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Samstag, 26. August 2017

"Und ein Stern fiel vom Himmel" von Brandon Witt

Rot, rot, rot sind alle meine Haare …

Der rothaarige Travis lebt seit dem Tod seiner (rothaarigen) Frau mit seinen drei (rothaarigen) Kindern und seiner (rothaarigen) Schwester auf seiner Farm. Zusammen mit seinem besten Freund betreibt er außerdem einen Futtermittelladen. Als sein (rotfelliger) Hund plötzlich krank wird, lernt er den neuen Tierarzt der Stadt kennen und gerät sofort mit dem Mann aneinander.
Wesley ist out and proud. Er sieht die Kleinstadt El Dorado eigentlich nur als eine Art Zwischenstation. Im alten Haus seiner Großeltern will er nach einer gescheiterten Beziehung und einigen wilden Jahren zurück zu sich selbst finden. Liebe steht nicht auf seinem Plan und er rechnet auch nicht damit, tief in den Ozarks jemanden zu finden, der dazu steht … auf Männer zu stehen.

„Und ein Stern fiel vom Himmel“ von Brandon Witt ist eine etwas verzwickte Geschichte. Sowohl Travis, als auch Wesley haben immer noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, als sie sich kennenlernen und scheinen nicht offen für etwas Neues zu sein. Vielleicht – und das ist meine einzige größere Kritik – wäre es gut gewesen, wenn sie zuerst einmal mit sich selbst ins Reine gekommen wären, statt ihr „Heil“ in einer neuen Beziehung zu suchen.

Ok. Keiner der beiden sucht aktiv, aber sie finden einander halt …

Auf der anderen Seite ist das gegenseitige Begehren aber möglicherweise genau das, was die beiden Männer brauchen, um endlich voranzuschreiten.

Toll an der Geschichte sind viele kleine und sehr berührende Episoden, sowohl zwischen Travis und Wesley, als auch zwischen Travis und seinen Kindern. Besonders berührend ist übrigens die Entwicklung, die Travis ältester Sohn Caleb durchmacht (der nebenbei bemerkt ebenfalls einen rothaarigen Hund besitzt und rothaarige Rinder züchtet). Überhaupt sind die Szenen mit den Kindern wirklich großartig. An diesen Stellen kann man das Buch unmöglich zur Seite legen.

Gut geschildert ist auch die Stimmung in der Kleinstadt. Die Menschen verhalten sich sehr unterschiedlich gegenüber dem offen schwulen Tierarzt. Richtig interessant und sehr authentisch sind jedoch die Reaktionen auf Travis - einen der Ihren; einen, den sie sicher in einer Schublade glaubten - eine Seite von sich offenbart, die er bisher niemandem in seiner Stadt gezeigt hat.

Es gibt eine sehr starke Szene, in der Travis eine Auseinandersetzung mit Wesley hat und ihn auffordert, doch einfach „etwas weniger schwul“ aufzutreten. Das ist für mich einer der Schlüsselmomente in dem Buch, der alle anderen Episoden an ihren Platz fallen lässt. Die Kernfrage der Geschichte ist nämlich: Wer bist du wirklich und was davon zeigst du den anderen?

Das trifft nicht nur auf Travis und Wesley, sondern auch auf Caleb und die Zwillinge, auf Travis Schwester Wendy, seinen Kumpel Jason, auf alle anderen Bewohner der Stadt und sogar den total schmierigen „Bösewicht“ der Story zu.

„Und ein Stern fiel vom Himmel“ ist facettenreich, vielschichtig und doch ganz einfach, genau wie die Stadt in der die Geschichte spielt. Obwohl die Story ihre dramatischen Momente hat, wird das eigentlich wichtige sehr ruhig und manchmal beinahe beiläufig erzählt. Ja, es gibt auch Sex, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Gefühlen und der Entwicklung, die die Menschen durchmachen.

Besonders gelungen sind die romantischen Szenen, die niemals kitschig wirken. Travis überzeugt Wesley nicht mit dramatischen Gesten, sondern mit kleinen, wohlüberlegten, deren Bedeutung er manchmal sogar zuerst noch erklären muss. Und dabei geht es dem Leser wie dem Tierarzt (der übrigens normalerweise glattrasiert ist, aber rötliche Bartstoppeln hat …): Man schmilzt einfach dahin!
Fazit: Die Geschichte ist recht eigenwillig und mit Sicherheit kein Mainstream. Sie überzeugt mit originellen, lebendigen Charakteren und hinterlässt ein gutes Gefühl. Dafür gibt es von mir 4,5, aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung.

P.S. 1: In der Rezi gehe ich immer etwas ironisch wieder auf die roten Haare ein, weil sie auch im Buch ziemlich oft erwähnt werden. Schien mir eine nette, aber etwas abgedrehte Idee zu sein …
Wenn man das Nachwort liest, wird aber klar, woher Brandon Witt seine Inspiration hatte und das gefällt mir dann irgendwie wieder richtig gut.

P.S. 2: Auch die beiden Corgies Dunkyn und Dolan haben „echten“ Vorbilder. Dazu gibt es sogar ein Foto … ;)

Haben wollen? 
 Hier kann man das Buch von Brandon Witt kaufen: 
Leider liegt das Buch zur Zeit als Kindle-Edition nicht vor.

Bildquelle: amazon


Donnerstag, 24. August 2017

"Catch and Release (The Release Book 3)" von BA Tortuga (engl.)

Schuldig oder unschuldig?Obwohl Dakota für ein Verbrechen verurteilt wurde und zwölf Jahre im Gefängnis gesessen hat, behauptet er nach wie vor, unschuldig zu sein. Den Glauben daran, dass beweisen zu können hat er allerdings längst zusammen mit seinem Vertrauen in seine Mitmenschen verloren. Daran ändert auch Sage nichts, der ihn bei seiner Entlassung abholt und verspricht ihm zu helfen. Oder Jayden, der Anwalt, der seinen Fall noch einmal aufrollen will …

Catch and Release“ ist das dritte Buch der „The Release“ Serie von BA Tortuga. Obwohl die Nebencharaktere aus den beiden ersten Teilen auch hier in Erscheinung treten, kann man die Geschichte verstehen, ohne diese zu kennen.

Das Buch ist eine sehr berührende Mischung aus … „Drama“ trifft es nicht wirklich, weil das eigentliche Drama schon vor bzw. bei Dakotas Verhaftung und Verurteilung, sowie während seiner Zeit im Knast stattgefunden hat und einer sehr zärtlichen, langsam wachsenden Romanze.
Dakota erwartet nichts und verbietet sich jegliche Hoffnung. So kann er wenigstens nicht mehr enttäuscht werden. Die Jahre im Knast haben ihm nur beigebracht, dass er früher oder später für alles zahlen muss. Freundschaft und Selbstlosigkeit sind ihm fremd. Er versteht nicht, was Sage antreibt ihm (und anderen Ex-Knackis) zu helfen. Dakota hat zwar die Mauern und die Gewalt bei seiner Entlassung hinter sich gelassen, aber er war so lange eingesperrt, dass er das Gefängnis mit sich herumträgt und schier erstarrt bei dem Gedanken dorthin zurück kehren zu müssen.

Jayden hat eine eigene Kanzlei und war ein erfolgreicher Staatsanwalt, der zuerst nicht überzeugt ist, einen Unschuldigen vor sich zu haben. Allerdings muss auch er zugeben, dass manche Menschen die Verbrechen, deren man sie beschuldigt nicht begangen haben, obwohl ein Gericht sie verurteilt hat. Etwas an Dakota berührt Jayden vom ersten Moment an und er macht es zu seiner Mission, den jungen Mann aus seinem Schneckenhaus zu holen.
Es ist unheimlich berührend zu lesen, wie Dakota sich ganz langsam ein Leben in Freiheit aufbaut, wie er vorsichtig Freundschaften schließt und wie er sich zuerst nur zögerliche erlaubt, an ganz einfachen, alltäglichen Dingen Freunde zu empfinden. Seine Beziehung zu Jayden ist zunächst von sehr viel Vorsicht und Misstrauen geprägt, aber es ist einfach wunderbar zu lesen, wie die beiden sich näher kommen. Ihre Beziehung ist fast schüchtern und sehr zärtlich, aber gerade das braucht Dakota. Er hatte nie jemanden, der für ihn eingestanden ist oder für ihn gekämpft hat.
Ich habe die Geschichte in einem Zug verschlungen, weil ich nicht mehr zur Seite legen konnte, bis ich wusste, ob und wie Jayden und Dakota eine gemeinsame Zukunft haben.

Fazit: Unheimlich berührend und sehr intensiv. Von mir gibt es mindestens 5 Punkte und eine Leseempfehlung.

P.S. (Achtung mit kleinem SPOILER): Das amerikanische Rechtssystem ist für einen Europäer manchmal nahezu unverständlich. Mit Sicherheit gibt es auch hier Menschen, die unschuldig verurteilt wurden. Sich allerdings vorzustellen, dass nicht alles getan wurde, um zweifelsfrei zu beweisen, das Jemand ein Schwerverbrechen begangen hat (und damit auch andere Verdächtige auszuschließen), ist kaum hier hoffentlich kaum möglich. Besonders bitter wird es, wenn man erfährt, wie lächerlich gering die Summe ist, die es gekostet hätte, Dakotas Unschuld zu beweisen.



Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von BA Tortuga kaufen: 

- "The Terms of Release (The Release Book 1)" (Sage & Adam)
- "Catch and Release (The Release Book 3)" (Dakota & Jayden)

Den ersten Band der Serie gibt es auch schon auf Deutsch: 
- „Liebe auf Bewährung (Das Recht auf Liebe 1)" (Sage & Adam)
(Hier geht es zu meiner *Rezi*)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Dienstag, 22. August 2017

"Liebe auf Bewährung (Das Recht auf Liebe 1)" von BA Tortuga

Tief im Süden …

… der USA liegt Texas. Die Menschen dort leben nach einen ganz eigenen Kodex.

Als Sage nach mehr als zehn Jahren zurückehrt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nicht nur für ihn selbst! Obwohl Sage eine sehr lange Zeit im Gefängnis war, hat in seiner Heimatstadt niemand vergessen, was ihn dort hingebracht hat. Und einige glauben, dass mit den Jahren im Knast seine Schuld nicht gesühnt ist …
Adam Winchester gehört nicht zu diesen Menschen. Der Polizist ist - zu Beginn fast widerwillig – bereit, Sage seine Chance zu geben und bemerkt zu seiner Überraschung, wie sehr er den stillen jungen Mann mag. Doch kann daraus mehr werden? Sage kämpft immer noch mit seinen Erinnerungen und Adams Familie läuft fast Amok bei dem Gedanken, dass er sich ausgerechnet mit diesem (!) Ex-Knacki trifft.

Ich muss gestehen, dass mich „Liebe auf Bewährung“ von BA Tortuga sofort gereizt hat und ich es nicht erwarten konnte, die Geschichte zu lesen. Nach den ersten Seiten war ich … zuerst ein wenig enttäuscht. Die Story fängt zwar spannend an, wird aber zu Beginn in weiten Teilen als „Dialog-Roman“ erzählt. (Ich habe keine Ahnung, ob es das Wort wirklich gibt. Ich meine damit Geschichten, in der die Handlung hauptsächlich über Gespräche vorangetrieben wird.) Das lässt meist nicht viel Raum für Atmosphäre und gibt auch nur wenig Einsicht die Emotionen der Protas. Schließlich sagt die Körpersprache viel mehr über die wahren Gefühle eines Menschen aus, als seine Worte. Ich persönlich mag diese Art, eine Geschichte zu erzählen, nicht wirklich.)

Doch dann … passiert in „Liebe auf Bewährung“ plötzlich etwas beinahe Magisches: Als hätte sich ein Knoten gelöst, erzählt BA Tortuga die Geschichte von Sage und Adam mit einem Mal unheimlich dicht und berührend. Der Funke zündet nicht nur zwischen den beiden, er springt auch mit aller Macht auf den Leser über. Natürlich reden die beiden (und alle anderen) immer noch häufig miteinander, aber man spürt auch mit jeder Seite mehr, was die beiden eben nicht aussprechen. Zum Beispiel kann und will Sage lange Zeit nichts über seine Zeit im Gefängnis sagen. Adam drängt ihn nicht, einerseits, weil er eigentlich gar nicht so genau wissen will, was genau passiert ist, anderseits, weil er glaubt, dass Sage darunter leidet, auch nur daran zu denken. Doch manche Dinge dürfen einfach nicht für immer unter dem Mantel des Schweigens verschwinden.

Neben den Geheimnissen der Vergangenheit lastet der Druck aktueller Probleme auf den Schultern der beiden Männer. Es geht unheimlich unter die Haut nicht nur zu lesen, sondern wirklich zu spüren, wie vor allem Sage mit sich kämpft. Er will das Beste für seine Familie und zweifelt daran, ob er überhaupt etwas zu geben hat. Eine Beziehung zu Adam ist für ihn wie ein ferner Traum, aus dem er eines Tages erwachen wird. Daran, Adam behalten zu dürfen, glaubt er nicht wirklich. Das Gefängnis ist nicht spurlos an Sage vorbeigegangen, sondern hat tiefe Wunden an Körper und Seele hinterlassen. Manche sind vernarbt, andere scheinen noch frisch wie am ersten Tag zu sein. Sage wünscht sich so wenig für sich selbst, dass es einem schon fast das Herz zerreißt, wenn seine bescheidenen Versuche ein „normales“ Leben zu leben, wieder einmal grausam boykottiert werden.

BA Tortuga präsentiert in „„Liebe auf Bewährung“ einen sehr eigenwilligen Stil und eine ungewöhnliche Art, ihre Geschichte zu erzählen. Fast schon unmerklich wird die Atmosphäre von Kapitel zu Kapitel immer dichter und die Charaktere immer komplexer, bis man das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen kann, bevor man weiß, ob und wie Sage und Adam eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben. Manche der Szenen zwischen den beiden sind einfach nur zuckersüß und herzerwärmend, dafür gibt es andere, die so knallhart und realistisch sind, dass man sich unwillkürlich fragt, ob Sage und Adam nicht echte Männer mit einem realen Leben sind, an dem man hier eine Weile teilhaben darf.

Abgerundet wird die Story von Nebencharakteren, die Klischees sein könnten, wenn sie nicht ihre eigenen Ecken und Kanten hätten. Das fängt mit Sages „Momma“ an, geht mit den ortsansässigen Rockern weiter und hört mit Adams Onkel Jim, dem Polizeichef noch lange nicht auf. Tortuga hütet sich, über die Menschen, die sie beschreibt, zu urteilen. Das überlässt sie dem Leser selbst und einfach ist es nicht, weil die Personen so realistisch und komplex sind.

Mein Fazit: Nach einem nicht ganz so tollen Anfang wird „Liebe auf Bewährung“ von Seite zu Seite besser. Also: Auf jeden Fall Durchhalten, bis man ca. 20% gelesen hat. Ab da ist das Buch einfach klasse, erhält von mir mit Überzeugung mehr als 5 Punkte und eine begeisterte Leseempfehlung. 

Ich liebe dieses Buch wirklich! Und weil das so ist, habe ich gleich ... mit dem dritten Band der Serie angefangen, der eine ähnliche Thematik hat, aber bisher nur auf English vorliegt.
Die Rezi dazu folgt in den nächsten Tagen. Bis jetzt gefällt es mir mindestens so gut, wie die Story von Sage und Adam die übrigens auch ihre Gastauftritte haben.

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von BA Tortuga kaufen: 

„Liebe auf Bewährung (Das Recht auf Liebe)" (Sage & Adam)

Hier noch ein Überblick über im Original bereits vorliegenden Bände der Serie:

- "Catch and Release (The Release Book 3)" (Dakota & Jayden)


Neugierig geworden, aber noch nicht überzeugt?
Weitere Meinungen zu der Geschichte findet man hier:

Laberladen: *Rezension: Liebe auf Bewährung*
Sakura / Weld der Gedanken: *Rezension: Liebe auf Bewährung*

Übrigens: Aktuell liegt das Buch in einer Neuauflage vor.


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Montag, 21. August 2017

"Nichts Besonderes: Nothing Special 1" von A.E. Via

Wenn aus Partnern Liebende werden …

Cashel – Cash - Godfrey und Leonides – Leo - Day sind Partner in ihrem Job beim Drogendezernat und als God und Day ein einfach unschlagbares Team. Dabei ergänzen sich der große, eher schweigsame und meist furchteinflößende God und der etwas kleinere, schlagfertige Day optimal. Ihre Sexualität ist nicht wirklich ein Thema zwischen den beiden. Day lebt offen schwul, Cash scheint Mädels zu bevorzugen. Eine feste Beziehung hat allerdings keiner der der beiden.

Doch als Cash eines Morgens nicht zum Dienst erscheint und Day ihm todkrank in seiner billigen Wohnung findet, ändert sich alles. Day gesteht sich endlich ein, was er wirklich für seinen Partner und besten Freund empfindet. Aber Cash hat Geheimnisse, von denen Day nicht ahnt. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, danach ist nichts mehr wie vorher und der Job … muss auch noch erledigt werden!

Mit „Nichts Besonderes“ liegt endlich das erste Buch von A.E. Via auf Deutsch vor. Die tempo- und actionreiche Geschichte ist die sehr offenherzig erzählte Romanze von zwei Detectives des Drogendezernats in Atlanta. Zusätzliche Spannung bringen Cashs Probleme mit seiner Familie in die Story. Was es damit auf sich hat und wie diese Cash geprägt haben, erschließt sich erst nach und nach. Zusammen mit Leo erfährt man, warum der Mann so schweigsam und zurückhaltend ist. „Ich bin nichts Besonderes“, sagt Cash an einer Stelle und gibt so auch der Story ihren Titel.

Natürlich sieht der lebhafte und kein bisschen schüchterne Leo das ganz anders. Es macht Spaß mitzuerleben, wie er und Cash von Partnern zu Lovern werden. Wer eine zuckersüße Romanze sucht, ist in der Story allerdings nicht ganz richtig. Auch wenn es sehr zärtliche und berührende Momente gibt, so springen die zwei Männer manchmal ganz schön hart miteinander um. A.E. Via nimmt bei den Beschreibungen, was und wo (und mit wem) die beiden es treiben, kein Blatt vor den Mund.

Auch wenn die Story in sich abgeschlossen ist, darf man auf Fortsetzungen gespannt sein. Die interessanten Nebencharaktere bieten mit Sicherheit noch Stoff für weitere Storys aus Atlanta.

Vom mir gibt es 4,5. Aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung.

P.S.: Ich halte mich selten mit dem Cover eines Buches auf, weil mich einfach der Inhalt deutlich mehr interessiert. Allerdings gefällt mir dieses hier besonders gut, weil das tolle Tattoo drauf in der Geschichte eine Rolle spielt. Entweder A.E. Via kannte das Bild und hat ihre Story angepasst, oder die Covergestalterin Irene Repp hat die die Ideen der Autorin perfekt umgesetzt. Ich finde es jedenfalls richtig toll.

Haben wollen? 

 Hier kann man die (englischen) Bücher von A.E.Via kaufen, das deutsche ist dort noch nicht verlinkt. Dazu bitte auf den Titel klicken: 
- "Nichts Besonderes

Überblick über die Serie im Englischen:
- "Nothing Special" (God & Day)
- "Embracing His Syn" (Nothing Special 2, Syn & Furious)
- "Here Comes Trouble" (Nothing Special 3, Ruxs & Green)
- "Don't Judge" (Nothing Special 4, Michaels & Judge) 
- "Nothing Special V" (Steele &  Tech) 

Alle Bücher spielen in dem Dezernat, in dem God an Day arbeiten, so dass man sie wahrscheinlich regelmäßig wiedertreffen wird. :)

Bildquelle:amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Montag, 14. August 2017

"Spur des Feuers: Mercy Thompson 9" von Patricia Briggs

Zwischen Krieg und Frieden

Als Mercy und Adam auf einen verzweifelten Anruf des (menschlichen) Polizisten Tony reagieren, ahnen sie noch nicht, dass sie damit zwar die Tri-Cities vor einer Katastrophe bewahren, sich selbst und ihr Rudel aber in eine mehr als prekäre Situation bringen. Plötzlich isoliert vom Marrok müssen sie auf sich selbst gestellt für den Schutz aller sorgen, die ihnen am Herzen liegen und stehen außerdem vor der schier unlösbaren Aufgabe, ein wegweisendes Bündnis mit den Fae auszuhandeln.

Mit „Spur des Feuers“ ist Patricia Briggs einer der besten, wenn nicht sogar der bisher beste Band der gesamten Mercy Thompson Serie gelungen. Endlich einmal erhalten Mercy und Adam die Gelegenheit vom Anfang bis zum Ende als Team zusammenzuarbeiten. (Was die Story zum absoluten Lesegenuss macht!) Die beiden erweisen sich als einfach unschlagbar, sowohl bei den tatsächlichen Kämpfen (und davon ist der im Klappentext erwähnte mit dem Troll nur der Anfang), als auch bei den politischen. Adam positioniert sich klar als der integere Anführer, der er nun einmal ist, perfekt ergänzt von Mercy mit ihrem etwas „dehnbareren“ Ehrgefühl. In einer Hinsicht sind sich die beiden allerdings einig: Wer einmal zu ihren Freunden zählt, der kann sich bedingungslos auf sie verlassen.

Diese Story könnte hoffnungslos pathetisch sein. Ist sie aber nicht. Temporeiche Action und trockener Humor wechseln sich gekonnt ab. Ich liebe das Buch schon allein wegen des ersten Kapitels. Selbst wer nicht unbedingt zu den Mercy-Thompson-Fans zählt, sollte sich unbedingt die Leseprobe zu Gemüte führen. Vorsicht! Die ist ein echter „Stups“, wenn es darum geht, das Buch lesen zu wollen …
Am meisten Spaß macht die Story aber zugegebenermaßen, wenn man die Serie kennt. Adams Rudel macht eine grundlegende Veränderung durch, die nicht nur damit zu tun hat, dass es nicht nur Wölfe enthält. Richtig klasse ist, wie sich die verschiedenen Charaktere im Lauf der Geschichte weiterentwickelt haben. Allen voran sind da Ben und Warren zu nennen, aber auch Darryl, Honey und einige andere mache eine glaubhafte Veränderung durch. Das gilt natürlich auch für Mercys Freunde, wie den ewig schlecht gelaunten Zee sowie seinen Sohn Tad und für ihre … Nicht-Feinde (?), wie zum Beispiel den undurchsichtigen Beauclaire.

Eine zentrale Figur in „Spur des Feuers“ ist der jung aussehende, aber in Wirklichkeit sehr alte Aiden. An ihm entzündet sich die interessante Frage, wer Schutz verdient und warum. Das wird in der Geschichte von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet, auch in der Beziehung des Vampirs Thomas Hao zu seiner Geliebten. (Wie die beiden zusammengekommen sind, kann man übrigens in der Kurzgeschichtensammlung „Shifting Shadows“. Es ist herzzerreißend!)
Ob und wie Adam und Mercy es schaffen, einen drohenden Krieg zu verhindern und denjenigen, die ihnen am Herzen liegen eine friedliche Zuflucht zu gewähren, ist spannend bis zur allerletzten Seite.

Mein Fazit:Spur desFeuers“ ist für mich einer der besten Bände um die Kojotenwandlerin Mercy Thompson und ihren stolzen Werwolf Adam. Die Story punktet mit Spannung, Action und einem absolute genialen Humor. Dafür gibt es von mir mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung, die für die gesamte Serie gilt.


Mir persönlich sind Mercy und Adam in der Regel nach jedem neuen Buch einen Re-Read aller Geschichte, einschließlich der um Charles und Anna, wert.

Noch eine kleine Anmerkung: Ich liebe die Storys aus der Welt von Mercy Thompson so sehr, dass ich sie in der Regel auf englisch und später auch noch einmal auf deutsch lese. Während wir hier die Buchpreisbindung haben und die Bücher eigentlich jahrelang zum gleichen Preis angeboten werden, macht es bei englischsprachigen Büchern schon einen großen Unterschied, ob man ein Buch direkt nach dem Erscheinen lesen möchte, oder einige Wochen oder sogar ein paar Monate wartet. Fans tendieren natürlich zu ersterem und damit ist man der Gelackmeierte. Die Politik der englischsprachigen Verlage, treuen Leser, die sofort zugreifen, das Geld schamlos aus der Tasche zu ziehen kann man bewundern. Oder sich drüber ärgern. Natürlich kann man sie auch boykottieren. Gut finde ich sie auf jeden Fall nicht.

Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von Patricia Briggs kaufen: 

Mercy Thompson auf Deutsch:
- "Ruf des Mondes" (Band 1)
- "Bann des Blutes" (Band 2)
- "Spur der Nacht" (Band3)
- "Zeit der Jäger" (Band 4)
- "Zeichen des Silbers" (Band 5)
- "Siegel der Nacht" (Band 6)
"Tanz der Wölfe" (Band 7)
- "Gefährtin der Dunklheit(Band 8)
- "Spur des Feuers(Band 9)

"Alpha & Omega" ("Partnerserie"):
- "Schatten des Wolfes(Band 1)
- "Spiel der Wölfe(Band 2)
- "Fluch der Wolfes(Band 3)
- "Im Bann der Wölfe(Band 4)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Freitag, 11. August 2017

"Das Glück ist einen Flügelschlag entfernt: Ein Irland-Roman" von Stefanie Lahme

Urlaub auf der grünen Insel

Eigentlich hat Lukas seinen Urlaub in Irland – wie auch sein ganzes Leben – genau geplant. Aber schon der Beginn verläuft unerwartet. Nicht nur seine Freundin Hannah, sondern auch die Mappe mit allen Reiseunterlagen und Belegen ist verschwunden, dafür hat er plötzlich die „Lebenskünstlerin“ Josefine am Hals. Eine Reise ins Ungewisse beginnt, auf der Lukas und Jo zusammen die grüne Insel und überraschend viele Gemeinsamkeiten entdecken. Das hätten der Kontrollfreak und die Chaotin niemals erwartet. Aber was erwartet sie am Ende ihrer Reise?

Das Glück ist nur einen Flügelschlag entfernt“ ist eine einfach wunderschöne Geschichte von Stefanie Lahme. Gelistet ist es in den Kategorien „Coming of Age“, „Reise und Abenteuer“ und „Liebesromane“. All das passt, aber das Buch ist auch noch viel mehr.

Wenn man die Story liest, ist es, als würde man in das Buch hineingezogen und erlebte mit „Luke“ und „Jo“ eine Reise mit ungewissem Ausgang und vielen kleinen Abenteuern am Wegesrand. Man spürt auf jeder Seite, und dass Stefanie Lahme schon selbst in Irland war und wie sehr sie die grüne Insel liebt. Mit ihrem Worten malt sie unglaublich authentische Bilder. Wenn man die Augen schließ, hört man fast das Meer rauschen, riecht die salzige, mild-feuchte Luft und fühlt den sanften, warmen Regen auf der Haut. Das Buch ist Irland pur. Einfach klasse!

Genauso intensiv und sensibel wird die Geschichte der beiden Helden erzählt. Lukas mit all seinen Macken reizt nicht nur Jo hin und wieder zum Lachen. Erstaunlicherweise lacht man recht schnell mit ihm und nicht über ihn. Lukas fährt zusammen mit seiner unkonventionellen Begleiterin quer durch Irland und lernt dabei Dinge über sich selbst, die er nie vermutet hätte. Er entwickelt sich wirklich weiter und das merkt man auch als Leser.
Die scheinbar so unkomplizierte Jo ist … in Wirklichkeit gar nicht so einfach gestrickt. Sie versteckt ihre tiefe Verletzlichkeit hinter lustigem Geplapper, einem Lächeln und scheinbar wahnwitzigen Aktivitäten. Ihre liebenswerte Lebhaftigkeit fasziniert nicht nur Lukas, sie strahlt auch weit über die Seiten des Buches hinaus und erfasst den Leser. Man ahnt zwar nach einer Weile, was der Kern ihres Geheimnisses sein könnte, dass nimmt allerdings der Geschichte nicht den Wind aus den Segeln.

Die Story enthält bei aller Leichtigkeit genug Substanz, genug Tiefe, um so richtig zu Herzen zu gehen. „Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt!“ wird an einer Stelle ein altes irisches Sprichwort zitiert. Das trifft auf Lukas und Jo zu. Dem Leser wachsen sie schnell ans Herz und man kann die Geschichte nicht zu Seite legen, bis man weiß ob und wie diese Reise für die beiden ausgeht. Am Ende hat man das Gefühl, nicht nur eine wunderbare Zeit in Irland verbracht, sondern auch zwei neue Freunde gewonnen zu haben.

Mein Fazit: Ich liebe dieses Buch wirklich. Mit jeder Seite hat es mich tiefer gepackt und vergessen lassen, dass ich nicht wirklich mit Jo und Luke über die grüne Insel fahre. Dafür gibt es von mir mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Für Romantiker, Chaoten, Irland-Fans und solche die es noch werden wollen, Smithwick-Trinker, Scones Genießer, Chips-and-Fish Esser, Wanderer, Radfahrer, Lebenskünstler, Fremde, Freunde und …

Na, eigentlich für alle! Unbedingt, wirklich auf jeden Fall lesen!!!
Kleine Warnung: Weckt die Sehnsucht auf den nächsten Trip nach Irland. ;)

Das da rechts ist ein Papageientaucher, in Irland "Puffin" genannt. Der kleine Kerl und seine gefiederten Kollegen spielen eine nicht unwichtige Rolle in dem Buch. 

Zusatz-Info:
Auch wenn das der erste Roman von "Stefanie Lahme" ist, den ich gelesen habe, so kenne ich die Autorin doch schon sehr gut. Unter dem Pseudonym "Leann Porter" veröffentlicht sie wirklich großartige Gay-Romane, die mal zeitgenössisch, mal im Fantasy-Genre angesiedelt sind. Das letzte Buch von ihr war eine spannende Dystopie. Zu meiner Rezi von "Crash" geht es hier: *klick*.  


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Stefanie Lahme kaufen: 
- "Das Glück ist nur einen Flügelschlag entfernt"

Hier die Links zu einigen der Bücher von Leann Porter:

Tipps für Fantasy-Fans:
- "Die Sturmfalken von Olbian"
- "Die Fährte der Wandler"

Zeitgenössische Geschichten:
- "Fleckenteufel und Drachentöter"
- "Ein Strandhaus für zwei"

Neuigkeiten von Stefanie Lahme / Leann Porter findet man hier: https://www.leannporter.de/

Bildquelle: amazon, pixabay.com

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 8. August 2017

Welt-Katzen-Tag ...

Ja. ja. Niemand braucht noch ein Katzenbild. 

Gerade heute. Aber es ist halt MEIN Katzenbild des Tages ...

Wenn ich nicht gerade lese, beschäftigt mich im Moment dieser junge Mann. 
"Tiger" wohnt jetzt knapp acht Wochen bei mir und bringt mich jeden Tag zum Lachen.

Sogar "Cleo", meine kleine, große Diva findet allmählich Gefallen an dem kleinen Kerl.

Übrigens: Der Name "Tiger" hat zwar auch mit der Fellzeichnung zu tun, kommt aber eigentlich aus einem meiner Lieblings-Urban-Fantasy-Serien. 
Und tatsächlich: Auch dieser Tiger hier hat seine ganz eigene Magie. ;)

Dienstag, 1. August 2017

"Sommerträume (Back home - Reihe 1)" von Mathilda Grace

Alles auf Anfang

Mit einem Trick locken seine Brüder Joshua nach fünfzehn Jahren zurück nach Hause. Zu seinem Ärger stellt er fest, dass ausgerechnet sein „Erzfeind“ im Gartenhaus der Familie wohnt. Wie und warum sind die bloß auf diese hirnrissige Idee gekommen?

Mit „Sommerträume“ startet Mathilda Grace eine neue (Mini-) Serie, die sich mit dem Schicksal der erwachsenen, aber bisher einsamen McKinley Brüder befasst. Zumindest der erste Band erinnert ein wenig an die „Nachbar fürs Herz“-Bücher, allerdings haben Joshua und Caine eine gemeinsame und nicht sehr erfreuliche Vergangenheit, die bei allem Humor einen ernsteren Unterton in die Geschichte bringt. Ob und wie es die beiden schaffen, sich zusammenzuraufen ist temporeich und spannend erzählt. Die Story enthält sogar einen kleinen Krimiplot, der romantische Anteil überwiegt aber ganz klar.

Interessant und gleichzeitig berührend ist der Ansatz, der erklärt warum alle Mitglieder der Familie McKinley schwul sind. Die Vorstellung der anderen Brüder nimmt Joshua und seinem Schatz zwar etwas in dieser Geschichte etwas Platz weg, macht aber neugierig auf die weiteren Bände. Wenn es eine Kritik an dem Buch gibt, dann die, dass es ein wenig zu kurz ist.

Das liegt nicht daran, dass der Handlungsbogen nicht rund und in sich abgeschlossen wäre, sondern daran, dass man sich einfach nicht von den sympathischen, lebendigen Charakteren und ihrem gemütlichen Zuhause am See trennen möchte.

Fazit: Von mir gibt es für den ersten Band der Serie vergnügte 5 Punkte. Ich freue mich jetzt schon darauf, die McKinley möglichst bald wieder zu treffen, um endlich zu erfahren, wer in Wills Werkstatt …

Nee, das wäre ein Spoiler. Schön selber lesen!!! 😎

Der zweite Teil der Serie heißt "Herbstwünsche" und im Anhang von "Sommerträume" kann man kurz in das Buch hineinschnuppern.

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Mathilda Grace kaufen: 
- "Sommerträume (Back home1)" (Joshua & Caine)
- "Herbstwünsche (Back home 2)" (Will & Brad)


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.