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Montag, 7. Dezember 2015

"Blood Kiss: Black Dagger Legacy" von J.R. Ward (eng.)

Black Dagger goes … Teenie?

In “The Shadows”, eigentlich aber auch schon in einer der vor längeren veröffentlichten Kurzgeschichten, spielt J.R. Ward darauf an bzw. berichtet davon, dass die Black Dagger ihr Trainings-Programm wieder aufleben lassen. In dem SpinOff „Black Dagger Legacy“ soll es nun schwerpunktmäßig um die Jungs und Mädels gehen, die sich von den Brüdern für den Krieg mit den Lessern ausbilden lassen.

Paradise und Craeg sind zwei der jungen Leute, die es durch die harten Prüfungen in das Trainingsprogamm schaffen und sich – nicht ganz so programmgemäß – ineinander verlieben. Als Paradise verschweigt, dass sie die Tochter eines hohen Adligen ist, macht sie das eigentlich, um keine Sonderstellung einzunehmen. Sie ahnt zuerst nicht, dass Craeg die Glymera aus gutem Grund hasst und ihre Abstammung als Problem sehen könnte.

Butch übernimmt einen großen Teil der Verantwortung für die Trainees. Dabei hätte er eigentlich genug damit zu tun, seine Beziehung zu Marissa zu klären und aufzudecken, was hinter dem Tod einer jungen Vampirin steckt.

Das Buch deckt eine spannende, neue Seite in der Welt der Black Dagger auf. J.R. Ward bemüht sich hier sichtlich, sich auf zwei Handlungsstränge zu konzentrieren und die jeweiligen Handlungsbögen zum Abschluss zu bringen.
Das ist zugleich die Stärke und die Schwäche der Geschichte. Besonders Butch und Marissa haben viel Raum in der Story, die anderen Brüder und ihre Shellans treten eher als Randfiguren auf. Damit wäre die Story evtl. auch für Neueinsteiger geeignet, der „Ton“ der Original-Serie ist allerdings ein wenig härter und erotischer, die Charaktere tiefer angelegt.
Dafür sind die dortigen Bücher nicht wirklich in sich abgeschlossen, da sich die Handlungsbögen über mehrere Bänden aufbauen, bevor sie ihren Höhepunkt finden.

Mehr kann ich nicht erzählen, ohne zu spoilern. Deshalb zuerst einmal die Bewertung, bevor ich noch weiter ins Detail gehe. Insgesamt hat mir „Blood Kiss“ gefallen, also 4 Punkte sowie eine Leseempfehlung für Fans und solche, die es werden wollen.

Ab hier SPOILER enthalten:

Wie man dem Text oben schon entnehmen kann, bin ich zum ersten Mal seit langem bei „Blood Kiss: Black Dagger Legacy“ zwiegespalten.

Ich muss gestehen, dass mir die Kerngeschichte, die sich ja um Paradiese und Craeg dreht, nicht so gut gefallen hat, wie die anderen Liebesgeschichten in J.R. Wards Universum. Das hat zwei Gründe: Zum einen entwickelt sich die Beziehung sehr, sehr schnell und – wenn man ehrlich ist – auch fast völlig unproblematisch. Man kann Craegs Hass auf die Glymera zwar verstehen und auch nachvollziehen, was Paradise antreibt, aber beides kommt mir ein wenig wie eine High-School-Romanze vor: Viel Drama, das sich nach einem klärenden Gespräch und bei einem Fest, dass mich unheimlich stark an die Bälle erinnert, die in amerikanischen Teenie Romanzen eine so große Rolle spielen, in Wohlgefallen auflösen. Ok, die Black Dagger sind trotz allem erotische Romanzen, also wäre das in Ordnung, wenn die beiden mehr Profil hätten. Paradise und ihre Suche nach dem Kern ihres Ichs kann man noch gut nachvollziehen, aber Craeg bleibt leider eigentümlich blass. Man erfährt eigentlich nur sehr wenig über seine Vergangenheit und die Beziehung zu seiner Familie, die während der Überfälle von den Lessern getötet wurde. Auch wie er es geschafft hat, danach alleine zu überleben, bliebt weitestgehend im Dunkeln. Schade finde ich das nicht nur für Craeg selber, sondern auch deshalb, weil ich schon wieder nicht erfahren habe, wie die einfachen Vampire jenseits der Bruderschaft und des Adels eigentlich leben. Es wird – wieder einmal – zwar gesagt, dass sie es unheimlich schwer haben, aber was genau so schwierig an ihrer Situation ist, bliebt vage. Dabei bietet das eine Menge Potential: Wie schafft man es ohne großes Geld eine Familie zu ernähren, wenn man nur nachts arbeiten kann? Wie verbirgt man die Tatsache, dass man kein Sonnenlicht verträgt vor den Nachbarn? Wie, dass die Kinder nicht zu Schule gehen und dass die Jungs nach der Transition mit 18 oder 20 plötzlich völlig anders aussehen?

Neben Craeg gibt es noch weitere Nicht-Adlige in der Gruppe der Trainees, die allerdings alle nur relativ kurz vorgestellt werden. Novo ist neben Paradise die einzige Frau. Sie erinnert ein wenig an Xhex und scheint ziemlich though zu sein. Die Jungs scheinen auch ganz interessant zu sein, bleiben aber eher (noch) blass. 

Was ich an dem Buch total klasse fand, war die Geschichte um Marissa und Butch. In ihre Beziehung haben sich unmerklich ein paar Probleme eingeschlichen, die eskalieren, als Marissa eine junge Vampirin findet, die jemand so brutal verprügelt hat, dass sie schließlich an ihren Verletzungen stirbt. Marissa braucht zuerst die Hilfe ihres Bruders, weil kein anderer Arzt zu Verfügung steht, und wird so wieder in die Welt der Glymera hereingezogen. Dann braucht sie Butch, um das Verbrechen aufzuklären. Dabei brechen bei den beiden eine Menge alte Wunden auf und in einem schmerzhaften Prozess müssen sie sich selbst wiederfinden und ihre Beziehung neu definieren. Das ist richtig toll beschrieben. Gegen Ende gibt es eine Szene zwischen Butch, Marissa und V, die zum Sterben schön ist. Alleine dafür hat es sich gelohnt, das Buch zu lesen.

Ein wenig erinnert die Geschichte von Paradise und Craeg an die Anfänge von Marissa und Butch (mit einem winzigen Schuss John Matthew). Deshalb verflechten sich die beiden Handlungsstränge sehr gut miteinander. Einmal verfolgt man eine Liebe, die gerade erst beginnt und sich zwischen zwei sehr jungen Leuten entwickelt. Daneben steht die Beziehung von zweien, die sich eigentlich schon lange kennen und lieben, aber nun bemerken, dass ihre Liebe nicht selbstverständlich dafür sorgt, dass es keine Probleme zwischen ihnen gibt.

Ich bin ehrlich gespannt, wie es mit den anderen Rekruten weitergeht und wer ihre „Love-Interests“ sein werden. Wenn J.R. Ward es in den nächsten Bänden wieder schafft, die Charaktere so tief und lebendig anzulegen, wie man es von ihr gewohnt ist, wird dieser SpinOff nicht nur eine nette, sondern eine großartige Ergänzung zur eigentlichen Serie sein!


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- "Blood Kiss: Black Dagger Legacy“ (Band 1 des SpinOff)

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 1. Dezember 2015

"Fleckenteufel und Drachentöter" von Leann Porter

Einfach genial!

Obwohl Tristan schon 21 ist, lebt er sein Leben in der Warteschleife. Traut sich nicht, endlich die Bewerbungsmappe fürs Studium abzugeben, hat keine Freunde und geht nie aus. Das Highlight seiner Woche ist der Donnerstag, wenn der gut aussehende Marco mit seiner Clique das Bistro besucht, in dem er kellnert.

Als er erfährt, dass Marcos Auto gestohlen wurde, der aber aus unerfindlichen Gründen nicht zur Polizei gehen will, rafft Tristan seinen ganzen Mut zusammen. Wenn er es schafft, Marcos geliebten Oldtimer wiederzubesorgen, winkt ihm als Belohnung einer ganze Woche, die er mit seinem Schwarm verbringen kann.

Tristan hat keine Ahnung, dass diese Entscheidung sein ganzes Leben verändern wird …

Mich hat der Titel „Fleckenteufel und Drachentöter“ dermaßen fasziniert, das ich lange um dieses Buch herumgeschlichen bin. Mein Fehler! Ich hätte gleich zuschlagen sollen.

Diese Geschichte ist einfach klasse! Nachdem ich einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und bin restlos begeistert. Leann Porter schafft es, mit Tristan, Marco und Lance drei Charaktere zu schaffen, die sich bis zum Schluss eigenwillig jeder abschließenden Bewertung entziehen, weil sich immer wieder neue Perspektiven ihrer Persönlichkeit zeigen und ihre Motive erst nach und nach deutlich werden. Zusammen mit Tristan, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, hinterfragt man als Leser immer wieder die Beweggründe der beiden Männer, die sich so überraschend um ihn bemühen. Was wollen sie wirklich? Tristans Selbstbewusstsein liegt wegen seines Feuermals und der Hänseleien, die er immer wieder ertragen musste, ziemlich am Boden. Genau wie seine Cousine und zugleich beste Freundin Caro möchte man ihn als Leser manchmal schütteln, damit er endlich zu sich und seinen Wünschen steht.

Marco und Lance scheinen auf den ersten Blick „der Schöne“ und „das Biest“ zu sein. Aber so einfach macht es Leann Porter sich, Tristan und den Lesern nicht. Die Jungs sind nicht eindimensional. Sie haben ihre Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten und gewinnen so eine Tiefe, die mitreißend ist. Schwarz-Weiß-Malerei wäre hier einfach gewesen und fehlt komplett. Das gibt dem Buch eine emotionale Tiefe, die unglaublich ist.

Tristan, aber auch Marco und Lance machen in der Geschichte eine glaubwürdige Entwicklung durch. Ich werde nicht verraten, für welchen der ungleichen Bewerber um sein Herz sich Tristan am Ende entscheidet, denn die himmelhochjauchzenden Glücksgefühle, aber auch die Zweifel, lassen das Buch beim ersten Lesen unglaublich spannend werde. Beim ersten Lesen? Klar! Ich weiß ja nun, wer es schafft, Tristan für sich zu gewinnen, aber ich will auf keinen Fall darauf verzichten, diese Geschichte noch öfter zu lesen. Es Bücher, die werde mit jedem Mal besser, genau wie … etwas, dem Tristan am Anfang eigentlich abschören möchte.

Ja, es gibt auch ein paar richtig heiße Szenen in dem Buch. Sie sind unglaublich toll, weil man die Emotionen dahinter förmlich spüren kann.

Fazit: Leseempfehlung? Echt jetzt??? Ich gebe erst mal 10 von 5 Punkten und fange dann das Buch gleich noch mal von vorne an.

P.S. und ganz persönlich: Normalerweise fällt mir zu meinen Bewertungen immer zuerst der Titel / die Überschrift ein. Das wäre aber hier ein dicker Spoiler gewesen. Also muss ein Allgemeinsatz wie „Einfach genial!“ ausnahmsweise reichen. Es stimmt aber. Und ich habe es während es Lesen immer wieder gedacht.


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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Montag, 30. November 2015

"Hinter verschlossenen Türchen" von Nathalie Rabengut u.a.

Advent, Advent …

Der Advent ist nicht nur die Zeit, in der wir auf’s Christkind warten. Traditionell ist es auch die Zeit, in der man Gutes tut. Natalie Rabegut und ihre Mitautorinnen haben den Gedanken aufgegriffen und etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt: Einen Adventskalender mit 24 Kurzgeschichten, die (be)sinnlich die Zeit bis Weihnachten verkürzen.

Der Erlös des Buches wird an „Die Tafel e.V.“ gespendet, aber auch die Käufer haben einen echten Gewinn! 24 Storys, die teils so süß wie Schokolade und teils so heiß wie … sagen wir mal „Glühwein“ sind.

Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe schon ein paar der virtuellen Türchen auf meinem kindle geöffnet, auch wenn heute erst der 30.November ist. Testweise sozusagen. Es ist aber auch zu verführerisch …

Wenn man einmal angefangen hat, die kleinen, heißen Storys zu lesen, kann und will man nicht mehr aufhören. Sie sind genau richtig, um sie gemütlich eingekuschelt bei einer Tasse heißen Kakao zu genießen, aber es könnte sich auch lohnen morgens ein paar Minuten früher aufzustehen und sich schon vor dem Frühstück etwas zu gönnen, dass den ganzen Tag versüßt, ohne sich im geringsten auf der Hüfte abzulagern. Zum Glück macht Kopfkino nicht dick …

Wann und wie auch immer man die „verschlossenen“ Türchen an diesen besonderen Adventskalender öffnet, garantiert findet man dahinter eine kleine, heiße und manchmal witzige Ablenkung vom Alltag. Hin und wieder wird man auch eine Überraschung erleben, weil die toll geschriebenen Geschichten plötzlich eine andere Richtung nehmen, als man das zuerst gedacht hat.

Deshalb gibt es von mir 5 Punkte und eine Leseempfehlung, die nicht nur bis Weihnachten gilt!

P.S.: Das Cover finde ich super-süß und genau passend zum Buch. Gefällt mir!

Leider kann man das Buch nicht mehr kaufen. Schade!

Übersicht über die Autoren und Geschichten:

1. Natalie Rabengut – The Other Christmas
2. Mina Wiley – Cupcake-Küsse
3. Drucie Anne Taylor - Kölsche Weihnacht
4. Helena Noir – Ihr erster Sturm
5. Allie Kinsley – Weihnachten in Las Vegas
6. Pia Klee – Die Praktikantin
7. Kate Franklin – Crazy Christmas
8. K.C. Stevens – Hot Father Christmas
9. 
Rune Fennholm – Winternacht 
10. Philippa L. Andersson – Blind Date zu Weihnachten
11. Joss Brown – Ein Weihnachtsmann zum Küssen
12. Lily Stone – Ein Romeo für Juliet
13. Susa Miller – Advent, Advent, ein Adventskranz brennt …
14. Annabelle Benn – Ein Geschenk für den Weihnachtsmann
15. 
Isabella Norton – Pfefferminzknöpfe & Schokopralinen 
16. Sharon Taylor – Nur eine Nacht
17. Maya Sturm – So viel Heimlichkeit …
18. Annie Stone – Ein Callboy zu Weihnachten
19. Victoria Amber Hopkins – Wintersemester
20. Mia Kingsley – Nur eine kleine Aufmerksamkeit
21. Melanie Hinz – Taxiliebe
22. Nadine Willers – Zartbitter mit Schuss
23. J.R. König – Santas Baby
24. Natalie Rabengut – Fireworks

Bildquelle: amazon

Samstag, 14. November 2015

"Wo schreibst du am liebsten, Clannon Miller?"

Wer die Romane von Clannon Miller aufschlägt, findet dicke Wälzer, die prall gefüllt sind mit sexy Heldinnen und tollen Männern, die man gerne anschmachtet. Sie sind voller Action, Erotik, Spannung und - ganz wichtig! - klugem Humor. Egal, wieviele Seiten sie haben, sie werden nie langweilig und könnten ruhig trotzdem immer noch ein wenig länger sein.

Sich selbst beschreibt die Autorin so:

"Clannon Miller lebt mit ihrer Familie am Rand von Berlin. Sie ist Ehefrau und Geliebte, Mutter, Tochter, Schwester, Tante, Gottseidank nicht Oma, Freundin, Nachbarin, Vorgesetzte, Kollegin, Lehrerin, Lernende, Autoliebhaberin, Trekkie, Autorin, intellektuelle Klugscheißerin, Ballettfan, Umweltschutzfan, Klassikfan, Hard Rock Fan, leidenschaftliche Köchin, schlechte Sängerin, schlechte Klavierspielerin, Minecrafterin, verrückter Serienjunkie, Leseratte, Labertante, zerstreute Professorin ... und wer jetzt noch nicht eingeschlafen ist, hat garantiert einen Heidenspaß mit ihren Büchern."


Wo schreibst du am liebsten, Clannon Miller?

1. Mich interessiert, wie deine ideale Schreibumgebung aussieht. Würdest du sie beschreiben?
Die schönste Schreibumgebung für mich wäre natürlich eine helle, luxuriöse Villa, die an einem einsamen tropischen Strand läge. Ich säße mit meinem Laptop unter Palmen, würde dem Meeresrauschen lauschen und dabei würden die Geschichten nur so aus mir heraussprudeln. Natürlich hätte ich einen jungen, muskulösen und gutaussehenden Butler, der mich gelegentlich mit kühlen Longdrinks verwöhnt, den Sand aus dem Liegestuhl schüttelt oder mir den Rücken kratzt. ;-) 


2. Und wie ist es in der Realität? Wo schreibst du deine Geschichten? Hast du im Sommer einen anderen Lieblingsplatz als im Winter?
In der Realität ist mein Arbeitsplatz nicht annähernd so idyllisch. Ich habe zu Hause ein Büro mit Blick auf den Garten, Regalwand im Rücken, Schreibtisch, Drucker, PC, Bildschirm und das war’s. Das Meeresrauschen und den sexy Butler, muss ich mir einfach dazu denken.

Foto 1: Meine Geschichtenschmiede zu Hause 

Im Sommer sitze ich manchmal mit dem Laptop draußen am Pool. Aber meist bin ich dort viel zu sehr abgelenkt von dem Trubel, den meine Familie veranstaltet und dann ziehe ich mich doch wieder in mein stilles Autorenkämmerchen zurück, wo ich unbehelligt arbeiten und denken kann. 

Wenn ich unterwegs bin, und das bin ich oft, habe ich meinen Laptop im Gepäck, aber so wirklich kreativ bin ich meistens nicht, wenn ich nicht in meinem heimischen Biotop arbeiten kann. Züge, Flugzeuge, Autos, Hotelzimmer, Flughäfen, Bahnhofshallen, all das sind Orte an denen ich auf meinem Laptop herumtippe, aber die knalligen Ideen kommen mir dort nicht. Die springen mich meist unter der Dusche an, oder beim Wäsche Falten und Kochen.


Foto 2: Schreiben auf Reisen

3. Was darf an deinem Schreibplatz auf keinen Fall fehlen?
Ich bin anspruchslos was das betrifft. Wenn die Technik funktioniert ist alles gut.

4. Gibt es geheime Suchtmittel beim Schreiben? (Kaffee, Tee, Kakao oder vielleicht eine dicke Zigarre??? ;) Schokolade oder lieber ein Schinkenbrot? Was ganz anderes?)
Och, ein paar Tassen Kaffee am Tag, das hat schon was, aber die würde ich vermutlich auch trinken, wenn ich nicht schreiben würde. Ebenso verhält es sich mit dem Glas Wein am Abend – oder den zwei bis drei Gläsern. Gelegentlich, wenn ich mein gesetztes Ziel erreicht habe oder eine schwierige Passage in der Geschichte endlich richtig gut formuliert habe, dann gönne ich mir ein Glas Rotwein, lese das Ganze noch mal durch, und bin stolz auf mich.

Manchmal bin ich auch entsetzt über mich, dann lösche ich nach dem zweiten Glas Rotwein einfach alles, was ich geschrieben habe wieder. ;-). 


5. Hörst du Musik beim Schreiben (Welche?) oder brauchst du Stille
Im Gegensatz zur romantischen Vorstellung eines Bohème Autor, der ein wildes Weltenbummler-Lotter-Genuss-Leben führt und dann ein nobelpreisverdächtiges Buch nach dem anderen heraushaut, ist das Schreiben für mich knallharte Arbeit, bei der ich hochkonzentriert sein muss und von nichts und niemandem gestört werden möchte. Musik oder andere Geräusche und Beeinträchtigungen (zum Beispiel der unsägliche Autoren-Zeit-und-Nerven-raub-Moloch Facebook) sind deshalb für mich ein No-Go.

Wenn ich allerdings einen fertigen Roman überarbeite, ein zweites, drittes oder viertes Mal korrigiere und redigiere, dann höre ich sehr gerne, sehr laut Musik, und dann ist es meist auch Musik, von der ich denke, dass sie zum Buch passt.

Mein Musikgeschmack im Allgemeinen ist sehr breit gefächert. Ich liebe klassische Musik, bin aber mit Queen und Status Quo groß geworden und gehe deshalb bei Hard Rock ziemlich ab. Aber auch moderne Musik kann mich catchen, wenn sie gut ist.

Im Augenblick bin ich ein wenig in Kollegah verliebt, seine Texte, sein Werdegang, sein Leben, seine Optik ;-), und natürlich seine Botschaft. Ich überlege die ganze Zeit, ob einer meiner nächster Romanhelden nicht Ähnlichkeit mit ihm haben wird. 


6. Magst du ein wenig über dein aktuelles Projekt erzählen?
Bei meinem aktuellen Projekt handelt es sich um einen Urban-Fantasy-Mehrteiler.

Eigentlich gehört er noch zu meiner sogenannten „Redhead-Serie“, bei der voneinander unabhängige Geschichten über rothaarige Heldinnen erzählt werden.

Aber meine Fantasy-Story geht weit über das Thema „Rothaarige“ hinaus. Es ist eine fein gesponnene, wissenschaftlich fundiert recherchierte, gleichzeitig magische Entführung in eine Parallelwelt, in der alles gleich und doch ganz anders ist als bei uns.

Es ist ja kein Geheimnis, dass ich aus dem Inhalt und Titel meiner Geschichten bis zum Tag der Veröffentlichung ein großes Geheimnis mache, und deshalb möchte ich auch jetzt nicht allzu viel preisgeben, außer dass Teil 1 Anfang des Jahres 2016 veröffentlicht wird und weil der mit einem Cliffhanger endet, werde ich Teil 2 einen Monat später nachschieben. Dann ist die erzählte Geschichte abgeschlossen und ich werde mal abwarten, was die Leser dazu sagen, ob sie Nachschub haben möchten oder ob ich mich lieber wieder auf erotische Liebesromane konzentrieren soll.

Wobei … es ist natürlich klar, dass auch meine Urban-Fantasy-Reihe prickelnd heiß ist, und dass es neben dem spannenden Kampf gegen das Böse natürlich auch um die wahre Liebe geht.

Wie sollte es wohl anders sein?

Liebe Ulla, ich danke Dir für die Gelegenheit ein wenig über mich erzählen zu dürfen.

Liebe Clannon, ich kann nur sagen: Vielen Dank für deine Antworten!



P.S.: Zuletzt erschienen von Clannon Miller ist "Pygmalion - perfekt unverliebt", eine erotische Romanze voller Gefühl, klugem Humor und mit mehr als einer Prise richtig heißem Sex. Es ist definitiv eines meiner Lieblingsbücher 2015. 
Wer sich hier gerade über das Bild wundert: Die Geschichte hat seit einiger Zeit ein neues Cover.

Link zur Homepage der Autorin: clannonmiller.de/

Kleiner Tipp: Wer neugierig auf die Bücher von Clannon Miller ist, und sich schon auf Bookrix als Nutzer registriert hat, kann noch bis 30.11.2015 an einer Verlosung ihres Buches "Back and Beyond" teilnehmen: www.bookrix.de/community/sweep.html

Bildquelle: pixabay.com und Clannon Miller

# Die Rezension enthält Werbelinks.






Donnerstag, 12. November 2015

"Wo schreibst du am liebsten, Melanie Hinz?"

Melanie Hinz verrät über sich selbst: "Spricht nicht mit Fremden. Liebt Tattoos und Erdnussbutter. Kann fluchen wie ein Bierkutscher, darf es aber nicht mehr."

Ihre Bücher sprechen für sich selbst. Ihre Stärke sind lebendige, unheimlich berührende Charaktere und heiße erotische Szenen, die sich zu gefühlvollen Geschichten verbinden.


Also: Wo schreibst du am liebsten, Melanie Hinz? 

1. Mich interessiert, wie deine ideale Schreibumgebung aussieht. Würdest du sie beschreiben? 
Die Umgebung ist da eigentlich zweitrangig, solange der Kopf mitspielt. Manchmal kann ich am besten im größten Chaos schreiben, solange ich sicher sein kann, dass mich niemand anspricht und damit aus meinen Gedanken reißt. 

Ich habe schon in Cafés, Wartezimmer, Autos und Indoor-Spielplätzen geschrieben – wenn man mich in Ruhe lässt, kann ich das Umfeld prima ausblenden. 

2. Und wie ist es in der Realität? Wo schreibst du deine Geschichten? Hast du im Sommer einen anderen Lieblingsplatz als im Winter?
Seit neuestem hab ich ein wunderbares Studiozimmer in meiner neuen Wohnung, an das direkt eine kleine Dachterrasse grenzt. So hab ich für jedes Wetter einen Schreibplatz. Oft wandere ich aber auch tagsüber mit dem Laptop durch die Wohnung. 

3. Was darf an deinem Schreibplatz auf keinen Fall fehlen? 
Nagellack. Ich lackiere mir gerne die Nägel, während ich im Kopf die Geschichte weiterspinne. 

4. Gibt es geheime Suchtmittel beim Schreiben? (Kaffee, Tee, Kakao oder vielleicht eine dicke Zigarre??? ;) Schokolade oder lieber ein Schinkenbrot? Was ganz anderes? 
Wenn ich schreibe, dann ist mein Süßigkeitenkonsum leider etwas außer Kontrolle.

Kaffee ist natürlich Pflicht, am liebsten in einem meiner Lieblingsbecher. (Ich liebe ausgefallene Kaffeebecher und verfluche den begrenzten Platz in meinen Küchenschränken.) 

5. Hörst du Musik beim Schreiben (Welche?) oder brauchst du Stille? 
Das wechselt, wobei sich laute Musik auf Kopfhörern auch wunderbar dazu eignet, die Umwelt auszublenden und ganz im Schreiben zu versinken. Mein Musikgeschmack ist überhaupt nicht auf eine Richtung festgelegt, aber meistens höre ich dann sowas in der Richtung von Florence & The Machine, Depeche Mode, The Killers, Mumford and Sons, Kings Of Leon, Nirvana, The Prodigy, etc. …

Manchmal wird es mir aber auch zu viel und mich lenkt jedes kleinste Geräusch ab. Dann muss ich alle unnötigen Geräuschquellen abschalten. 

6. Magst du ein wenig über dein aktuelles Projekt erzählen?
Derzeit versuche ich, mich mit dem NaNoWriMo zu motivieren und schreibe dabei weiter an der Geschichte um Rick. (Der Arbeitskollege von Tom aus „Liebe bei Nacht“.) Bei ihm kommt es unweigerlich zu einigen Fremdschäm-Momenten, da er nicht wirklich gut mit Frauen umgehen kann. Aber dafür habe ich ihm Juli(ette) an die Seite gestellt, die es zwar selbst nicht so leicht hat, sich aber durch seine unbeholfene Art nicht so schnell abschrecken lässt. Julis Vorgeschichte bricht mir jetzt schon das Herz, obwohl ich sie bisher noch nicht aufs Papier gebracht habe.



Vielen Dank für deine Antworten!

P.S.: Zuletzt erschienen von Melanie Hinz ist "Für immer wir", eine sehr berührende Geschichte um Trauer, Liebe, Freundschaft und Hoffnung.

Link zur homepage der Autorin: www.melanie-hinz.de/

Bildquelle: pixabay.com, amazon und Melanie Hinz

# Die Rezension enthält Werbelinks.




Mittwoch, 11. November 2015

"Wo schreibst du am liebsten, Mathilda Grace?"

Die Stärke von Mathilda Grace sind gefühlvolle Romanzen über die nicht immer einfache Liebe zwischen Männern. Bekannt ist ihre "Ostküsten-Reihe" um die riesige Wahlfamilie des neugierigen Anwalts Adrian Quinlan. Dabei scheut sich die Autorin nicht, auch kontroverse Themen anzusprechen.
Frech und witzig präsentieren sich dagegen die "Nachbarn fürs Herz". Diese Kurzgeschichten machen einfach süchtig und trainieren ganz nebenher die Lachmuskeln.

Also: Wo schreibst du am liebsten, Mathilda Grace?

1. Mich interessiert, wie deine ideale Schreibumgebung aussieht. Würdest du sie beschreiben?
2. Und wie ist es in der Realität? Wo schreibst du deine Geschichten? Hast du im Sommer einen anderen Lieblingsplatz als im Winter?

Ich habe meine ideale Schreibumgebung gefunden, daher lege ich die ersten beiden Fragen einfach frech zusammen. ;-)

Sommer wie Winter schreibe ich in meinem eigens dafür eingerichteten Arbeitszimmer. Da habe ich einen Schreibtisch und genug Platz, um mich auszubreiten. Dadurch ist alles Wichtige zu den jeweiligen Geschichten wie Storyboard, Charakterdateien, alle möglichen Skizzen und/oder Weltkarten etc. immer in Griffweite. Zudem ist das Zimmer im Sommer der kühlste Raum meiner Wohnung und im Winter der Wärmste. Genau die perfekte Mischung für mich. 

3. Was darf an deinem Schreibplatz auf keinen Fall fehlen?
Die möglichst immer volle Cappuccinotasse, Notizblöcke und mindestens 1 Stift, um spontane Idee oder Dinge, die ich noch recherchieren muss, aufzuschreiben. 

4. Gibt es geheime Suchtmittel beim Schreiben? (Kaffee, Tee, Kakao oder vielleicht eine dicke Zigarre??? ;) Schokolade oder lieber ein Schinkenbrot? Was ganz anderes?)
Cappuccino. Ohne komme ich nicht über den Tag. Ab und zu auch Schokolade, kommt aber auf meine Tageslaune an. Aktuell bin ich Mon Cherie süchtig. 

5. Hörst du Musik beim Schreiben (Welche?) oder brauchst du Stille? 
Weder noch, ich gucke uralte Filme, die meist am Laptop im Hintergrund laufen. Seit einer Weile habe ich die Phase und gucke mit Begeisterung „Meine teuflischen Nachbarn“. Die Leser meiner Nachbar-Reihe-Kurzgeschichten werden das jetzt wahrscheinlich mit einem Grinsen kommentieren. 

6. Magst du ein wenig über dein aktuelles Projekt erzählen?
Meine momentanes Werk heißt „Drachenherz“ und ist eine Geschichte über Gestaltwandler und Menschen mit geistigen Fähigkeiten (Psi-Talente) wie Telepathie, Telekinese etc. Sie leben in einer Art postapokalyptischen Welt, einige Jahrhunderte nach dem 3. Weltkrieg, und haben sich mithilfe von Bündnisverträgen auf einen anhaltenden Frieden geeinigt. Der gerät ernsthaft in Gefahr, als das zukünftige Oberhaupt der Psi-Clans ermordet wird und sein jüngerer Bruder den Platz auf dem Thron einnehmen soll, der, da er nie für eine Thronfolge ausgebildet wurde, von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.


Vielen Dank für deine Antworten!

P.S.: Zuletzt erschienen von Mathilda Grace ist "Zaun an Zaun (Nachbar fürs Herz 5)", eine freche Story mit Schmunzel- und einen leichten Gruselfaktor ...


Bildquelle: pixabay.com, amazon und moncherrie.de (kostenloser Bildschirmhintergrund)

(P.S.. Nein, leider sponsort Mon Cherie meinen blog (noch???) nicht. Ich bin übrigens in diesem Fall auch für Sachspenden offen.  )





Freitag, 25. September 2015

"Neurotisch, männlich, ausrangiert sucht ..." von Kooky Rooster

Ein Mann wie ein Baum!

Michael braucht dringend eine neue Bleibe. Wie es der Zufall will, plant sein Bruder Benny gerade einen längeren Amerika-Aufenthalt und stellt ihm sein Zimmer zur Verfügung. Das wäre optimal, wenn Benny nicht einen Mitbewohner hätte.
„Birke“ sieht aus, als wäre er geradewegs aus Michaels Träumen entstiegen und scheint ein reges Sexualleben, aber einen ausgesprochen schlechten Ruf zu haben. Das wäre Michael ziemlich gleichgültig, wenn …
… wenn der Typ auf Männer, speziell auf ihn selbst stehen würde! So bleibt Michael nichts anderes übrig, als zu lauschen und sich seinen Fantasien hin zugeben. Dann geschieht allerdings etwas völlig Unerwartetes und Michael sitzt tiefer in der Sch***, als er es sich jemals vorstellen konnte!

Die Story ist einfach genial! Sie ist lustig, sexy und hat – wie fast immer bei Kooky Rooster – mit einem ungewöhnlichen Helden. Als Leser sieht man die Welt plötzlich mit Michaels Augen. Dass Michael etwas … sagen wir einmal „neben der Spur“ ist, macht die Sache nur interessanter.

Neurotisch, männlich, ausrangiert sucht“ ist ein richtig tolles Geschenk der Autorin an ihre Fans und die, die es noch werden wollen.

Doch Vorsicht!!! Wie ein guter Appetithappen, macht sie Lust auf mehr von Kooky Rooster! Ich werde jetzt zuerst auf jeden Fall noch einmal „Illtis“ – eines meiner absoluten Lieblingsbücher lesen. Ob ich dann mit „Der Satellit“ oder „Ian Yeary“ weitermache, weiß ich noch nicht. Vermutlich endet es wie immer, und ich lese ALLE Bücher noch einmal. Oder zweimal.

Bevor ich weg bin: Schnell noch 5 Punkte und eine Leseempfehlung!!!

Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Kooky Rooster kaufen: 
Neurotisch, männlich, ausrangiert sucht“ 

Autorenseite: Kooky Rooster
Verlag: bookrix

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 3. September 2015

"Archangel's Enigma" von Nalini Singh (engl.)

Geheime Spiele unter Geliebten

Naasir ist der geheimnisvollste und wildeste unter Raphaels Sieben. Er ist einzigartig auf der ganzen Welt. Nicht nur Ehlena rätselt, wieviel von einem Tiger in ihm steckt.
Nachdem Naasir bei seinem Sire, bei Dmitri, bei Jason und zuletzt bei Janvier gesehen hat, wie schön eine echte Partnerschaft ist, will er auch eine Gefährtin, mit der er „geheime Spiele“ spielen kann. Er, der niemals in einer Frau mehr gesehen hat als die Befriedigung seines Hungern nach Sex oder Blut, wünscht sich jetzt jemanden, der auch seine wilde Seele berührt und ihn so akzeptiert, wie er wirklich ist.

Niemand scheint ungeeigneter zu sein, als die hübsche und disziplinierte Wissenschaftlerin Andromeda, die zudem ein Keuschheitsgelübte abgelegt hat. Obwohl sie für Naasir verführerisch duftet, kann er sich nicht vorstellen, wieso jemand wichtigen Teil seiner Persönlichkeit verleugnet. Doch schon bald merkt er, dass Andromeda - wie er selbst - Geheimnisse dicht unter der Haut trägt.
Als Andromeda entführt wird, ist es für Naasir keine Frage, dass er sie retten wird. Damit beginnt allerdings erst eine spannende Suche und der Wettlauf um ein Leben, dass das Zünglein an der Waage im Verlauf des immer noch drohenden Krieges sein könnte …

Archangels Enigma“ ist mittlerweile der achte Band in der Guild Hunter Serie von Nalini Singh. Die Bücher sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen, auch wenn sie sich wie dieses hier, auf ein bestimmtes Paar konzentrieren.

Mir gefallen in der Serie die Bände am besten, in denen die Geschichte von einem der Sieben erzählt wird. Auf Naasirs Geschichte war ich besonders neugierig, weil alle die kurzen Szenen, die er bisher hatte, einen ganz einzigartigen Charakter aufgezeigt haben. Naasirs Denkweise unterscheidet sich grundlegend von der seiner Kameraden. Interessanterweise ist das nicht allen bewusst. Unvergessen ist für mich die Szene im letzten Buch, in der Dmitri schmunzelnd bemerkt, dass Naasir einige der gefährlichen Männer in Raphaels innerem Zirkel tatsächlich als „Welpen“ ansieht und versucht für sie zu sorgen, indem er sicherstellt, dass sie genug zu essen haben.

Nalini Singh gelingt es unbeschreiblich gut, Naasirs Andersartigkeit darzustellen. Ohne Effekthascherei kann man sich ein Wesen vorstellen, dass zugleich unheimlich sinnlich und nicht völlig menschlich ist. Dabei erwähnt sie nur hin und wieder wörtlich, dass er in vielen Dingen einer großen Katze ähnelt. Oft beschreibt sie eine geschmeidige Bewegung oder einen Gedanken, der einem sofort das Bild einen Tigers vor Augen erscheinen lässt, dass sich über das den Mannes schiebt …

Andromeda passt zu Naasir. Sie gewinnt mit jeder Seite an Profil und Tiefe. Sie hütet deutlich mehr Geheimnisse, als es zuerst den Anschein hat. Eines davon schwebt wie ein Damoklesschwert über der aufkeimenden Liebe zwischen ihr und Naasir. Sie hat aber eines vergessen: Katzen sind schlaue und geduldige Jäger, die nicht so leicht aufgeben. Unerwartete Aktionen aus dem Hinterhalt sind eine ihrer Spezialitäten. Dabei vergisst Andromeda nie, dass Naasir eine Person ist, keine Kuriosität.

Richtig wundervoll sind die Szenen, in denen die beiden miteinander scherzen, sich necken und Zärtlichkeiten austauschen, lange bevor sie sich ihre Liebe eingestehen. Bei aller Spannung und Dramatik hat „Archangels Enigma“ unheimlich viele verspielte, leichte Momente, die das Buch in der Serie so einzigartig machen, wie es auch Naasir ist. Nalini Singhs Geschichten sind immer voller Sinnlichkeit. Die hat hier eine ganz andere Note, als z.B. die besitzergreifenden von Raphael, die dunkle von Dmitri oder das unheimlich erotische Hasch-Mich-Spielchen, dass über lange Zeit zwischen Ashwini und Janvier gelaufen ist.

Bei aller Erfahrung hat sich Naasir eine Unschuld des Herzen bewahrt, die ihn zu einem geeigneten Partner für seine „Andi“ macht, die noch nie von einem Mann intim berührt wurde.

Fazit: Die Geschichte ist, neben „
Archangels Blade“, meinem bisherigen Favoriten in der Serie, augenblicklich zu einem meiner Lieblingsbücher aufgestiegen. Zur Bewertung sage ich schon gar nichts mehr.

Leseempfehlung? Unbedingt! Das Buch enthält Szenen, die so wunderschön sind, dass man sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Ich überlege die ganze Zeit, ob es sich eignet, in die Serie „hinein zu schnuppern“, da sich die Kerngeschichte sehr auf Naasir und Andromeda konzentriert. Allerdings wird auch die Rahmenhandlung rasant weitergetrieben. Ich stecke ehrlich gesagt zu tief in der Serie drin, um hier eine Einschätzung abgeben zu können, ob man das Buch auch versteht, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Zur Sicherheit empfehle ich daher die gesamte Serie zu lesen. ;)

P.S.: Ich rätsele immer noch, worauf sich der Titel „Enigma“ nun wirklich bezieht. Einerseits wird endlich das Geheimnis um Naasirs Wesen gelöst, der ja hin und wieder als Raphaels Enigma bezeichnet wird, anderseits könnte es sich auch auf das schier unlösbare Rätsel und die Suche nach einem weiteren Erzengel beziehen, die Naasir und Andromeda gemeinsam bestreiten …


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Nalini Singh kaufen: 
- "Archangels Enigma"

Die Serie beginnt mit der Geschichte Raphael und Ehlena  in "Archangels Blood" (oder auf Deutsch: "Engelskuss") und sollte am besten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. 
Meine Lieblingsgeschichte ist nach wie vor: "Archangels Blade" bzw. auf Deutsch: "Engelskrieger". 

"Engelskrieger" ist übrigens eines der wenigen Bücher, die ich auf Deutsch schon kannte, bevor ich es mir auch in Englisch gekauft habe. Ich lese beide immer wieder einmal, je nach Laune in der einen oder der anderen Sprache. Manchmal wechsle ich sogar mittendrin, weil ich einen Abschnitt in der Deutsch lieber mag, den anderen in Englisch. 
Und: Ja! Ich weeiß, dass das völlig verrückt ist.  Macht mir aber trotzdem Spaß!

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 30. August 2015

"Für immer wir" von Melanie Hinz

Freundschaft, Liebe, Trauer und Hoffnung

Ella, Mark und Nick sind seit ihrer Kindheit ein eingeschworenes Team und haben sich ihre Vertrautheit selbst als Erwachsene bewahrt. Obwohl Ella und Mark verheiratet sind, ist es zwischen den dreien kein Geheimnis, dass auch Nick für Ella mehr als Freundschaft empfindet.
Als Mark erfährt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, kommt er auf eine ungewöhnliche Idee. Nick und Ella lassen sich zunächst darauf ein. Aber alle drei scheinen vergessen zu haben, dass Trauer und Liebe Gefühle sind und aus dem tiefsten Herzen kommen, einem Organ, das sich nicht an rationale Pläne halten will …

„Für immer wir“ ist eines der emotionalsten Bücher, dass ich je gelesen habe und ich bin davon überzeugt, dass niemand außer Melanie Hinz es so wunderbar hätte schreiben können. Sie hat ein Gespür für ungewöhnliche Geschichten und Charaktere, die sie dann so lebensecht präsentiert, dass es einfach unglaublich ist. Dieses Buch ist eine emotionale Gratwanderung zwischen schmerzhafter Trauer und vorsichtig aufflammendem Glück. Es ist furchtbar zu wissen, dass man einem geliebten Menschen verlieren wird und unaussprechlich schlimm, wenn es tatsächlich geschieht. Jedes Lachen, jedes kleine Glücksgefühl kommt einem falsch vor. Aber das Leben ist eine merkwürdige Sache und manchmal blitzt selbst in den schwärzesten Stunden Hoffnung und Glück auf.

Die Geschichte von Mark, Ella und Nick ist erstaunlich. Sie ist wundervoll erzählt und sie gleitet niemals in Kitsch oder Slapstick ab. Als Leser leidet und liebt man mit allen dreien. Deshalb passen hier sogar Szenen, die so hocherotisch sind, dass sie sich tief ins Gedächtnis eingraben.

Die Liebe zwischen den drei Hauptpersonen drückt sich aber nicht nur in Sex aus. Sie wird auch in alltäglichen, kleinen Dingen spürbar. Die tief empfundene Freundschaft und das Bedürfnis, für das Glück des anderen zu sorgen, spürt man in jeder Geste der drei.

„Für immer wir“ entzieht sich einer „normalen“ Bewertung.
Kann man zu einem Buch, das mit Tränen in den Augen gelesen hat, wirklich sagen: „Gefällt mir sehr“?
Kann man eine Geschichte, die tieftraurig ist, „toll“ finden?
Keine Ahnung ...

Eines aber ist klar: Das Buch berührt das Herz und die Seele. Es ist einfach toll geschrieben und erzählt auf einzigartige Weise eine ungewöhnliche Geschichte voller Freundschaft, Liebe, Trauer und Hoffnung. Dafür gebe ich gerne 5 Punkte und eine vorsichtige Leseempfehlung, weil es wirklich total unter die Haut geht.

„Für immer wir“ ruft so viele Gefühle hervor, dass man das Buch nicht einfach schließen und zum Alltag zurückkehren kann. In Kopf und Herz werden Ella, Mark und Nick, aber auch die Menschen, die man selber liebt oder verloren hat, (wieder) sehr lebendig.


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Melanie Hinz kaufen: 
 "Für immer wir" 

Mittlerweile hat die Story ein neues Cover: 

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# Die Rezension enthält Werbelinks.




Mittwoch, 22. Juli 2015

"Pymalion - perfekt unverliebt" von Clannon Miller

Rotzfreche Göre oder feine Dame?

Großtante Olga ist unausstehlich und äußerst launisch, was ihr Testament angeht. Sie gibt sich unentschlossen, wem sie ihr riesiges Vermögen vererben soll.
Zu Henriks großem Entsetzen erfindet sein Bruder die — in Olgas Augen — perfekte Verlobte. Leider nicht für sich selbst, da er bekanntermaßen auf Männer steht, sondern eben für Henrik. Tante Olga ist begeistert und will sie unbedingt kennenlernen. Nun ist guter Rat teuer! Auf die Schnelle muss eine rothaarige Kunsthistorikerin mit exzellenten Manieren her.
Gut das Henrik Image-Coach und sein Bruder Shopping-Berater sind. Schein ist doch sowieso das bessere Sein, oder?

Die Küchenhilfe … Entschuldigung! Die „Catering-Fachkraft“ Lisa weiß nicht wie ihr geschieht, als die beiden Brüder sich plötzlich über sie hermachen, ihr Leben auf den Kopf stellen und sie in teure Designer-Kleider stecken. Eigentlich braucht sie nur eine Bleibe für’s Wochenende, weil in ihrem Leben gerade so einiges fürchterlich schief läuft.
Doch niemand hat mir Tante Olgas Hartnäckigkeit und Lisas Herzlichkeit gerechnet. Die ungewöhnliche Mischung aus rotzfrecher Göre und feiner Dame schlägt ein wie eine Bombe und macht aus Henriks Familienleben ein Schlachtfeld. Oder hat sie nur die Mauer um sein Herz endlich in Stücke gesprengt?

Um es vorweg zu sagen: Das Buch ist einfach genial! Es ist wundervoll zärtlich, richtig witzig (Habe mehr als einmal laut gelacht!) und erfreut die geneigte Leserin zwischendrin mit erotischen Szenen, die total heiß sind.

Wie fast immer bei Clannon Miller sind die Motive nicht wirklich neu, aber so erfrischend zusammengemischt, dass etwas ganz Einzigartiges entsteht. Lisa ist einfach sympathisch und glaubwürdig. Dabei ist sie kein engelsgleiches, perfektes Wesen, sondern eine junge Frau mit Stärken und Schwächen, der man die Entwicklung, die sie in der Geschichte durchmacht, gerne abnimmt.

Henrik scheint am Anfang ein unterkühlter Ar*** zu sein. Wieso das so ist, erschließt sich im Laufe des Buches. Es ist lustig ohne lächerlich zu wirken, wie er versucht, unberührt zu bleiben, als Lisa ihm schon längst unter die Haut geht. Seine intensiven „Spezial-Coaching-Lektionen“ hinterlassen auch bei ihm Spuren, vielleicht lernt er dabei sogar mehr als Lisa.

Abgerundet wird das Ganze von lebendigen Nebenfiguren, die sich bei weitem nicht immer so entwickeln, wie man auf den ersten Blick glaubt und viel mehr als bloße Stichwortgeber sind. Besonders ins Herz geschlichen hat sich mir Großtante Olga, die sich als alter Drache entpuppt, der zwar einen eisernen Willen hat (Das Wort „Altersstarsinn“ ist noch eine Schmeichelei!), aber durchaus auch Gefühle zeigt.

Ich mochte bisher alle Bücher von Clannon Miller. „Pygamlion – perfekt unverliebt“ ist aber in meinen Augen das Beste. Wer schon „First Night“ und „First Day“ toll fand, wird es lieben.

Die Story ist nicht einfach nur eine moderne Variante von „ „My Fair Lady“, sondern viel mehr als das. Sie funktioniert auf vielen verschiedenen Ebenen. Sie verbindet eine mit viel Witz erzählte, wundervolle Liebesgeschichte mit einem wirklich heißen erotischen Roman. Außerdem schafft es Clannon Miller ohne Häme, sondern mit einem herrlich ironischen Augenzwinkern aktuelle gesellschaftliche Phänomene glaubwürdig in das Geschehen einzubauen. Die Bussi-Bussi-Möchtegern-High-Society bekommt ihr Fett ebenso weg, wie die Medienlandschaft und die Politik. Dabei wird niemand beleidigt oder belehrt, sondern mit einem feinen Lächeln auf kleine (und größere) Macken hingewiesen.

Muss ich eigentlich noch weiter schwärmen? Ach nööö. Ich lese lieber noch einmal nach, wie „Doc H“ versucht aus Lisa eine „Eva“ zu machen, dabei immer wieder völlig die Kontrolle über das Geschehen und schließlich auch sein Herz verliert …

Fazit: Mindestens 10 von 5 möglichen Punkten. Unbedingt lesen!!!
Wer „Pygmalion – perfekt unverliebt“ ignoriert, dem entgeht etwas. Da wird vermutlich auch ein Intensiv-Coaching von einem gewissen Image-Berater nicht mehr weiterhelfen können …

P.S.: Ich hoffe, dass sich irgendjemand erbarmt und das wunderbare, leider fiktive YouTube-Video, dass in dem Buch eine große Rolle spielt, Wirklichkeit werden lässt. Noch besser wäre eine Verfilmung der ganzen Geschichte. Das Buch ist mal wieder ganz großes Kino!


Übrigens: Das Buch hat seit einiger Zeit ein neues Cover, das so aussieht:
Ich mochte das alte, mit dem grüblerisch wirkenden Kerl, von dem ich mir einbilde, es wäre Hendrik, allerdings mindestens genauso gerne.

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Clannon Miller kaufen: 
- "First Night - Der Vertrag
- "First Day - Die Mission"

"Harvestine"

 "Back and Beyond 
- "Pygmalion - perfekt unverliebt"

Rezis zu allen Büchern findet man hier unter dem tag "Clannon Miller". Die Leseempfehlung gilt uneingeschränkt für jede der Geschichten.
Übrigens: Auch wenn "Pymalion" zur "Redhead"-Serie zählt, so ist das Buch doch eher mit "First Night" und "First Day" zu vergleichen. 

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# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 2. Juli 2015

"Versprechen der Dunkelheit" von Nalini Singh

Mit dem ganzen Charme einer große Katze …
Als Bastien im Gewimmel von China-Town zum ersten Mal einen bestimmten Duft wahrnimmt, ist er völlig elektrisiert. Er ist sich sicher, endlich seine Gefährtin gefunden zu haben. Wieso nur kann er der verführerischen Fährte nicht folgen?
Kirby umgibt ein Geheimnis, von dem sie nicht einmal selber etwas ahnt. Als Bastien sie eher zufällig endlich findet, ist es vollends um ihn geschehen. Nie mehr, will er diese Frau gehen lassen! Also umwirbt er sie mit dem geballten Charme, zu dem nur eine große Katze fähig ist und lässt sich auch von ihrer anfänglichen Kratzbürstigkeit und dem Verdacht, sie wäre krank nicht abschrecken …

Seit man Mercys Brüder in „Sengende Nähe“ kennengelernt hat, war ich gespannt ob die Jungs auch irgendwann ihre eigenen Geschichten bzw. Gefährtinnen bekommen. Hier also geht es um Bastien, aber natürlich hat auch seine komplette Familie, einschließlich Mercy, ihren Auftritt.

Versprechen der Dunkelheit“ kann trotzdem schon fast als Stand-Alone gelesen werden, da die Geschichte sich sehr auf Kirby und Bastien konzentriert und die übergreifende Rahmenhandlung der Serie eigentlich keine Rolle spielt. Nalini Singh beschreibt wieder einmal wahnsinnig sinnlich, wie sich körperliches Begehren und die Sehnsucht nach wirklicher Nähe hochschaukeln, bis sie ihren Höhepunkt finden. Das Besondere an der Serie ist für mich die Mischung aus ansprechender, wirklich heißer Erotik und der gefühlvollen Schilderung der verschiedenen Beziehungen. Auch wenn es hier in erster Linie um die erwachende Liebe zwischen Bastien und Kirby geht, ihre Familienbande und Freundschaften, die Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten im Rudel machen einen ebenso wichtigen Teil des Buches aus. Vielleicht deshalb wirken die Figuren immer so real und lebendig: Man erlebt sie nicht nur als Liebhaber, sondern im Kreise der Familie, bei der Arbeit oder in ihrer Position als Rudelgefährte.

Fazit: Bastien ist eine „typische Katze“ der Gestaltwandler-Serie und damit so sexy wie die Hölle. Wenn er noch seinen unwiderstehlichen Charme anknipst, ist jede Frau verloren. Kirby ergibt sich natürlich gerne und es macht einfach Spaß, die Geschichte zu lesen. Also auf jeden Fall 5 Punkte und eine Empfehlung!

Da „
Versprechen der Dunkelheit“ nicht in die Rahmenhandlung eingebunden ist, eignet es sich auch für Serien-Neueinsteiger, die gerne mal reinschnuppern wollen. *grins* Nein, ich gebe hier keine Suchtwarnung. Manchen Gelüsten sollte man unbedingt nachgeben und wer die heißen Gestaltwandler von Nalini Singh noch nicht kennt, der hat wirklich etwas verpasst!

P.S.: 'Annie', über die sich Bastien und Kirby einmal unterhalten, hat ihre eigene Geschichte: „Romantic Chrismas - Verlockung“ ist eine der schönsten und romantischsten Storys der Serie und kann ebenfalls als Stand – Alone gelesen werden. Weihnachten spielt darin übrigens nicht die zentrale Rolle, man darf das Buch also auch ruhig in der prallen Sommerhitze lesen …

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Nalini Singh kaufen: 
- "Versprechen der Dunkelheit"
- "Romantic Chrismas - Verlockung

Mercys Geschichte: Sengende Nähe“ 
Die Serie beginnt mit Bastiens Alpha Lucas in "Leopardenblut".


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