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Dienstag, 26. April 2016

"Tödliches Begehren – Mortal Desire" von Inka Loreen Minden

„Fesselnde“ Beziehung

Ethan ist Reporter und auf der Jagd nach der ganz großen Story. Er möchte endlich genug Geld verdienen, um seiner asthmakranken Schwester ein Leben auf dem Land zu ermöglichen. Deshalb verfolgt er Gabriel Norton, den geheimnisumwitterten Sicherheitschef eines zwielichten Kasinos. Leider wird er dabei erwischt und Gabriel denkt sich eine ganz besondere Strafe aus. Ethan stirbt fast vor Angst und spürt doch … Begehren.
Eine merkwürdige Beziehung beginnt, in der nicht immer klar ist, ob die stärkeren Fesseln aus kaltem Stahl oder glutheißer Anheizung sind.

Mit Gabriel hat Inka Loreen Minden einen dunklen Helden geschaffen, der einfach verboten sexy ist. Wie Ethan kann man sich als Leser Gabriels unheimlich sinnlicher Ausstrahlung nicht entziehen und versteht deshalb gut, warum Ethan sich auf das erotische Spiel um Dominanz und Unterwerfung einlässt. Ethan – und mit ihm der Leser – hat Angst und ist doch völlig fasziniert von Gabriel. 

Der Titel spricht fast unheilvoll von „Tödliches Begehren“. Lange ist nicht wirklich sicher, was in Gabriel vorgeht, auch wenn Teile der Geschichte aus seiner Sicht erzählt werden. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, worum es ihm mit Ethan tatsächlich geht und woher die eigentliche Gefahr droht.

Tödliches Begehren“ ist eine gelungene Mischung aus erotischem Roman und spannendem Thriller, die man voller Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal damit angefangen hat.

Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto klarer wird, was Gabriel antreibt und das die Macht gar nicht so eindeutig bei ihm liegt, wie es am Anfang den Anschein hat. Der S/M-Anteil ist wirklich relativ soft, allerdings bewegt sich das Einverständnis beim Sex am Anfang auf einem sehr schmalen Grat. Wer Probleme damit hat, sollte dieses Buch nicht unbedingt lesen.

Für alle anderen gibt es von mir eine Leseempfehlung. Die begeisterten 5 Punkte bekommt die Story ohnehin.

Ich ärgere mich nur über mich selbst, dass ich meinem „Begehren“ diese Geschichte zu lesen nicht schon längst nachgegeben habe. Zum Glück hat mich das tolle Cover der Neuauflage endlich bewogen, die Story auf meinen Reader zu laden …

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"Tödliches Begehren"

Ganz aktuell von Inka Loreen Minden ist die "Dich nicht zu lieben"-Reihe. Besonders gut haben mir Malte und Fynn gefallen:
"Amy & Jason"
- "Penny & Logan"
- "Malte & Fynn"


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 22. April 2016

"Zwei Papas und ein Baby: Unser Leben als (fast) ganz normale Familie" von Tobias Rebisch


Zitat: „Es ist was es ist, sagt die Liebe.“

Besser als mit den eindringlichen Worten von Erich Fried kann man dieses ganz besondere Buch nicht in einem Satz zusammenfassen und passenderweise schließt es damit.

Für mich persönlich enthält "Zwei Papas und ein Baby" sogar drei sehr berührende Geschichten: Tobias Rebisch erzählt sehr offen, wie er nach einer schmerzhaften Trennung feststellt, dass er für seinen Freund Marc mehr empfindet, als er eigentlich dachte. Aufgewachsen auf dem Land und in einer eher traditionellen Familie, hat er einem bestimmten Ideal nachgeeifert und muss zuerst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, bevor er sich eingestehen kann, dass er einen Mann liebt. Zu seinem Glück wird dieses Gefühl erwidert. Trotzdem dauert es noch eine ganze Weile bis sich die beiden Männer einander, ihren Freunden und schließlich ihren Familien offenbaren. Nachdem klar ist, dass sie für immer zusammenbleiben wollen, wächst der Wunsch nach einem Kind.

Hier beginnt der zweite Teil des Buches, in dem die Mühlen geschildert werden, durch die jedes adoptionswillige Paar gehen muss. Für Tobias und Marc kommt erschwerend hinzu, dass sie trotz ihrer eingetragenen Lebenspartnerschaft im Adoptionsrecht als Single-Männer gelten. Die Anforderungen, die Hoffnungen und die Verzweiflung, die der Ablauf das Verfahren an Menschen stellt, die sich ein Kind wünschen, aber nicht dazu in der Lage sind, es auf natürlichem Wege zu bekommen werden sehr deutlich. Dabei bleibt Tobias Rebisch immer fair. Er schildert ganz offen, dass einige Menschen dem Wunsch eines schwulen Paares nach einer eigenen Familie nicht verstehen, andere dagegen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft reagieren.

Eine Adoption kann sehr schnell gehen, oder sich unheimlich in die Länge ziehen. Das nagt natürlich an einer Beziehung. Gerade als Marc und Tobias schon nicht mehr daran glauben, jemals Eltern zu werden, erreicht sie ein Anruf. Schon am nächsten Tag sind sie zu dritt: Plötzlich gibt es den kleinen Luis in ihrem Leben.
Dieser dritte und letzte Teil nimmt im Buch den größten Raum ein und schildert, wie aus zwei Männern und einem Baby eine (fast) normale Familie wird. Als Leser spürt man förmlich das tiefe Glück, das die Elternschaft für Tobias und Marc bedeutet, auch wenn die vielen kleinen und großen Sorgen nicht verschwiegen werden. Mit einem Augenzwinkern wird erzählt, welche absurden Auswüchse die Elternschaft manchmal haben kann, ganz unabhängig davon, ob eine "traditionelle" Familie mit der neuen Situation klar kommen muss, oder eine der unzähligen Variationen von Familie, die heute zum Alltag gehören.

Mich hat dieses Buch auf sehr vielen Ebenen unheimlich berührt. Trotz aller Probleme hatten und haben Tobias, Marc und Luis Glück, was ihnen auch sehr bewusst ist. Man freut sich von ganzem Herzen mit den Dreien, weil ihre Wünsche und Träume allen Widrigkeiten zum Trotz in Erfüllung gegangen sind.
Weil das Buch auf Tatsachen beruht, hat es aber noch eine weitere Komponente. Auch wenn die "Helden" vielleicht ganz anders heißen, erhält man als Leser einen kleinen, sehr privaten Einblick in ein echtes Schicksal mit einem Happy End. Ich finde, das macht Mut. Bei all den schlechten Nachrichten und Dramen, die man tagtäglich zu sehen, zu hören und zu lesen bekommt, ist es einfach schön, daran erinnert zu werden, dass Glück möglich ist, wenn man sich traut, danach zu greifen. Niemand kann hier behaupten, die Geschichte wäre nur ausgedacht, reine Fantasie oder ein nette Idee, aber in der Realität würde das ja ganz anders aussehen ...

Tobias Rebisch teilt seine ganz persönlichen Erfahrungen und mit jeder Seite die man umblättert, wird eines immer klarer: Liebe kennt kein Geschlecht, egal ob es um die Zuneigung zu einem Partner geht oder die innerhalb einer Familie. Die Hoffnungen und Träume, die Ängste und Probleme sind die gleichen. Das Leben, die Praxis überholen ganz unspektakulär die abstrusen Theorien, die Ewiggestrige gebetsmühlenartig wiederholen.
Wer „Zwei Papas und ein Baby“ gelesen hat, wird in Zukunft das "fast normal" im Zusammenhang mit Regenbogenfamilien nicht mehr brauchen. "Normal" reicht völlig aus.
"Es ist was es ist, sagt die Liebe." Welche politischen Konsequenzen das hat, erschließt sich von selbst.

Fazit: 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ein Buch, das Mut macht und beim Leser ein so gutes Gefühl zurücklässt, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

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Bildquelle: Heyne 

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 17. April 2016

Malte & Fynn: Dich nicht zu lieben 3 von Inka Loreen Minden

Zitat: „Du bist der heißeste, süßeste Kerl, der mir je begegnet ist.“

Malte, der zwar gegenüber seinen Freunden, nicht aber bei seinen Eltern, geoutet ist, lässt sich von den Mädels in eine Strip-Show schleppen. Der A
nblick des heißen "Razor" fährt ihm direkt ... nicht nur ins Herz. Überraschenderweise spricht der Tänzer Malte nach der Show an, stellt sich als Fynn vor und macht ihm ein unglaubliches Angebot. Wenn Malte auf seinen Verstand hören würde, wäre ein "Nein" darauf die einzig mögliche Antwort. Aber natürlich bringt er das nicht über die Lippen und die aufregendste Woche seines Lebens beginnt. So kommt er Fynn immer näher. Aber was will der eigentlich wirklich?

Ich verrate nicht, von wem der beiden jungen Männer das Zitat stammt, das ich als Überschrift gewählt habe. Es trifft sowieso auf jeden der beiden zu und man kann es auch über die Geschichte als solche sagen. In "Malte & Fynn", dem dritten Teil der "Dich nicht zu lieben Reihe" gelingt Inka Loreen Minden das Kunststück, eine Geschichte zu präsentieren, die zugleich zuckersüß und kochend heiß ist.
Der eher ernsthafte und etwas schüchterne Malte findet in dem lebhaften und scheinbar sehr offenen Fynn sein perfektes Gegenstück. Dass sich hinter dessen Fassade auch ein paar Geheimnisse verstecken, merkt man erst nach und nach, während man ihn zusammen mit Malte, aus dessen Sicht die Geschehnisse geschildert werden, besser kennenlernt. Der Story gelingt es überraschend gut ein Gleichgewicht zwischen jugendliche Leichtigkeit, heißen Szenen und echten Gefühlen zu finden.

Das Buch braucht keine künstlichen Dramen. Wie Malte und Finn zueinander finden, trägt die Geschichte problemlos, weil die sympathischen Charaktere direkt unter die Haut gehen. Man fiebert mit Malte, ob Fynn wirklich nur an einer lockeren Beziehung und einer Zusammenarbeit interessiert ist, oder ob da vielleicht doch mehr sein könnte. Das macht die Zärtlichkeiten manchmal ein wenig bittersüß, aber auch umso intensiver. Wie immer spart Inka Loreen Minden nicht mit deutlichen Worten, aber obwohl es eine Menge explizit geschilderte Situationen gibt, hat man nie das Gefühl, sie wären Selbstzweck. Die Jungs finden einander heiß und zeigen sich das auch. Spannend bleibt, ob mehr daraus werden wird ...

Fazit: Mir hat die Geschichte von Malte und Fynn richtig gut gefallen. Sie erhält sowohl auf der "niedlich" als auch auf der "heiß“ Skala die volle Punktzahl und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

An die Autorin: Bitte mehr davon!

P.S.: Ich habe jetzt allerdings ein Problem: Lese ich nun zuerst, wie Logan, Maltes Freund aus der "Dich nicht zu lieben"-Reihe, seine Freundin Penny für sich gewonnen hat? Oder vergnüge ich mich mit Ethan und Gabriel aus „Tödliches Begehren - Mortal Desire: Gay Romance“, die eigentlich schon länger auf meiner Wunschliste stehen und über die Leseprobe am Ende dieses Buches gerade wieder nach vorne gerutscht sind?
Mmh. Schwierige Entscheidung ...


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Links zu der "Dich nicht zu lieben"-Reihe
"Amy & Jason"
- "Penny & Logan"
- "Malte & Fynn"
"Sue & Tyler"

Außerdem auf meiner Wunschliste: "Tödliches Begehren", die Story um den Reporter Ethan und den unheimlich heißen, aber in dunkle Machenschaften verstrickten Gabriel.


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.