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Samstag, 24. August 2019

"Lone Wolf: Herzensgefährte" von Anna Martin

Gefährten: Hat das Schicksal sich geirrt?
Als Leo buchstäblich in Jackson hineinrennt, bleibt dessen Herz fast stehen: Nicht nur, dass er unerwartet seinen Seelengefährten gefunden hat, der Typ ist erstens kein Werwolf und zweitens definitiv keine Frau …

Alles scheint gegen Leo und Jackson als Paar zu sprechen. Hat das Schicksal sich etwa geirrt? Oder gibt es eine Chance für die beiden Männer?

Wenn man „Lone Wolf: Herzensgefährte“ von Anna Martin liest, fragt man sich über weite Strecken wirklich, was das Universum im Sinn hatte, als es Leo und Jackson zu Gefährten machte. Das fragt man sich unter anderem deswegen, weil nicht nur die Umgebung der beiden Männer, sondern vor allem Jackson die Beziehung unheimlich skeptisch sieht und sich lange Zeit dagegen wehrt. Besonders hadert er mit der Tatsache, dass Leo ein Mann ist. Immer wieder betont Jackson „hetero“ zu sein und es ist nicht immer nachvollziehbar, warum er und Leo sich doch hin und wieder auch körperlich nahekommen. Das „Knistern“ fehlt, die Funken springen nicht über.

Überraschenderweise zweifelt Leo zu Beginn kaum an der Gefährtensache, obwohl er sie nicht wirklich spüren kann. Er ist trotzdem bereit, sich auch Jackson einzulassen und – zu Recht – irgendwann enttäuscht, als der ihm kaum entgegenkommt.

Trotz dieser Kritik hat mich die Geschichte berührt und ich würde unheimlich gerne noch mehr aus der interessanten Welt und den spannenden Charakteren lesen, die Anna Martin da entworfen hat. Die Ausgrenzung der Werwölfe (und der Schwulen) hält dem Leser einen Spiegel vor, der nicht immer ein angenehmes Bild zeigt. Wie oft schaut man weg, weil man sich von einem Problem nicht betroffen fühlt? Wie oft lässt man sich davon einlullen, dass die Rechte einer Gruppe auf dem Papier gleich sind – obwohl man weiß, dass sie es in der Realität noch lange nicht sind?

Das alles wird eher unaufgeregt und fast beiläufig dargestellt, ohne es groß in den Fokus zu rücken. Vielleicht gerade deshalb sinkt die Erkenntnis umso tiefer ein …

Lone Wolf: Herzensgefährte“ ist eine eher ruhige Geschichte von zwei Männern, die nicht ganz so sicher sind, ob sie sich wirklich auf das Schicksal verlassen sollen. Weil sie ihm zumindest eine Chance geben wollen, werden sie erst einmal Bekannte, dann Freunde und schließlich mehr. Den weiteren Weg dabei geht auf jeden Fall Jackson, aber auch Leo entwickelt sich.

Fazit: Hat mir – trotz all der Kritik – überraschend gut gefallen. Deshalb gibt es 4 Punkte und die Hoffnung auf eine Fortsetzung.


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Lone Wolf: Herzensgefährte

Bildquelle: Cursed

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Mittwoch, 21. August 2019

"Fünf Minuten länger (Enchanced World 1)" von Victoria Sue

Superhelden auf Probe 

Finn kommt aus einer ziemlich verkorksten Familie und hat nur ein Ziel: Er will unbedingt FBI-Agent werden. Das scheint in unerreichbare Ferne zu rücken, als man ihm plötzlich ein merkwürdiges Angebot macht. Finn hat nichts zu verlieren und landet in einer neuartigen, noch nicht wirklich genehmigten Einheit, in der sogenannte Begabte arbeiten. Die „normalen Menschen“ sollen eher der Beruhigung der Bevölkerung dienen, weil die Begabten aufgrund ihrer übernatürlichen Fähigkeiten gehasst und gefürchtet werden. Seine neuen Kollegen reagieren entsprechend angesäuert, doch die Zeit drängt und es gibt mehr als einen Fall, der Zusammenarbeit von einem Team fordert, dass erst noch zusammenwachsen muss.
Das alles wäre schon kompliziert genug, auch ohne die widersprüchlichen Gefühle, die Talon und Finn füreinander empfinden.

Ich habe „Fünf Minuten länger“ von Victoria Sue eine Weile ignoriert, obwohl das Buch genau in mein Beuteschema passt. Nachdem ich allerdings einmal angefangen hatte, konnte ich die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, wie sie endet.

Man spürt deutlich, dass „Fünf Minuten länger“ der Start einer neuen Serie ist (von der es im Englischen schon vier Teile gibt.) Victoria Sue lässt sich Zeit, nicht nur ihre Helden und die Nebencharaktere, sondern auch die Welt in der sie leben vorzustellen. Besonders gefallen hat mir dabei, dass sie nicht einfach erklärt, sondern den Leser anhand von vielen kleinen Situationen selbst herausfinden lässt, mit welchen Schwierigkeiten sich Begabte auseinandersetzen müssen. Fast schon traurig ist, dass sie offensichtlich „anders“ sind und dafür gehasst werden. Viele der positiven Reaktionen gibt es nur, weil die Jungs, teilweise unter Einsatz ihres Lebens, für die gute Sache kämpfen. Sie werden ungewollt zu Helden, sonst würden sie wohl weiter in der Gefahr schweben, ihr Leben als Aussätzige zu verbringen.

Das hat so viele Parallelen zu der aktuellen politischen Situation, dass es manchmal ziemlich erschreckend ist.

Was mir übrigens richtig gut gefallen hat: Es gibt Gute und … sagen wir mal weniger Gute sowohl bei den Menschen, als auch bei den Begabten. Auch das ist ein kleiner Seitenhieb: Nicht das Aussehen (oder eine kleine Narbe gekoppelt mit einer ungewöhnlichen Fähigkeit) sagt etwas über den Charakter eines Menschen aus, sondern seine Taten.

Man kann die Story aber auch problemlos genießen, ohne diese zweite Ebene zu bemühen: „Fünf Minuten länger“  ist so spannend und unterhaltsam, dass man als Leser sogar kleine Logiklücken verzeiht, weil man unbedingt wissen will, ob und wie sich die Superhelden auf Probe bewähren dürfen. Das Zückerchen obendrauf ist die sich anbahnende Beziehung zwischen dem freundlichen, meist eher optimistischen Finn und dem eher wortkargen und immer einer wenig knurrigen Talon. Die beiden scheinen so gar nicht zusammen zu passen und ergänzen einander doch perfekt.

Fazit: Gut gelaunte 4,5, aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung für Freunde des Genres. Man muss ein wenig Aktion mögen, da diese genauso viel Raum einnimmt wie die Romanze.

P.S.: Hoffentlich werden die anderen, bereits erschienen Teile der Serie schnell übersetzt. Besonders interessiert mich im Moment der zweite Teil, indem die noch recht fragile Beziehung zwischen Talon und Finn wieder Thema sein wird, bevor sich die folgenden Bände dann anderen Begabten zuwendet.

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- "Fünf Minuten länger (Enchance World 1)

Da dieses Buch bereits einmal unter dem Titel "Die Begabten" erschienen ist, gibt es dazu schon einige Rezis, z.B. hier:
Laberladen
Gaylesen (Besprechung der Original-Ausgabe)

Weiter geht es bisher leider nur auf Englisch:
- "Who We Truly Are" (Band 2, wieder Finn und Talon)
- "Beneath This Mask" (Band 3, Gael und Jake)

- "Guarding his Melody" (Band 4, Sebastian und Gray, scheint eine Side-Story zu sein)
- "The Strengh of His Heart" (Band 5, Vance und Angel)


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 20. August 2019

"Geliebter Streuner" von John Inman

Liebe aus Bedürftigkeit?

Eddie führt nahe San Diego mitten in der Wüste ein kleines Tierheim. Eigentlich liebt er die Einsamkeit und die wunderschöne Natur um sich herum, aber hin und wieder fehlt ihm ein geliebter Mensch, mit dem er seine Freunde an der Arbeit teilen könnte. Als er Gray zum ersten Mal sieht, ist es um Eddie geschehen, doch der Mann ist zu jung, zu hübsch und … zu geheimnisvoll.

Geliebter Streuner“ könnte genau mein Buch sein: John Inman beschreibt wahnsinnig gut die wunderschöne Landschaft, die trotz der Dürre zu faszinieren weiß, den nächtlichen Sternenhimmel, den man so lebhaft vor dem inneren Auge sieht, dass man versucht ist, danach zu greifen. Tierfreunde werden ihren Spaß an den gut beobachteten Eigenarten von Eddies pelzigen Mitbewohnern haben.
Die langsam aufkeimende Liebe zwischen Eddie und Gray wird sehr zärtlich geschildert, auch wenn die Männer sie zuerst eher körperlich ausdrücken und eine ganze Weile brauchen, bis sie es schaffen, ihre Gefühle vor sich selbst und vor allem vor allem vor dem jeweils anderen in Worte zu fassen.

Trotzdem … hat das Buch mich nicht zum Brennen gebracht. Ich konnte es immer wieder zur Seite legen und habe es erst im dritten Anlauf gelesen, weil ich ihn unbedingt eine Chance geben wollte. Irgendwie fand ich Eddie … deprimierend. So löblich seine selbstgewählte Aufgabe auch ist, mich nerven erwachsene Menschen ohne Ziel. Eddie ist nur durch Zufall (die unerwartete Erbschaft) in seinem Haus gelandet. Er bemitleidet sich selbst, weil er einsam ist … unternimmt aber rein gar nichts dagegen, bis er – wieder rein zufällig – über Gray stolpert. Bedürftig nach menschlicher Zuwendung greift Eddie zu …

Gray hat in seinem Leben so einiges mitgemacht – und wirkt trotzdem wie ein unreifer Teenie. Genau wie Eddie scheint er keinerlei Pläne und Ziele zu haben. Falls er nach einem eigenen Platz in der Welt sucht, konnte ich davon nichts spüren. Richtig gestört hat mich, dass er sich von Eddie wirklich wie ein geliebter Streuner aufnehmen lässt. Zwar suchen beide nach Liebe und Zugehörigkeit, aber irgendwie scheint die Beziehung nicht auf Augenhöhe zu sein. Bedürftig nach einem Ort, an dem er leben kann, zieht Gray erst mal bei Eddie ein … vielleicht wird ja mehr daraus?

Grrrr. Je mehr ich über "
Geliebter Streunernachdenke, desto mehr Dinge fallen mir ein, die mir nicht gefallen haben. Bevor ich auf noch den letzten positiven Eindruck vergessen habe, gebe ich schnell 3 Punkte (weil die Beschreibung der Wüste und die der Tiere wirklich klasse waren und Spaß gemacht haben). Mit einer Leseempfehlung bin ich diesmal eher vorsichtig: Kann man lesen, muss man aber nicht.

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- "Geliebter Streuner"

Da das Buch schon im Juni erschienen ist, gibt es im Netz schon einige andere Besprechungen. Einige davon findet man hier:
- Laberladen
- Gaylesen
- Buchbahnhof

Bildquelle: Dreamspinner

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 16. August 2019

"Fische auf dem Trockenen" von Amy Lane

Nervenzerfetzend!

Für Jackson ist seine Familie das Wichtigste auf der Welt, deshalb zögert er keine Sekunde Ellery Cramer um Hilfe zu bitten, als man seinen Bruder des Mordes bezichtigt. Der Anwalt ist zwar total arrogant, aber einer der Besten seines Fachs. Das Jackson ihn schon lange heimlich anschmachtet, tut hier nichts zu Sache, seine Faszination für den Mann hat ihm nur gezeigt, wie gewieft der vor Gericht sein kann. Ellery ist zunächst alles andere als begeistert, aber er nutzt die Chance, dem heißen Detektiv näher zu kommen, der ihn bisher immer auf Abstand gehalten hat.
Natürlich kommen sich die beiden näher, aber je tiefer sie sich in den Fall einarbeiten, desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf und desto gefährlicher wird es.

Mit „Fische auf dem Trockenen“ von Amy Lane startet eine ganze Serie um den sexy, raubeinigen Privatdetektiv Jackson und den zugleich verboten heißen und total coolen Anwalt Ellery. Die Story ist wirklich toll geschrieben. Man kann sich ihr kaum noch entziehen, wenn man einmal angefangen hat. Zum einen ist es unheimlich spannend, wie sich der scheinbar so unbekümmerte Jackson und der eher distanziert wirkende Ellery näherkommen. Es funkt gewaltig zwischen ihnen, aber gerade Jackson kann sich nicht einmal im Ansatz vorstellen, eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Zusammen mit Ellery findet man nach und nach heraus, warum das so ist und gönnt es den beiden, dass Ellery nicht aufgibt, sondern nur umso härter um Jacksons Vertrauen kämpft.

Geradezu nervenzerfetzend ist der Krimianteil der Story. Es gibt Momente, in denen man sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass die beiden Helden lebendig aus dem tiefen Sumpf wieder herauskommen, den sie bei ihren Ermittlungen entdecken. Dabei gibt es einige Szenen, die knallhart und definitiv nichts für schwache Nerven sind.
Entschädigt wird man als Leser fürs Durchhalten mit wirklich heißen und in aller Deutlichkeit geschilderten Spielchen zwischen den beiden Helden, die vielleicht so unter die Haut gehen, weil sie spürbar ein körperlicher Ausdruck der tollen emotionalen Augenblicke sind.

Abgerundet wird das Ganze mit lebendigen und glaubwürdigen Nebencharakteren. Der heimliche Held dabei ist für mich natürlich Jacksons eigenwilliger Kater Billy Bob.

Fazit: Das Buch ist wirklich toll geschrieben, deshalb bekommt es von mir 5 Sterne. Bei der Leseempfehlung bin ich vorsichtiger. Eigentlich muss man Krimi-Fan sein, um das hier wirklich zu mögen. Für Liebhaber eher ruhiger, eher romantischer Geschichten ist die Story ganz sicher nix.

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- "Fische auf dem Trockenen

Weiter geht es mit Jackson und Ellery bisher nur auf Englisch. Dort ist der fünfte Band um die Jackson und Ellery gerade in Vorbereitung. Er erscheint im Oktober 2019.  

- "Red Fish, Dead Fish" (Fish out of Water Book 2)
- "A Few Good Fish(Fish out of Water Book 3)
- "Hiding the Moon(Fish out of Water Book 4)
- "Fish on a Bicycle(Fish out of Water Book 5) 

Gabi vom Laberladen (ihre Rezi zum ersten Band findet ihr hier *klick*) freut sich schon auf die Übersetzungen. 
Ich brauche nach so viel Nervenanspannung aber erst mal wieder etwas ohne Mord und Totschlag ...

Bildquelle: Dreamspinner

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 15. August 2019

"Herzenslabyrinth" von Hiroki Jäger

Schneewittchen in der Krise

Felix ist jung, gutaussehend und … total pleite. Da ihn niemand unterstützt – und er anscheinend auch weder Grundsicherung noch Bafög erhält – verdient er sein Geld mit seinem hübschen Hintern, wahlweise mit dem genauso schönen Mund. Heimlich schwärmt er für eine ziemlich coolen Barbesitzer. Eines Abends zeigt sich, dass der nicht nur toll aussieht, sondern auch ein großes Herz hat.

„Herzenslabyrinth“ von Hiroki Jäger hat ein wunderschönes und perfekt zu der Story passendes Cover. Damit hört meine Begeisterung für das Buch allerdings auch schon wieder auf.

Die Geschichte wird meist aus der Sicht von Felix erzählt, der zwar ziemlich von sich eingenommen, trotzdem aber total unsicher wirkt. Außer über sein Aussehen und seine prekäre finanzielle Situation erfährt man sehr wenig über den jungen Mann. So richtig nahe kommt man ihm deshalb nicht. Auch wenn Felix sich selbst als männliches Schneewittchen mit (gefärbt) lackschwarzem Haar, heller Haut und blutroten Lippen inszeniert, so ist die Story auch ein wenig von „Pretty Woman“ inspiriert. Sebastian – den Felix in Gedanken immer Christoph nennt – taucht wie ein Ritter … ok nicht in schimmernder Rüstung, sondern im karierten Flanellhemd auf, als es wirklich brenzlig wird. Was die beiden wirklich haben, ist ein One-Night-Stand. Weil sie sich auch außerhalb des Bettes gut verstehen, könnte daraus mehr werden, im Buch wird das allerdings dargestellt, als hätten sie alles Glück auf Erden endlich gefunden.

Felix und Sebastian/Christoph bleiben dem Leser seltsam fremd, was auch die expliziten Stellen eher langweilig als heiß wirken lässt.

Abgesehen von der eher flachen Geschichte gibt es in dem Buch so einige Rechtschreibfehler (die ich ganz sicher verzeihen würde, wenn die Story besser wäre) und einige befremdliche Formulierungen.

Fazit: Gute, wenn auch nicht ganz neue Idee, die dringend ein Lektorat und Korrektorat bräuchte.
Dafür gibt es von mir nur 2 Sterne und keine Leseempfehlung.

P.S.: Ich habe das Buch im Rahmen einer 0,- € Werbeaktion gekauft, weil ich schon länger etwas von Hiroki Jäger lesen wollte. Habe ich ja nun auch gemacht ...
Der Zweck hinter den kostenlosen Büchern ist natürlich, den Leser dazu zu animieren, die anderen Werke des Autors für gutes Geld zu erwerben. Und glaubt mir (!!!), das hat schon oft funktioniert. Ich habe mehr als eine Serie auf dem Reader, weil mir der erste, kostenlose oder reduzierte Band so gut gefallen hat, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Ein schnell zusammengestoppeltes Werk wird natürlich nie den "haben wollen"-Reflex auslösen. Keine Ahnung, ob alle Werke von Hiroki Jäger so sind, aber das werde ich nun erst mal sicher nicht erfahren. "Herzenslabyrinth" macht nämlich keine Lust darauf, mehr von dem Autor zu lesen. 
Schade. Chance vertan!

Wer das Buch trotzdem lesen will, findet es hier: Herzenslabyrinth
Aktuell ist die Story nur als Taschenbuch erhältlich.

Bildquelle: amanzon

# Die Rezension enthält Werbelinks. Das ist aber nur ein rechtlicher Hinweis, weil ich auf keine Werbung für diese Story machen möchte ... ;)

Freitag, 9. August 2019

"Wildherz" von Diana Wintermeer

Der edle Wilde …

Jim, der fast wie ein Einsiedler mit seinen geliebten Hunden in den Wäldern lebt, findet eines Tages einen schwer verletzten, jungen Mann. Natürlich will er helfen und schafft ihn zuerst einmal in seine Hütte, doch etwas hält ihn davon ab, ihn in Kontakt mit anderen Menschen zu bringen. Jims Verdacht bestätigt sich schnell: Manou lebt schon lange allein in den Wäldern und seine Erfahrungen mit der Zivilisation sind alles andere als gut. Wird er bleiben, oder wird er wieder in der Wildnis verschwinden, sobald seine Verletzungen geheilt sind?

Wildherz“ von Diana Wintermeer rollt eine sehr interessante Geschichte neu auf: Die von einem jungen Menschen, der in der Wildnis verloren geht und sich dort tierischen Gefährten anschließt, mit deren Hilfe er überlebt. Wieviel von seiner Menschlichkeit bleibt dabei übrig?

Die Autorin nimmt geschickt Bezug auf bekannte Romane: „Das Dschungelbuch“ und „Tarzan“; aber auch Jack Londons „Ruf der Wildnis“, das schnell zu Manuos Lieblingsbuch wird, weil er Parallelen zwischen sich und dem Hund „Buck“ erkennt.

Natürlich ist es sehr berührend zu lesen, wie Manou sich langsam wieder der Zivilisation annähert, aber als Leser muss man ein wenig auf Distanz bleiben, weil die Geschichte aus der Sicht von Jim erzählt wird – der zwar oft mit traumwandlerischer Sicherheit erkennt, was in Manou vorgeht, aber halt nicht immer. Leider verkennt – oder verleugnet – Jim sogar lange seine eigenen Gefühle für den jungen Mann.

Das Buch punktet immer dann, wenn Diana Wintermeer von der wunderschönen, fast unberührten Natur erzählt, die solange Manuos Zuhause war und in der auch Jim seine Heimat gefunden hat (allerdings mit einigen Segnungen der Zivilisation …).

Fazit: Die Story ist gut, aber nicht überragend. Deshalb knappe 4 Punkte und eine Leseempfehlung.

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"Wildherz"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 1. August 2019

"Shane – Beast Lovers 5" von Inka Loreen Minden

Nackte Tatsachen …

Ein brutaler Kampf um die Vorherrschaft hat vor vielen Jahren Novas Rudel fast zerstört, ihre Eltern getötet und sie mit der Verantwortung für ihren jüngeren Bruder allein gelassen. Jetzt will sie sich endlich an Shane West rächen!
Doch der ist ärgerlicherweise verdammt sexy! Novas verräterischer Körper reagiert begeistert auf ihren Feind und Shane scheint ihren Reizen nicht abgeneigt zu sein. Außerdem ist er viel netter als gedacht …

Mit „Shane“ gehen die „Beast Lovers“ in die fünfte (aber hoffentlich nicht letzte) Runde. Inka Loreen Minden entführt den Leser wieder in die Welt der Übernatürlichen, die – von den meisten Menschen völlig unbemerkt – New York und Umgebung bevölkern. Da dort auch schon die Bände drei und vier spielten, trifft man eine Menge liebgewordene Bekannte wieder, aber auch einen bösartigen Feind, den es zu bekämpfen gilt.
Alle „Beast Lovers“ haben eine starke erotische Komponente, doch diese Geschichte ist besonders freizügig. Das passt allerdings zu den Wandlern, die offen zeigen, dass sie sich in ihrer Haut genauso wohl fühlen, wie sie es mit einem Fell tun. Kleidung ist eher lästig, wenn man sich schnell verwandeln will. Ich grinse immer noch, weil ich mich (als Leser) zusammen mit Nova immer wieder und an für mich eher erstaunlichen Orten „nackten Tatsachen“ stellen musste.

Nova und Shane sind von Anfang an fasziniert von einander, obwohl sie den jeweils anderen für einen Feind halten. Als Leser spürt man deutlich die Funken, die zwischen den beiden hin und her fliegen. Dabei mischen sich – gerade am Anfang – oft Wut und Verlangen. Erst nach und nach kommen sich die beiden auch emotional näher, doch es dauert eine Weile, bevor sie alle Missverständnisse ausräumen und zusammen gegen einen gemeinsamen Feind kämpfen können.

Unvergleichlich romantisch ist dagegen die Beziehung zwischen der Hexe Shiela und Ragnir, dem Gargoyle, der eigentlich zu ihrem Schutz abgestellt worden ist, sich aber nicht blicken lassen soll. Es ist unheimlich berührend zu lesen, wie die beiden unter widrigen Umständen ihre Gefühle für einander entdecken. Ragnir entwickelt sich zu einem echten Fels in der Brandung. Einfach herrlich!!!

Super ist auch, dass die Story viele der aus den vorangegangenen Geschichten bekannten Helden und ihre speziellen Fähigkeiten geschickt einbindet, vor allem als es gegen Ende zu einem großen Kampf kommt. Es macht – bei aller Dramatik – einfach Spaß Shannon und Nick, Percy und Rune sowie einige andere wiederzutreffen. Mir gefällt außerdem, dass Nova und Shane zwar heldenhaft um ihre Liebe und ihre Zukunft kämpfen, aber eben keine Superhelden sind. Sie brauchen alle Hilfe, die sie bekommen können und ihre Freunde sind da, jeder nach seinen Fähigkeiten.

Shane“ ist ein tolles Buch mit vielen unterschiedlichen Ebenen. Man kann die Story als heißen, erotischen Urban Fantasy Roman lesen und wird völlig zufrieden sein.
Man kann sich aber zusätzlich auch auf die leisen Untertöne einlassen und findet eine großartige Geschichte um Liebe, Freundschaft, Opferbereitschaft und darüber, wie völlig unterschiedlichen Wesen ein großartiges Team werden.

Fazit: Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung, die für die gesamte Serie gilt. Besonders berührt hat mich die zärtliche Liebe zwischen Ragnir und Shiela.


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 Hier kann man die Bücher von Inka Loreen Minden kaufen:

Von den Beast Lovers gibt es bisher fünf Bände:
Teil 1: Nate 
Teil 2: Gabriel
Teil 3: Nicolas
Teil 4: Rune
Teil 5: Shane

Autorenseite: Inka Loreen Minden
Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.