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Dienstag, 29. November 2016

"The Creature" von Justin C. Skylark

B-Movie in Buchform?!

Um das vorweg zu schicken: B-Movies sind irgendwie eine ganz eigene Kunstform, die unheimlich Spaß machen können. Warum mich „The Creature“ an einen erinnert, erkläre ich weiter unten.

Jannik arbeitet als Assistent in der Rechtsmedizin. So schnell schockt ihn nichts mehr. Allerdings sind eine verschwundene Leiche und ein Mord in seiner Abteilung auch für ihn nicht alltäglich. Kein Wunder, dass er nervös wird, als er aus der leer stehenden Wohnung nebenan plötzlich merkwürdige Geräusche hört. Was dahinter steckt, hätte er sich allerdings in seinen wildesten Träumen nicht vorstellen können. Als er Tyr kennenlernt, ist sein ruhiges Leben ein für alle Mal vorbei …

Justin C. Skylark lässt Jannik die Geschichte in der Ich-Form erzählen. Zusammen mit ihm versucht der Leser hinter Tyrs Geheimnisse zu kommen. Dabei sind die Sätze manchmal schon fast stakkotoartig kurz. Das passt zu dem Thriller-Anteil ganz gut, hat aber bei mir auch den „B-Movie-Eindruck“ noch verstärkt.

Die Idee hinter der Story ist absolut faszinierend und funktioniert. Für mich steckten genug naturwissenschaftliche Fakten drin, um sich vorstellen zu können, dass sie möglich sein könnte. Der leicht trashige Eindruck kommt von einer anderen Seite: Ich habe das ein- oder andere Mal ungläubig über Janniks Reaktionen (und auch die von Dr. Byrne) gelacht bzw. den Kopf geschüttelt. Im Detail kann ich drauf natürlich nicht eingehen, ohne zu spoilern. Aber soviel muss erlaubt sein: Ich bin immer noch überrascht, was man angeblich so alles aus einer Strichzeichnung herauslesen kann. Und: Solche Reaktionen und Aktionen, wie Jannik sie zeigt, nachdem Tyr bei ihm auftaucht, kommen im wirklichen Leben wohl … niemals vor, in B-Movies sind sie funktionaler Grundbestandteil. Wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, macht die Story einfach nur noch Spaß.

Überhaupt nicht trashig dagegen sind die in sich schlüssigen Überlegungen zu der Kultur, aus der Tyr stammt, und die Demontage von vielen Vorurteilen.

Mir hat die Story richtig gut gefallen, vielleicht auch, weil ich gerade in der richtigen Laune dazu war.
Deshalb er halten Jannik und Tyr von mir gutgelaunte 5 Punkte und eine Leseempfehlung, nicht nur für B-Movie-Fans gilt.


Übrigens: Das hier war einer der bei mir seltenen Kauf-nach-Cover-Aktionen. Das Bild hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen, bis ich wusste, welche Geschichte sich dahinter verbirgt.

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# Die Rezension enthält Werbelinks.


Montag, 28. November 2016

"Das andere Ende der Brücke" von Elisa Schwarz

Der weite Weg zurück

Mich hat die Geschichte fasziniert. Sie ist sehr konsequent aus der Sicht von Patrick erzählt, so dass man als Leser sehr nah dran ist an seiner abgrundtiefen Verzweiflung, seiner vorsichtigen Hoffnung und seinem unsicheren, ersten Schritten zurück ins Leben. Es ist manchmal echt schwierig zu lesen, wie sehr Patrick leidet. Man hofft mit ihm, freut sich über seine kleinen Fortschritte und muss doch auch immer wieder sehen, dass es Rückschritte gibt.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich in Worte fassen soll, was das Buch bei mir ausgelöst hat. Jeder der einmal einen geliebten Menschen verloren hat, muss nicht nur mit der Trauer und dem Verlust umgehen, sondern auch mit den Reaktionen und Erwartungen der Umgebung, die nicht immer versteht, wie sehr und wie lange eine seelische Wunde schmerzen kann und dass jeder anders trauert. Es gibt auch keinen festgelegten Zeitraum, zu dem etwas „verarbeitet“ sein muss. Patrick muss seinen eigenen Weg finden, manchmal macht er keine Fortschritte, sondern Rückschritt und manchmal verrennt er sich. Zum Glück hat er etwas Unbezahlbares: Richtig gute Freunde, die zu ihm stehen, auch wenn es nicht immer einfach ist und eine Familie, die ihn unterstützt, ohne ihn zu ersticken.
Wie wichtig das ist, macht das Buch auf dezente Art deutlich. Manchmal merkt man erst hinterher, was einem da gerade sehr sanft nahe gebracht worden ist. Einige der Szenen gehen mir immer noch nahe, arbeiten in mir und wirken weiter.

Das andere Ende der Brücke“ könnte sehr traurig sein und ist nicht immer einfach zu lesen. Aber es berührt. Ich glaube nicht, dass Patricks Geschichte jemanden gleichgültig lassen kann. Man wird diese Story lieben oder hassen.
Ich fand sie toll und merke das unter anderem daran, dass ich immer noch über das Buch nachdenke, mich an einzelne Szenen erinner und außerdem das Gefühl habe, dass es mich noch sehr lange begleiten wird. Ich habe es mit absoluter Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen. Elisa Schwarz findet unglaublich tolle Bilder für viel typische Situationen in der Trauer. Sie sind umso besser, weil sie perfekt in die Handlung eingebettet werden und sich ihre tiefere Bedeutung oft erst sehr viel später erschließt. Sagte ich schon, dass ich die Geschichte mit jeder Seite mehr geliebt habe?

Fazit: Von mir gibt es auf jeden Fall mindestens 5 Punkte und … eine echt begeisterte Leseempfehlung, obwohl ich mir hier sicher, dass die Story nicht jedem gefallen wird. Sie und die Art, wie sie erzählt wird, sind weit weg vom Mainstream sind. Mein Tipp: Unbedingt ausprobieren, sich auf die Geschichte einlassen und mit Patrick den weiten Weg zurück ins Leben gehen.

P.S.: Ich bin immer noch fasziniert von den vielen unterschiedlichen und unheimlich vielschichtig geschilderten Menschen, die Patrick auf seinem Weg begleiten und würde unheimlich gerne mehr über sie und ihr Schicksal erfahren. Allen voran interessiert mich natürlich, was hinter der Beziehung von Steffen und Bill steckt, aber auch wie es Paul und seinem ungewöhnlichen Liebesleben weiter geht. Bitte, bitte schnell mehr davon!!!

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 24. November 2016

"Coffin Nails MC 1: Teifelsritt" von K.A. Merikan

Der Schöne und das Biest
“Tooth”, Vize-Präsident der gefürchteten Coffin Nails ist nicht begeistert, als sein Chef ihn zum Aufpasser seines unehelichen Sohnes ernennt. Der ist er 19, hat aber schon eine Karriere auf dem Strich und als Stripper hinter sich. Zähneknirschend willigt Tooth ein und lernt Lucifer – genannt Luci – schnell viel besser kennen, als er eigentlich möchte.

Luci findet, dass er bisher ausgezeichnet alleine zurecht gekommen ist. Auf seine Zunge kann er sich dabei immer verlassen, egal ob er sie für einen raschen verbalen Angriff oder für einen schnellen Blow*** einsetzt.
Leider ist der absolute heiße Biker, in dessen Obhut er sich plötzlich wiederfindet, scheinbar sowohl gegen seine Worte, als auch gegen seine Verführungskünste immun. Allerdings wirft er Luci auch nicht raus, egal was der anstellt …

Mit „Teufelsritt“ wurde der erste Band aus der Serie „Coffin Nails MC“ von K.A. Merikan ins Deutsche übersetzt. Im Englischen gibt es mittlerweile eine neun Storys und dort ist dies der zweite Band. Jedes Buch scheint aber in sich abgeschlossen zu sein. Die Übersetzung dieser Geschichte ist meiner Meinung nach deutlich besser gelungen, als die von „Liebhaber auf Zeit“, der anderen Story, die von dem Autorenduo, das sich hinter K.A. Merikan verbirgt, schon auf Deutsch zu haben ist. Sie enthält zwar noch kleinere Fehler, über die kann man aber gut hinweglesen.

Mir gefällt an beiden Geschichten, dass sie ungewöhnliche, aber in sich stimmige Charaktere präsentieren, die ihren eigenen Weg suchen.

Teufelsritt“ überzeugt mit einer Storyline, die nicht unbedingt den gängigen Klischees entspricht. Neben dem Thriller-Plot, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, könnte man von der Grundstruktur hier an „Der Schöne und das Biest“ denken. Allerdings muss man sich immer wieder fragen, wer denn nun der Hübsche und wer das Biest ist. Gerade am Anfang hat sicher nicht nur Tooth mehr als einmal das Gefühl, dass ein gewisser Jemand in der Story ein außerordentlich dreckiges Mundwerk hat. Natürlich ist auch Tooth nicht wirklich ein Biest, aber er zögert nicht, Luci für seine Unverschämtheiten zu bestrafen. Das hat jedoch auf den einen überraschenden Effekt. Luci war wirklich immer auf sich allein gestellt und Tooth Konsequenz tut ihm gut. Dass Luci es außerdem genießt, wenn er die ungeteilte Aufmerksamkeit des heißen Bikers hat, verschweigt er klugerweise zunächst.

Das Buch ist zwar im Kern eine echte Romanze und es gibt einige sehr niedliche und sogar ein paar wirklich lustige Szenen, allerdings sorgt schon das Setting dafür, dass es nicht zu fluffig wird. Die Coffin Nail sind keine Chorknaben. Waffen, Drogen und Folter gehören zu ihrem Alltag. Gerade Tooth bringt als Verhörspezialist des jeden zum Reden. Er hat aber auch kein Problem damit, jemandem, der es in seinen Augen verdient hat, für immer zum Schweigen zu bringen.

Ob und wie Luci es schafft, den „sexy Killer“ für sich zu gewinnen und welche Gefahren die beiden und der Club dabei überwinden müssen, sollte jeder selbst für sich entdecken.

Fazit:Teufelsritt“ gibt einen interessanten Einblick in die Serie und macht durchaus Lust auf mehr. Von mir gibt es gute 4 Punkte und eine Leseempfehlung. Man sollte allerdings keinen allzu schwachen Magen, ein Herz für Outlaws und Spaß an rotzfrechen Sprüchen haben.

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- "Liebhaber auf Zeit“ (Heißt auf engl. "Mr. Jaguar", ist z.Z. immer noch kostenlos zu haben und hat mir auch gut gefallen. Zu meiner Rezi geht es hier: *klick*)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Montag, 21. November 2016

"Gebieterin der Schatten" (Dark Hunter 17) von Sherrily Kenyon

Uralte (Hass-)Liebe!

Stryker, der Anführer der Daimons, hängt schon lange nicht mehr an seinem Leben. Aber , trotz all der Bitterkeit und dem finsteren Hass, die er in sich trägt, für seine Leute will er endlich den jahrtausendealten Krieg mit den Dark Huntern gewinnen, der sie zu einem Leben im Verborgenen zwingt. Eiskalt entfesselt er eine uralte Waffe, gegen die auch die Götter selbst nichts ausrichten können. Er ahnt allerdings nicht, dass er damit eine Kette von Ereignissen in Gang setzt, die ihn nicht nur zu Bündnissen zwingt, die er sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können, sondern auch die einzige Frau in sein Leben zurückbringt, die er jemals geliebt hat.

Zephyra hat ihr Dasein auf ein einziges Ziel ausgerichtet: Sie will ihre Tochter schützen und dient dafür der Göttin Artemis als Vollstreckerin. Sie fragt nie, ob und warum jemand den Tod verdient hat. Als sie Stryker umbringen soll, ist diese Frage ohnehin belanglos. Sie hasst ihn abgrundtief, weil er sie einst schwanger und mit gebrochenem Herzen einem grausamen Schicksal überlassen hat.

Mit „Gebieterin der Schatten“ knüpft Sherrilyn Kenyon direkt an die Geschichte um Ash und Tory an, die im Deutschen in den beiden Büchern „Prinz der Ewigkeit“ und „Königin der Dunkelheit“ veröffentlicht wurde. Ich war mir zuerst gar nicht so sicher, ob ich wirklich eine Romanze um Stryker, einem der dunkelsten Charaktere in der ganzen Geschichte, lesen wollte und ob ich es ihm wirklich gönne, dass er sein Glück findet. Andererseits ist der Anführer der Daimons immer für eine Überraschung gut gewesen …

Als Leser wird man in „Gebieterin der Schatten“ sofort mitten das Universum der Dark Hunter gestoßen, das vor Göttern, Halbgöttern und unterschiedlichen Dämonengattungen nur so wimmelt. Der Kern der Geschichte ist aber auch dann klar, wenn man nicht von Anfang an jeden kleinen Zusammenhang vor Augen hat: Wieder einmal taumelt die Welt auf einen Abgrund zu. Stryker, ist nun nicht gerade der Held, dem man zutraut sich selbstlos dem Schicksal in den Weg zu stellen. Macht er auch nicht. Aus eigentlich sehr eigennützigen Motiven beschließt er das Unheil aufzuhalten und dabei möglichst auch noch Zephyra zurück zu erobern. Die ist davon zuerst alles andere als begeistert und zeigt Stryker nicht nur mit ihrem Schwert, sondern auch mit ihrer scharfen Zunge, dass sie nicht mehr das naive, junge Mädchen ist, das ihn einst angehimmelt hat. Dass zwischen den beiden nicht nur Hass, sondern auch immer noch andere starke Gefühle herrschen, ist in der Sekunde klar, in der sie aufeinandertreffen.

Wenn man einmal in die Story eingetaucht ist, kann man das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Es ist faszinierend, wie Sherrilyn Kenyon es plötzlich schafft, dass man einem wirklich fiesen Charakter plötzlich Verständnis entgegenbringt und mit ihm hofft, dass sich für ihn alles zum Guten wendet.

Richtig, richtig spannend fand ich auch eine sehr überraschende, aber wohl leider nur temporäre Allianz, die Stryker eingehen muss. Die Rahmenhandlung wird in diesem Buch ein gutes Stück vorangetrieben. Während einige alte Konflikte sich lösen, zeichnen sich ganz neue ab.

Ich hoffe es ist kein Spoiler zu sagen, dass Stryker am Ende kein weichgespülter Softie wird, sondern sich selber treu und damit ganz der intrigante Bastard bleibt, der er immer gewesen ist. Das fand ich richtig klasse!

Ob das Buch trotzdem ein Happy End hat? *grins* Es ist auch eine Romanze und dieser Teil ist mindestens genauso wichtig, wie die epischen Schlachten, die geschlagen werden. Hier sucht halt mal einer der „Bösen“ sein ganz persönliches Glück und es wird sich zeigen, wie ihn das auf lange Sicht beeinflusst.

Kleine Rand-Info für Fans:
Wichtige Gastauftritte haben neben Ash, Tory und Simi diesmal Nick, Savitar und Jared. Bei dieser „Besetzung“ ist klar, dass die „Hassliebe“ ein zentrales Thema des Buches ist. Nicht nur Stryker und Zephyra müssen mit den widersprüchlichen Gefühlen klarkommen, die sie für einander empfinden …

Mein Fazit:Gebieterin der Schatten“ fängt ein wenig kompliziert, aber schon richtig spannend an und wird von Seite zu Seite besser. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, deshalb 5 Punkte und eine Leseempfehlung für Fans.

Bei Neueinsteigern bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob die Geschichte mit den vielen Charakteren und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten nicht sehr verwirrend ist, auch wenn die Autorin die Erklärungen immer wieder sehr geschickt einstreut. Denn meisten Spaß macht das Buch auf jeden Fall, wenn man die Serie kennt. Außerdem macht es sehr neugierig darauf, wie es nun – mit veränderten Grundvoraussetzungen – weiter gehen wird.


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- "Gebieterin der Schatten

Da sich die Nummerierung der Serie im Deutschen mit der Teilung von "Acheron" in zwei Bücher entgültig von der im Englischen verabschiedet, hier einer Übersicht über die Reihenfolge der einzelnen Bände:

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

"Dark Hunter" - Übersicht über die Serie von Sherrilyn Kenyon

"Dark Hunter" - Serien Übersicht

Die "Dark Hunter" von Sherrilyn Kenyon verfolge ich schon sehr lange. Die Serie hat mich so fasziniert, dass es die erste war, die ich auf Englisch gelesen habe, weil ich es einfach nicht abwarten konnte, zu erfahren, wie die Geschichte um Ash und seine Jungs weitergeht. Trotzdem macht es nach wie vor Spaß, die Storys auch auf Deutsch zu lesen, wenn die Übersetzung dann endlich vorliegt. 

Einige der Bücher zählen bis heute zu meinen All-Time-Favorites, aber fast jedes zeichnet sich durch mindestens ein oder zwei starke, unheimlich berührende Szenen aus, die man so schnell nicht vergisst.

Für Neueinsteiger: Worum geht es überhaupt?
Die griechische Göttin Artemis verwandelt gefallene Krieger, die ein starkes Bedürfnis nach Rache haben in sogenannte "Dark Hunter", die für sie jede Nacht auf die Jagd gehen und die Menschheit beschützen müssen. Natürlich jagen sie kein Wild, sondern sogenannte "Daimons". Die sind Vampiren nicht unähnlich, saugen Blut und - noch schlimmer - verschlingen Seelen. Inoffzieller Anführer der Truppe ist der geheimnisvolle Acheron. 
Erlösung von ihrem einsamen Dasein ist für die Dark Hunter nicht vorgesehen. Oder doch?

Der erste Band, "Magie der Sehnsucht", passt übrigens nicht ganz die Reihe, weil Julian kein Dark Hunter ist. Es spielt aber im selben Universum und Julian wird zu einem guten Freund, der immer mal wieder einspringt, wenn die Dark Hunter Hilfe brauchen. das Buch ist aber auf jeden Fall klasse und auch als Stand Alone lesenswert.

Im Laufe der Serie wird das "Universum", das Sherrilyn Kenyon geschaffen hat, immer größer und es tauchen immer mehr übernatürliche Wesen auf. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Zumindest die ersten Bände kann man auch ohne Vorwissen verstehen, auch wenn sie am meisten Spaß machen, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest. Für Fans und solche die es werden wollen ist natürlich klasse, dass es immer wieder zu diversen "Gatauftritten" kommt.

Da sich die Nummerierung der Serie im Deutschen mit der Teilung von "Acheron" in zwei Bücher entgültig von der im Englischen verabschiedet, hier einer Übersicht über die einzelnen Bände:

1. "Magie der Sehnsucht" (Fantasy Lover): Julian und Grace
2. "Nächtliche Versuchung" (Night Pleasures): Kyrian und Amanda
3. "Im Herzen der Nacht" (Night Embrace): Talon und Sunshine
4. "Prinz der Nacht" (Dance with the Devil): Zarek und Astrid
5. "Geliebte der Finsternis" (Kiss of the Night): Wulf und Cassandra
6. "Herrin der Finsternis" (Night Play): Vane und Bride
     (😊Eines meiner Lieblingsbücher!!!)
     Randnotiz: Bride ist durch die Übersetzung auf geradezu magische Weise deutlich      
     schlanker geworden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt ...
     Die Story ist aber in jeder Sprache einfach total romantisch. Finde ich zumindest.
7. "Geliebte des Schattens" (Seize the NIght): Valerius und Tabitha
8. "Wächterin der Dunkelheit" (Sins of the Night): Alexion und Danger
9. "Dunkle Verführung" (Unleash the Night): Wren und Maggie 
    (😊 Noch eines meiner Lieblingsbücher!!!)
10. "In den Fängen der Nacht" (Dark Side of the Moon): Ravyn und Susan
11. "Gebieterin der Träume" (The Dream Hunter): Airk und Geary *meine Rezi*
12. "Lockruf der Finsternis" (Devil may cry): Sin und Kat *meine Rezi*   
13. "Göttin der Nacht" (Upon the Midhnight Clear): Aiden und Leta
14. "Süße Verdammnis" (Dream Chaser): Xypher und Simone *meine Rezi*
15. "Prinz der Ewigkeit" (Acheron, Teil1): Ash und Tory
16. "Königin der Dunkelheit" (Acheron, Teil2): Ash und Tory
17. "Gebieterin der Schatten" (One Silent Night):Stryker und Zephyra *meine Rezi*

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 20. November 2016

"Zimtsternküsse 2" von Melanie Hinz u.a.

Man nehme: Weihnachtszeit, eine Prise Zimt und ganz viel Liebe …

Der Advent ist eigentlich die Zeit der Weihnachtsvorbereitungen. Die Geschichten In der Anthologie „Zimtsternküsse 2“ zeigen, dass es auch die Zeit für einen Neuanfang sein kann. Dabei geht es manchmal besinnlich zu, manchmal zuerst ein wenig traurig, oft total lustig und hin und wieder – richtig heiß!

Ich kannte vorher nicht alle der Autorinnen, die eine Geschichte beigesteuert haben, bin aber nach der vergnügten Lektüre vom „Zimtsternküsse 2“ ganz schön neugierig auf „mehr“ geworden, vor allem weil einige der Kurzgeschichten Side-Storys zu sein scheinen. Sie sind aber in sich abgeschlossen und man kann sie problemlos auch als Stand Alone verstehen.

Mir haben die Geschichten rund um Advent, Weihnachten und die Liebe richtig gut gefallen. Nicht zu vergessen: Klugerweise enthält das Buch ein Rezept für Zimtsterne, die immer wieder auftauchen und natürlich mit Genuß von den Heldinnen und Helden verzehrt werden. Auch als Leser versüprt man spätestens nach der zweiten oder dritten Story unstillbaren Hunger auf die kleinen süßen Köstlichkeiten.

Also 5 (Zimt-)Sterne und eine Genußempfehlung!

Wer noch ein paar Details zu den einzelnen Storys lesen möchte findet die im Anhang. Es könnte sein, dass winzige Spoiler enthalten sind …

1. "Hasenpuschenküsse“ vom Melanie HinzBei einem dringenden Einkauf in letzter Minute trifft Lili ihren alten Bekannten Nick wieder. Die beiden fühlen sich spontan zueinander hingezogen, auch wenn der Zeitpunkt eigenlich falsch zu sein scheint. Aber die Liebe macht eh was sie will und mal ganz ehrlich: Einen gutaussehenden Kerl, der sich nicht zu schade ist, beim Plätzchenbacken zu helfen, sollte man (Frau!) auf jeden Fall festhalten!

Ja, ok. Ich gestehe. Ich bin absoluter Melanie Hinz – Fan und wurde auch hier nicht enttäuscht. Ich liebe ihren Schreibstil und ihre Charaktere. Jetzt ist allerdings die Sehnsucht nach dem nächsten Buch von ihr noch größer als vorher … *sfz*

2. "Selfie mit Spion“ von Anna Koschka
Also … Während ich versuche, den Inhalt dieser Story zusammenzufassen, kann ich mir das Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen. Ich fand sie einfach nur klasse. Aber was es mit dem Christkind, Twin Hornrim, Ben Floyd, Greg und Annabell auf sich hat … kann man so einfach jetzt nicht erklären. Selber lesen. Lachen. Kopfschütteln und das gleich sofort wiederholen, weil die Geschichte einfach genial ist.

Von Anna Koschka muss ich in naher Zukunft dringend mehr lesen!

3. "Auf die eigene Art“ von Phoebe Ann Miller
Jen und Daniel brauchen beide einen neuen Anfang und überraschen sich selbst damit, dass sie das einander gestehen können, obwohl sie sich kaum kennen. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – blicken sie einander in die Seele.

Die Geschichte hat mich berührt, sie hat mir gefallen und mich außerdem neugierig auf die interessanten Nebencharaktere gemacht. Sie ist wohl eine Side-Story zu „Auf die andere Art“. *sfz* Das muss ich dann wohl auch so schnell wie möglich lesen …

4. "Zwei Tage und zwei Jahre“ von Jo Berger

Diese Story ist einfach … bezaubernd. Mit genau der richtigen Mischung aus Humor und Herzschmerz erzählt Jo Berger, wie ein echter Engel mit Hilfe eines exotischen Gewürzes (*grins* Dreimal raten, welches das ist?) zwei unglücklichen Menschen eine neue Perspektive aufzeigt. Also ehrlich gesagt schauen sich Julia und Robin an … und als Leser sieht man förmlich vor sich, dass die beiden zusammengehören und ihr Glück wirklich verdient haben.

5. "Die Bekehrung des Weihnachtsmuffels“ von Aurelia Velten
Anja Groß hasst Weihnachten. Aber als sie den Profi-Basketballer Keaton Big auf einer Party kennenlernt, die sie eigentlich noch nicht einmal besuchen wollte, spürt sie sofort ein angenehmes Kribbeln im Bauch.

Hm. Ich muss leider gestehen, dass ich mit Anja nicht so richtig warm geworden bin. Keaton dagegen ist wirklich süß (Darf man das über einen ellenlangen Basketballer sagen?) Leider war die Story wegen Anja für mich zwar ok, aber nicht mein persönliches Highlight in der Sammlung.

Ich fand irgendwie, dass ihr Charakter nicht in sich schlüssig war. Wie kann eine Frau, die Kommunikation und Publik Relations studiert und das zu ihrem Beruf machen will, nur so wenig Empathie für andere Menschen empfinden? Das passte für mich einfach nicht ...

6. "Sei mein Kompagnon“ von Jenny Wood
Auch Claire scheint am Anfang der Geschichte ein wenig … zickig zu sein. Obwohl sie mit Tom eine tolle Zeit verbracht hat und sogar der erste Sex großartig war, glaubt sie am Morgen danach etwas zu entdecken, dass für sie ein absolutes No-Go ist. Eher widerwillig will sie Tom ein letztes Mal treffen, um ein für alle Mal Schluß zu machen. Aber der überrascht sie und bittet – nur für den einen Abend – um ein wenig Fantasie und Vertrauen.

Jenny Wood entführt – mit Hilfe von Tom – nicht nur Claire, sondern auch den Leser auf eine wundervolle Reise durch Raum und Zeit. Und nein, das ist hier ist keine Fantasy-Geschichte! Wie das geht? Schön selber lesen!

Vorsicht!!! Wahnsinnig romantisch und einfach zum dahinschmelzen …
Gerne mehr davon!

7. "Zimtsternküsse für den Bad Boy“ von Violet Truelove
Die Story von Raph und seinem „Engel“ (der sich später als Clara“ vorstellt) macht Spaß. Der Bad Boy hat nämlich dem gewitzten und entschlossenen nur scheinbar engelsgleichen Bad Girl wenig entgegen zu setzten und … verliebt sich natürlich unsterblich.

Die Kurzgeschichte gehört in das „Zum Verlieben“ –Universum von Violet Truelove und ist für Fans und die, die es werden wollen eine echtes Zückerchen, bzw – um im Bild zu bleiben – ein wirklicher Zimtstern.

8. "SALEP" von Anastasia Donovan
Pia begleitet ihren Freund Tuncay nicht zum ersten Mal in seine Heimat, aber gerade an Weihnachten sehnt sich alles in ihr nach ihrem deutschen Zuhause. Wird sie es schaffen, sich auf die Stadt und die Familie von Tuncay einzulassen? Und was macht Weihnachten eigentlich aus?

Die Story von Anastasia Donovan ist wirklich toll! Sie erzählt mit wunderbaren Worten von einem Wendepunkt in einer Beziehung, macht ohne erhobenen Zeigefinger klar, wie Toleranz aussehen kann und ist außerdem eine einzige Liebeserklärung. Nicht nur die von Tuncay an Pia, sondern auch die an Istanbul, die uralte und doch moderne Stadt am Bosperus.

(Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Türkei macht sie außerdem ein bisschen Hoffnung, weil sie zeigt, wieviel Freundlichkeit und Weltoffenheit es jenseits der Bilder gibt, die man so oft in den Nachrichten sieht.)

9. "Zimtsternküsse" vom Laura Gambrinus
Während die anderen Storys alle in der Gegenwart spielen, entführt Laura Gambrinus den Leser in die Vergangenheit: Die junge Fischerstocher Antonia muss eine Stelle als Küchenmädchen in einem Herrenhaus in Venedig annehmen, weil ihre bitterarme Familie es sich nicht mehr leisten kann, alle Kinder durchzufüttern. Obwohl nicht nur auf der anderen Seite der Meerenge gelegen, scheint Venedig eine ganz andere Welt zu sein. Es dauert eine Weile, bis Antonia ihren Platz und … ihr eigenes Glück findet.


Wie immer schafft es Laura Gambrinus die Schauplätze und Stimmungen so lebendig einzufangen, dass man glaubt, die Story nicht nur zu lesen, sondern selbst durch das alte Venedig zu streifen, die salzige Luft zu atmen und den „Glück verheißenden“ Duft von Zimt zu eschnuppern.

10. Man nehme: Weihnachtszeit, eine Prise Zimt und ganz viel Liebe …
😄

Das Rezept für Zimtsterne findet sich am Ende des Buches. Da es solche Lust auf Zimtsterne macht, sollte man Eier, Puderzucker, gemahlene Mandeln, Zucker und natürlich (!!!) Zimt vorrätig haben.
Oder zumindest eine Packung der leckeren Plätzchen im Schrank. Nur so für den Notfall und bis die eigenen Kekse endlich gebacken und abgekühlt sind.


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Freitag, 18. November 2016

"Blue Moon Rising" vom Inka Loreen Minden

Blue Moon Rising!

In einer Welt - die fast so wirkt, als könnte sie schon morgen sein - werden Mutanten wegen ihrer Fähigkeiten gefürchtet und verfolgt. Sowohl der Staat als auch Firmen beteiligen sich an der Hetze, aber keineswegs aus altruistischen Motiven: Mit den Genen der Mutanten sollen finstere Pläne umgesetzt werden.
Kate hält ihre Fähigkeiten geheim, bis sie sie in einer lebensbedrohlichen Situation nicht länger verbergen kann und will. Jack, der ihr zur Hilfe eilt, scheint aber nicht überrascht zu sein. Stimmt es, dass auch er ein Mutant ist? Und vor wem genau hält er sich verborgen?
Bevor Kate weiß, wie ihr geschieht, sieht sie sich zusammen mit Jack in eine gefährliche Verschwörung verwickelt. Nichts und niemand scheint mehr so zu sein, wie es einmal den Anschein hatte. Können und wollen Jack und Kate wirklich nicht nur für ihre Zukunft, sondern auch für die aller Mutanten kämpfen?

Ich bin um dieses Buch von Inka Loreen Minden, das schon einmal unter dem Titel „Blutflucht: Evolution“ auf dem Markt war, lange herumgeschlichen und habe die aktuelle Neuauflage endlich zum Anlass genommen, es zu lesen. Unter dem neuen und – wie ich nun finde – viel passenderen Titel „Blue Moon Rising“ versteckt sich eine spannende Dsytopie. Die Story ist schon zehn Jahre alt, aber gerade das lässt sie erstaunlicherweise oft eigentümlich realistisch wirken. Manche der Dinge, die damals noch Zukunftsmusik waren, sind heute Alltag. Unwillkürlich fragt man sich deshalb beim Lesen manchmal, ob die Geheimnisse, die Kate und Jack auf ihrer atemlosen Flucht aufdecken, wirklich nur der Fantasie der Autorin entsprungen sind, oder vielleicht heute doch schon irgendwo im Geheimen …

Neee. Das wäre dann doch ein Spoiler und ich will der Geschichte nicht vorgreifen. Dazu hatte ich zu viel Spaß an dem sexy Helden Jack, der auch kleinen Schwächen in sich trägt, und damit nur umso liebenswürdiger wirkt. Richtig klasse fand ich aber auch Kate, die zuerst sehr zögerlich wirkt, dann aber nach und nach ihre Stärke entdeckt und schließlich über sich selbst hinaus wächst. Diese Entwicklung hat übrigens keineswegs nur damit zu tun, dass sie lernt, ihre Kräfte zuzulassen und sie zu nutzen, sondern viel mehr damit, dass sie mit Jack jemanden findet, um den sie kämpfen will.

Natürlich fehlen, wie immer bei Inka Loreen Minden, auch ein paar richtig heiße Szenen nicht. Die Hintergrundstory könnte sehr düster sein, das wird aber immer wieder von Szenen abgemildert, die wirklich humorvoll sind. Warum der Titel „Blue Moon Rising“ so ausgezeichnet passt, erschließt sich übrigens im Laufe der Geschichte und hat nicht nur damit zu tun, dass Jack den entsprechenden Cocktail so gerne trinkt.

Mein Fazit: Gefällt mir sehr! Also 5 Punkte und eine Leseempfehlung, die vor allem für Fans der „Warrior Lover“-Serie gilt. Auch wenn das hier kein direktes Prequel ist, so kann man sich doch sehr gut vorstellen, dass hier nicht nur die Autorin die Idee zu ihren Superkriegern hatte, sondern das in der ferneren Zukunft von Kate und Jack die Menschen unter Kuppeln leben, weil die Umwelt angeblich total verstrahlt ist …

P.S.: Ich würde auch sehr, sehr gerne mehr von den Mutanten und ihrem Kampf gegen ihre Feinde lesen …

P.S.2: Mich fasziniert immer wieder, dass man die Storys von Inka Loreen Minden einfach als spannende und knisternde Lese-Happen genießen kann. Aber viele der Abenteuer haben auch eine zweite Ebene, die gar nicht so weit weg von der Realität ist, und zum Nachdenken anregen. Ganz ohne erhobenen Zeigfinger, aber doch eindringlich ruft sie zu selbstständigem Denken und Toleranz auf.

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😉Weil ich "Warrior Lover" so mag, hier auch noch eine Übersicht zu der Serie. Welches mein Lieblingswarrior ist, könnte ich gar nicht sagen, aber das Cover vom "Crome" gefällt mir immer noch am besten ... 

Teil 1: Jax 
Teil 2: Crome
Teil 3: Ice 
Bonusstory: Storm
Teil 4: Nitro 
Bonusstory: Andrew und Emma
Teil 5: Steel 

Teil 6: Fury

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Donnerstag, 17. November 2016

"Die schönsten Pflanzen für Bienen & Hummeln" von Ursula Kopp

Summ, summ, summ, Bienchen summ herum …

Als begeisterter Gärtner versuche ich schon lange, so weit wie möglich im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Im letzten Frühjahr hat mich sehr enttäuscht, dass meine übliche Frühblüher-Kombination kaum Bienen und Hummeln angezogen hat, weil offensichtlich einige der Pflanzen neuerdings auf Blütenfülle gezüchtet worden sind, dafür aber steril sind.

Das hat mich dazu gebracht, mich noch einmal intensiv mit dem Thema „bienenfreundlicher Garten“ auseinanderzusetzen, vor allem weil die vom mir so geliebten Hummeln (die Bienen und ich sind uns nicht immer einig …) nicht nur im Frühling, sondern auch nach der Obstblüte oft darben.

Das kleine Buch 
Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln“ von Ursula Kopp trifft also genau den Nerv. Nach einer allgemeinen Einführung zur Bedeutung der Gärten als Lebensraum und Futterstelle für die Tierchen wird es etwas spezieller. Natürlich ist die vom Menschen so geschätzte Bestäubung seiner Nutzpflanzen kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis einer uralten Symbiose. Dementsprechend sollten die Bienen und Hummeln auch im Sommer ein reichhaltiges Blütenangebot finden, um das Überleben ihrer Völker zu sichern.

Wie jeder dazu beitragen kann, zeigt das Kapitel „Einen bienenfreundlichen Garten anlegen“. Sogar entsprechend bepflanzte Blumenkästen sind hilfreich!

Wirklich interessant - auch für versierte Gärtner - sind die Porträts der Bienen-Pflanzen, die selbst für alte Hasen durchaus noch neue Aspekte aufzeigen, weil sie den Fokus ganz auf die Nützlichkeit für die Tiere setzen. Gut sichtbar ganz oben auf der Seite über jeder Pflanze zeigen Symbole schon auf den ersten Blick ihre „Bienenfreundlichkeit“, den Pollen- und den Nektargehalt an. Unter den ansprechenden Bildern gibt es Infos zum Aussehen (incl. Wuchshöhe), der Blütezeit und dem bevorzugtem Standort. Gut gefallen haben mir auch die „Gartentipps“, die zu den jeweiligen Stauden, Sträuchern und Bäumen gegeben werden.

Einige der „Bewertungen“ decken sich natürlich mit den Beobachtungen, die man im Garten macht, andere haben mich überrascht. Bei den Kräuter, die ich sowieso im Überfluss und zum Teil aus Spaß kultiviere, werde ich z.B. den Borretsch im nächsten Jahr wuchern lassen (hat jede Menge Nektar). Außerdem werde ich mich an Ysop versuchen, für den ich mir noch eine Verwendung einfallen lassen muss (der hat auch viel Nektar), und wieder einmal Koriander anbauen (der laut dem Buch zu den bienenfreundlichsten Pflanzen überhaupt gehört).

Meine geliebten Schmuckkörbchen bringen es immerhin auf eine mittlere Bienenfreundlichkeit. *grins* Dann sollte ich halt noch deutlich mehr davon säen, um einen guten Effekt zu erzielen …

Wenn ich eine Kritik an dem Buch habe, dann diese: Es ist zu kurz! Ich hätte gerne noch mehr der liebevoll gestalteten Pflanzenporträts gelesen und mich hätte auch interessiert, welche Pflanzen man meiden soll, weil sie – obwohl ungefüllt – kaum Nektar und Pollen enthalten.

Also: Wenn’s von „Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln“ mal die XXL-Ausgabe gibt, bin ich gerne wieder dabei.
Vorher gibt es von mir gerne 5 Punkte und eine Schmökerempfehlung für alle Bienen- bzw. Hummelfreunde und die, die es noch werden wollen.


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Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Mittwoch, 16. November 2016

"Die richtigen Worte" von Lane Hayes

Die richtigen Worte …
… sind nicht immer einfach zu finden.

Luke braucht dringend einen Neuanfang, privat wie beruflich. Vermischen möchte er das eigentlich nicht, aber als er seinen potentiellen Auftraggeber kennenlernt, ist es rasch um ihn geschehen.
Michael braucht dringend eine Ablenkung. Privat und beruflich läuft es gerade gar nicht gut. Auch er möchte das eigentlich auf keinen Fall vermischen und hat gute Gründe dafür. Aber als er den süßen Innenarchitekten sieht, ist es um ihn geschehen.

Nach „
Die Wahrheit, die ich meine ...“ von Lane Hayes war ich wirklich begeistert und habe mich sofort auf „Die richtigen Worte“ gestürzt. Leider hat mich dieses Buch nicht ganz so überzeugt, ohne dass ich den Finger genau darauf legen kann, woran das gelegen hat.

Eigentlich sind Luke und Michael sympathische Charaktere, die man gernhaben und deren Schicksal einem nahegehen sollte. Statt aber voller Spannung zu verfolgen ob und wie sich die beiden zusammenraufen, konnte ich das Buch immer wieder zur Seite legen. Vielleicht liegt es daran, dass beide am Anfang nicht nur voreinander, sondern auch vor dem Leser Geheimnisse hüten und man deshalb nicht immer nachvollziehen kann, was sie gerade antreibt.

Michael ist nicht geoutet und will auch eigentlich im Schrank bleiben. Ihn konnte ich noch eher verstehen und fand es entsprechend anstrengend, dass er sich dauernd vor Luke rechtfertigen musste. Luke, der im Grunde auch in schwierigen Situationen von seiner Familie und seinen Freunden immer nur Unterstützung erfahren hat, zeigt recht wenig Verständnis für Michaels Entscheidungen und seine Ängste. Das hat nicht gerade dazu beigetragen, seine Gefühle für Michael glaubhaft zu machen. Manche der Verwicklungen, in die sich die beiden verstricken bzw. in die sie verstrickt werden, waren für mich … nicht wirklich glaubhaft. Das Ende passt dann wieder zu einer richtigen Romanze und ist fast ein wenig zuckrig.

Mein Fazit: Mh. Obwohl ich mich auf
„Die richtigen Worte“ gefreut habe, reicht es diesmal nicht zu „Gefällt mir“. Ich bleibe bei „Nicht schlecht“ und damit 3 Punkten kleben. Ob ich die Serie, die im Englischen bisher drei Teile hat, weiter verfolgen werde, weiß ich im Moment noch nicht.

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- "Die richtigen Worte"
- "Die Wahrheit, die ich meine ..." -> hier geht's zu meiner Rezi: *klick*

Leider sind die Bücher zur Zeit nicht erhältlich.

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 13. November 2016

"Wer will schon einen Footballspieler?" von Poppy J. Anderson

Diesen sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!!!

Kelly Slade war als Footballstar schon einmal ganz oben und ist durch eigene Schuld total abgestürzt. Mit eiserner Energie hat er es geschafft, wieder auf dem Spielfeld zu stehen. Nun ja, zumindest am Rande des Spielfeldes, weil die New York Titans ihm zwar als einziges Team der NFL einen Vertrag angeboten haben, er allerdings nur der Ersatz für den Star-Quarterback Brian Palmer ist. Leider hasst Palmer Kelly wegen einer alten Geschichte bis aufs Blut und die gesamte Presse würde sich erfreut die Hände reiben, wenn es erneut einen saftigen Skandal geben würde.

Skyler Wright gäbe alles dafür, um in ihrem Job als Sport-Journalistin endlich ernst genommen zu werden. Ein Interview mit dem skandalumwitterten Bad Boy der Liga wäre da kein schlechter Start. Dann allerdings lernt sie Kelly kennen, der ganz anders ist, als sie ihn sich vorgestellt hat. Der große, dunkelhaarige Mann mit der sexy Stimme weigert sich allerdings den Mund aufzumachen, wenn ein Mikro in der Nähe ist. Und Skyler denkt nicht wirklich an ihre Karriere, wenn sie es doch einmal schafft mit ihm zu reden …

YEAH!!! Die Titans sind zurück!

Um auf die Titel-Frage "Wer will schon einen Footballspieler?" gleich zu antworten: Diesen hier sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!!!

Ich habe mich auf die Geschichte von Kelly Slade gefreut, seit er zum allerersten Mal in der Serie erwähnt wurde und mir voller Vergnügen die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um zu verfolgen ob und wie er es schafft, sich seinen Platz im Team und – mindestens genauso wichtig – in Skylers Herz zu erobern. Kelly war früher ein Großmaul, seine schlechten Erfahrungen haben ihn allerdings ziemlich wortkarg gemacht. Es ist klasse mitzuerleben, wie die lebhafte und kluge Skyler, für die als Journalisten Reden zum Job gehört, nicht müde wird, Kelly nach und nach aufzutauen. Man spürt, wie sich zwischen den beiden ein Band bildet, das zwar mit körperlicher Anziehung beginnt, seine eigentliche Stärke aber durch eine überraschende Seelenverwandtschaft bekommt. Obwohl Kelly und Skyler einen völlig unterschiedlichen Hintergrund und auch sehr verschiedene Erfahrungen gemacht haben, kennen beide das Gefühl nur allzugut, aufgrund von Äußerlichkeiten be- und verurteilt zu werden.

Kelly und Skyler machen beide im Buch eine glaubhafte und nachvollziehbare Entwicklung durch, die zwar auch mit ihrer Beziehung zu tun hat, aber nicht nur. Beide suchen zu Beginn der Geschichte noch nach einem Platz in ihrem jeweiligen neuen Job, beide stehen am Anfang eines neuen Lebensabschnitts. Gegen eine Beziehung scheint alles zu sprechen, dafür nur … das Kribbeln, das sich einfach nicht vertreiben lässt, wenn sie einander begegnen. Genau dieses Gefühl springt sofort auf den Leser über, so dass man nicht anders kann als gespannt zu verfolgen, wie sich ihr Verhältnis entwickelt. Poppy J. Anderson lässt sich Zeit, bevor die beiden wirklich miteinander intim werden. Das passt zur den Charakteren und ihrem Hintergrund. Das Buch ist aber deswegen nicht weniger heiß: Erstens liefert es jede Menge ausgezeichnete Vorlagen fürs Kopfkino und zweitens werden die wirklich expliziten Szenen damit noch explosiver.

Fans der Titans werden natürlich außerdem ihren Spaß an den Gastauftritten der liebgewonnenen (und zukünftigen?) Helden aus der Serie haben. Das Team hat ein wenig zu kämpfen, weil sich nach der grandiosen letzten Saison einige grundlegende Änderungen ergeben haben, die nun für Spannungen sorgen. Die meisten Szenen haben Teddy als Teamchefin und Brian, der sich zuerst nicht von seiner allerbesten Seite zeigt. Für ein breites Grinsen sorgt wie immer Blake, der auch in einer Beziehung seine große Klappe und sein Faibel dafür, zielsicher jedes Fettnäpfchen zu treffen, nicht verloren hat.

Fazit? Erstklassige Unterhaltung! Das Buch ist witzig, frech und sexy. Von mir erhält es 5 Punkte und eine gutgelaunte Leseempfehlung.

Wer will schon einen Footballspieler?“ fragt der Titel des Buches. Klare Antwort: Jeder der die Story gelesen hat, möchte nicht nur einen, sondern das ganze Team! Zur Verdeutlichung: Da gibt es noch Jungs wie Graham, die ihr Glück noch nicht gefunden haben. Ich harre also der Dinge die da (hoffentlich) noch kommen werden ...

P.S.: Es macht unheimlichen Spaß in dieser Story mal wieder auf eine der intelligenten und warmherzigen Frauen zu treffen, für die Poppy J. Anderson ein Händchen zu haben scheint, und denen man als Leser den sexy Traummann gönnt, der sie anbetet. Hier fand ich außerdem wirklich klasse, wie mit Klischees gespielt, diese aber dann unauffällig demontiert werden, sobald man einen Blick hinter die Fassade auf den „echten“ Menschen werfen kann.
Für mich hat das Buch neben der tollen und humorvoll geschriebenen Lovestory eine zweite Ebene: Jeder hat eine (zweite) Chance verdient, wenn er sich ehrlich darum bemüht. Interessanterweise gilt das nicht nur für Kelly, der gegen sein Bad Boy Image kämpfen muss, sondern auch für Skyler, die immer wieder auf ihr hübsches Gesicht reduziert werden soll und sich entschieden dagegen zu Wehr setzt.

Ganz privates P.S.: Es war also zum Glück wirklich nur der (eine Roman) und niemand sonst. Es hat sich mehr als gelohnt, der Sache eine zweite Chance zu geben.

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- "Wer will schon einen Footballspieler?" (Kelly und Skyler)

Übersicht über die "Titans-Reihe":
Man kann zwar jeden Band für sich lesen, da sich die Geschicht sehr auf die jeweiligen Paare konzentrieren. Mehr Spaß macht es aber, wenn man die Storys in der richtigen Reihenfolge genießt, weil die Rahmenhandlung um das Team natürlich weiterläuft.

- Band 1: "Verliebt in der Nachspielzeit" (John und Hanna)
- Band 2: "Touchdown fürs Glück" (Julian und Liv)
- Band 3: "Make Love und spiel Football" (Brian und Teddy)
- Band 4: "Verbotene Küsse in der Halbzeit" (Tom und Erin)
- Band 4a: "New York Titans Weihnachtsbäckerei" (Kleine Storys mit Weihnachtsrezepten)
- Band 4b: - "Küsschen vom Osterhasen" (aus der Sicht von Zoey erzählt, mit Rezepten)
- Band 5: "Knallharte Schale - zuckersüßer Kerl" (Dupree und Sarah)
- Band 6: "Kein Mann für die Ersatzbank" (Jack und Bobby)
- Band 7: "Unverhofft verliebt" (Grant und Claire)
- Band 8: "Auszeit für die Liebe“ (Quinn und Bryce)
- Band 9: "Hände weg vom Quarterback" (Mitch und Avery)
- Band 10: "Küss mich, du Vollidiot" (Blake und Madison)
- Band 10a: Liebe, Krise, Footballspiele“ (Sidestory, Duprees und Sarahs Hochzeit)
- Band 11: "Cheerleader küsst man nicht" (Ian und Taylor)
- Band 12: "Spiel ins Herz" (Eddy und Ava)
- Band 13: "Gleich und gleich küsst sich gern" (Matt und Willow)
- Band 14: "Wer will schon einen Footballspieler?" (Kelly und Skyler)
- Band 15: "Verlieben auf eigene Gefahr" (Hunter und Riley)
- Band 16: "Kuss gesucht, Liebe gefunden" (Owen und Lexie)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Montag, 7. November 2016

"Demonica: Hades" von Larissa Ione

Humorvoll und höllisch heiß!

Die hübsche Cat ist ein gefallener Engel und will unbedingt sich ihre Flügel wieder verdienen. Leider ist sie in ihrem Job als Putzfrau von Azagoth und dessen Gefährtin Liliana eine mittlere Katastrophe. Ständig zerbricht sie etwas, oder stiftet Unordnung. Als sie eines ihrer „Versehen“ klammheimlich wieder richten will, gibt sie damit den Dämonen der Unterwelt ungewollt eine mächtige Waffe in die Hand …

Hades hat alle Hände voll damit zu tun, in der Unterwelt die gefangen Seelen von bösartigen Dämonen zu bändigen. Eigentlich kann er sich Zimperlichkeiten nicht leisten, aber immer wenn Cat anschaut, will wird etwas in ihm butterweich. Und etwas anderes steinhart …

Mit „Demonica: Hades“ legt Larissa Ione eine neue Novelle aus ihrem Universum voller egoistischer Engel, knallharter Krieger und bösartiger Dämonen vor. Dabei haben all die übernatürlichen Wesen unter ihrer rauen Schale natürlich ein Herz, das mal eiskalt, aber mal auch erstaunlich heiß sein kann. Mit Hades und Cat treffen zwei Charaktere aufeinander, die zusammen einfach nur klasse sind. Es macht richtig Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig heimlich anschmachten, aber es irgendwie nicht auf die Reihe bringen, sich das zu gestehen.
Erst als die Welt (mal wieder) am Abgrund steht, kommen sich Cat und Hades endlich näher. Viel näher. Ganz nahe …

Die Story ist eine rasante Mischung aus jeder Menge Action, einigen verboten heißen Szenen und einem knochentrockenen Humor, der mich immer noch grinsen lässt. Natürlich fehlen auch ein paar sehr berührende Momente nicht, die eine winzig kleine Prise Zucker in die Geschichte bringen und sie damit perfekt abrunden.

Larissa Ione hat eine sehr „rotzige“ Art und Weise, ihre Geschichten zu erzählen. Das muss man mögen, sonst ist man hier an der falschen Adresse. Wer seinen Spaß an coolen Sprüchen und hollywoodreifen Schlachten hat, wird aber richtig zufrieden sein.

Ich kenne zwar alle Bände der „Demonica“-Reihe, nicht aber jeden der „Eternal Riders“. Deshalb bin ich nicht ganz sicher, ob nicht einige der Leser am Ende der Story ein Aha-Erlebnis haben werden. Ich hatte es nicht, habe die Geschichte aber trotzdem verstanden und mich nebenher köstlich amüsiert.

Mein Fazit: Für Fans ein höllisch heißer Lese-Snack, den man auf jeden Fall genießen sollte! Deshalb 5 Punkte und eine richtig vergnügte Empfehlung. Neueinsteiger werden vielleicht von der ganzen Terminologie ein wenig verwirrt sein, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Für den Kern der Story ist es unerheblich, ob man die Begriffsklärung am Anfang gelesen und auswendig gelernt hat oder nicht. Im Zweifelsfall kann man es bei den bösen Dämonen einfach mit Hades halten: Erst mal draufhauen, Details werden später geklärt …

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 "Demonica: Hades“ (Hades und Cat)

Übersicht über die Serie:

Band 1: "Demonica - Verführt" (Eidolon und Tayla)
Band 2: "Demonica - Entfesselt" (Shade und Runa)
Band 3: "Demonica - Fluch des Verlangens" (Wraith und Serena)
Band 4: "Demonica - Versuchung der Nacht" (Lore und Idess)
Band 5: "Demonica - Tödliche Verlockung" (Conall und Sinhead)

Der Verlag ordnet auch diese beiden Bücher der "Demonica"- Serie zu, obwohl sie im Original zu der Schwester-Serie "Lords of Deliverance" gehören. Die erste Bände dieser Serie sind hier unter dem Titel "Eternal Riders" erschienen. Es gibt zwischen den Serien immer wieder Cross Overs. 

Band 6: "Demonica - Reaver" (Reaver und Harvester)
Band 7: "Demonica - Revenant" (Revenant und Blaspheme)

Side-Storys: 
- "Demonica - Umarmung der Ewigkeit" (Kaden und Andrea)
- "Demonica - Azagoth" (Azagoth und Liliana)
"Demonica - Ungestillte Leidenschaft" (Raze und Slake (M/M)) -> *meine Rezi*

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Samstag, 5. November 2016

"Pflanzliche Antibiotika richtig anwenden" von Anne Wanitschek und Sebastian Vigl

Solides Basiswissen, rasch umsetzbare Tipps!

Ich interessiere mich sehr für Kräuter- und Naturheilkunde und ich lese gerne. Also wandern in regelmäßigen Abständen Bücher zu diesem Themenkomplex in mein Regal, wo sie aber nicht verstauben, sondern immer wieder genutzt genutzt werden.

Bei „Pflanzliche Antibiotika richtig anwenden“ von Anne Wanitschek und Sebastian Vigl hat mich die ansprechende Aufmachung und die klare Gliederung zur Anschaffung des Buches animiert. Hilfreich sind kleine „Merker“ am Rand, die die Kernaussagen des Textes noch einmal kurz zusammenfassen und / oder als Gedankenstütze dienen können.

Den einzelnen Anwendungsgebieten vorausgestellt ist eine ausführliche Einführung zum Thema Bakterien und Viren, Antibiotika, Probiotika und der Vorbeuge von Infekten. Interessant ist die kurze Auseinandersetzung mit dem Nutzen, aber auch den Gefahren, die sich durch Fieber ergeben.

Die unterschiedlichen Krankheitsbilder sind leicht verständlich und gut erklärt. Man findet als Leser die passenden Gegenmittel sehr schnell, weil sie farblich abgehoben in Tabellenform dargestellt sind. Blau steht dabei für handelsübliche Präparate, die man in jeder Apotheke käuflich erwerben kann. Mich hat ein wenig erstaunt, dass hier ganz offen nicht die Wirkstoffe, sondern die Markennamen genannt werden. Das ist an sich nicht schlecht, weil es damit für einen Laien einfacher wird, das passende Medikament zu besorgen. Allerdings ist mir ein wenig sauer aufgestoßen, dass meist Alternativen zu den Marktführern fehlen, die oft durch eine leicht andere Zusammensetzung ihre Berechtigung haben und deshalb für manche Menschen bekömmlicher sind. Außerdem – auch wenn ich für die Aussage Prügel beziehen werde – gehören in meinen Augen homöophatische Mittel nicht in die Riege der pflanzlichen Antibiotika. Sie werden aber munter mit aufgelistet und dann nur bei der Wirkungsweise als solche gekennzeichnet.

In Gelb gehalten sind Rezepte für Tees, Umschläge oder sonstige „Heilmittel“, die man selbst aus Pflanzen selbst herstellen kann. Einige der Tipps stehen – ebenfalls gelb unterlegt – im Fließtext und werden als teilweise als „Naturheilkunde aus der Küche“ bezeichnet. Hier finde man gute Ratschläge, wie man mit einfachen Hausmitteln die Heilung bestimmter Krankheiten beschleunigen kann.

Einige wichtige Heilpflanzen werden in Porträts ausführlich vorgestellt. Dabei kommen nicht nur medizinische Anwendungen zum Tragen, auch Qualitäten in der Küche und sogar ein paar witzige Anekdoten über die Pflanzen werden erwähnt. Leider stolpert man beim ersten Durchblättern oder –lesen nur zufällig über die Porträts, weil ein Hinweis auf sie im Inhaltsverzeichnis fehlt.

Mein Fazit: Das Buch ist gut geschrieben und informativ. Den ersten Teil fand ich (bis auf eine ärgerliche Kleinigkeit) richtig klasse, weil er einen sachlichen und umfassenden Einblick in die Thematik der pflanzlichen Antibiotika gibt und ausführlich beschreibt, wie man Infektionen vorbeugen kann.

Der zweite Teil bietet bei leichten Infektionen eine rasche Hilfe, weil er sehr direkt auf handelsübliche Produkte verweist, die man in den meisten Apotheken und / oder Drogeriemärkten erhält. Für Leser, die viele Kräuter im eigenen Garten (oder auf der Fensterbank) anbauen und sich dem Thema der pflanzlichen Antibiotika von dieser Seite aus genähert haben, wird der Nutzen nicht ganz so groß sein.

Das Buch gefällt mir mit kleinen Einschränkungen und erhält deshalb solide 4 Punkte und eine Empfehlung für Neueinsteiger in die Thematik. Aber auch „Alte Hasen“ finden mit Sicherheit noch den ein oder anderen interessanten Tipp.


Haben wollen?
 Hier kann man das Buch von Anne Wanitschek und Sebastian Vigl kaufen:
- "Pflanzliche Antibiotika richtig anwenden"

Hier der Link zur Homepage der Autoren: *klick*


P.S.: Die ärgerliche Kleinigkeit am Anfang …
Ich habe mich schon auf Seite 13 beim Lesen das erste Mal so richtig geärgert. Wie so oft wird der Zusammenhang MRE und Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung hergestellt. Allerdings ist schlicht falsch, dass Antibiotika dem Futter „vorsorglich“ beigemischt werden dürfen. Das wird auch nicht wahr, wenn man es gebetsmühlenartig wiederholt. Tatsächlich sind Fütterungsantibiotika seit 2006 (!) in Europa komplett verboten. Der Einsatz von Antibiotika wird dokumentiert und überwacht. Alleine bei nachgewiesenen Erkrankungen darf bei Schweinen und Hühnern Antibiotika nach Anweisung eines Tierarztes über das Futter zur Therapie verabreicht werden. Bei Rindern ist dies grundsätzlich nicht erlaubt. Außerdem ist der Landwirt z.B. bei erkrankten Milchkühen dazu verpflichtet, Antibiogramme zu erstellen.

Bei menschlichen Kassenpatienten ist das ganz anders. Versuchen Sie mal, ihrem Hausarzt VOR der ersten Einnahme von Antibiotika, die man für jeden kleinen Husten oder Schnupfen hinterhergeworfen bekommt, ein Antibiogramm abzutrotzen …

Während Sie darauf warten, das der Arzt das anordnet, können Sie nach meiner Erfahrung in Ruhe dieses Buch (und noch zwei oder drei andere) lesen, restlos alle Tipps ausprobieren und dabei hoffentlich ganz ohne Antibiotika wieder fit werden …

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.