, Autor oder Titel zu kennen, weil ich meine Bücher mit diesen Infos niemals wiederfinden kann. Ich sehe förmlich vor mir, wie ich – statt gemütlich eine komplette Serie der Reihe nach zum x-ten Mal zu lesen – verzweifelt durch die Regale wühle, weil ich nicht mehr weiß, welche Farbe das Cover von z.B. Band drei hatte. War es nicht rot? Oder doch dunkelgrün?
Wie ordnet man bei dem System eigentlich dunkle Buchrücken mit farbiger Schrift ein? Bei „dunkel“ oder bei der Farbe der Schrift?

Vielleicht habe ich aber auch schlicht zuviele Bücher für das System. Wobei …
Nein! Zuviele Bücher kann man gar nicht haben. Höchstens zuwenig Platz.

Bei mir jedenfalls stehen meine Schätze jetzt alle wieder im Regal, die Romane ordentlich sortiert nach Autor, die Sachbücher nach Fachgebieten. Damit kann ich schnell und zielsicher zugreifen, wenn ich etwas suche.
Eine Ausnahme gibt es aber: Die Bücher meiner Lieblingsautoren haben einen Ehrenplatz neben dem Bett, in dem ich meistens lese. Ich freue mich jeden Tag an ihrem Anblick und wundere mich immer noch über einen weiteren schlauen Tipp aus einer Wohnzeitschrift:
Kein Bücher im Schlafzimmer!!! Das macht unruhig …

*grins* Ja-haa. Manchmal. 
Gute Bücher verleiten zum mitfiebern, zum träumen und hin und wieder machen sie richtig heiß …
Was will man mehr???

In diesem Sinne:
Viel Spaß beim Lesen!!!

P.S.: So sehr ich meine Bücher auch liebe ...
Nach dem Umzug bin ich doch froh, dass einige davon mittlerweile nicht mehr ins Regal einziehen, sondern ihren Platz auf dem Reader finden. Der ist - vor allem im Vergleich zu einer Kiste voller Papier - leicht, handlich und sortiert meine Lieblinge so, wie ich sie gerade brauche,
Und ... ich kann sie immer und überall hin mitnehmen. 😉


Bildquelle: Pixabay