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Freitag, 31. Mai 2019

"In seinen Armen zu Hause" von Jordan S. Brock

Zärtlich-romantische Liebesgeschichte! 

Nach Jahren in der Air-Force, einer schweren Verletzung und einer anstrengenden Reha will Michael auf einer kleinen Insel im Sommerhaus seiner Eltern endlich zur Ruhe kommen. Der freundliche Bäcker Josh gefällt ihm von Anfang an, nicht nur wegen seiner köstlich belegten Bagels. Doch Michael traut sich selbst nicht mehr. Meist zieht er sich bei seinen Anfällen von PTBS einfach in sich selbst zurück, aber schon das ist mehr, als man einem potentiellen Partner aufbürden kann. Glaubt Michael zumindest. Er hat werde mit Joshs Herzlichkeit, noch mit seiner Hartnäckigkeit gerechnet …

In seinen Armen zu Hause“ ist eine wunderbare, zärtlich-romantische Liebesgeschichte. Jordan S. Brock erzählt sehr ruhig, dabei aber wirklich berührend, wie Michael und Josh einander näher kommen, von ihren Hoffnungen und Zweifeln.

Das Buch ist – ohne ein einziges Mal den Zeigefinder zu heben – eine Aufforderung zur Toleranz. Mir gefällt unheimlich gut, das Jordan S. Brock dafür keine „negativen“ Beispiele braucht, die niederträchtige Hassreden schwingen. Zwar könnte man Michaels Vater fast in diese Kategorie zählen, der nimmt aber überraschend wenig Raum in der Story ein. Stattdessen gibt es viele kleine, unauffällige Episoden die wunderbar zeigen, wie gut das Miteinander funktioniert, wenn die Menschen einander akzeptieren.

Dabei geht es nicht nur um Homosexualität, sondern auch um Glauben, Aussehen und bestimmte Fähigkeiten. Z.B. ist schon fast ironisch, das Michael und Josh – wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen – beide keine SMS / Nachricht verschicken, ohne die Rechtschreibeprüfung mehrfach darüber laufen zu lassen. Weil die Story aber so herrlich unaufgeregt und menschlich ist, wirkt diese Ironie nicht scharf oder bitter, sondern kommt mit einem kleinen Augenzwinkern daher.

Der heimliche Star in dem Buch ist allerdings keiner der beiden Helden, sondern Michaels wunderbare Assistenzhündin Kaylee. Man merkt, dass die Autorin Hunde nicht nur liebt, sondern sie auch genau beobachtet und die typisch hündischen Eigenarten wunderbar und passend in die Story einarbeitet. Kaylee mag eine besondere Ausbildung haben, aber jeder Hundeliebhaber wird in der ein oder anderen Szene unwillkürlich auch an seine eigen Pelznase denken.

Fazit: Die Geschichte ist toll! Sie geht so richtig zu Herzen, aber sie lässt den Leser (und die beiden Helden!) bei aller Dramatik am Ende mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen zurück. Das Buch ist wunderbar positiv, ohne überzuckert zu wirken. Vom mir bekommt es mindestens 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung, die sich diesmal ausdrücklich nicht nur an die Leser romantischer Geschichten richtet, sondern auch an alle echten Hundefreunde.



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- "In seinen Armen zu Hause“

Mehr Infos / Meinungen zu dem Buch findet man hier:
- Laberladen 
- GayLesen


Bildquelle: Cursed Verlag

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 30. Mai 2019

"Verborgene Facetten" von Jaime Samms

Dialoge, jede Menge Sex und einige Fragezeichen
Ian kann die Augen einfach nicht von David abwenden, auch wenn der sich nicht einmal bemüht, ein Geheimnis daraus zu machen, dass er nicht nur der Lover von Ians Boss ist, sondern sich dafür auch noch fürstlich bezahlen lässt. Als die Situation eskaliert, nimmt Ian David mit zu sich nach Hause … und stellt schnell fest, dass er ihn eigentlich nicht mehr gehen lassen will. Aber David hütet eine Menge Geheimnisse und scheint nicht bereit zu sein, diese zu teilen. Schafft es Ian, seine Abwehr zu durchbrechen?

Verborgene Facetten“ von Jaime Samms hat das Zeug zu einem richtig, richtig tollen Buch. Immer wieder blitzen Szenen auf, die einfach nur genial sind und total unter die Haut gehen. Man spürt, wie fasziniert Ian – aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird – von David ist und bemerkt auch, wie die körperliche Anziehung, die die beiden zusammenbringt, langsam zu etwas tieferem wird.

Trotzdem bin ich nicht wirklich glücklich mit der Geschichte. Zum scheint sich die Story – gerade am Anfang – oft nur über Dialoge zu entwickeln. Ok, es ist kein Geheimnis, dass ich das ohnehin nicht besonders mag, hier kommt aber noch dazu, dass nicht immer klar ist wer überhaupt redet. Das hasse ich. Ich will beim Lesen nicht erst groß darüber nachdenken müssen, wer da was zu wem sagt, sondern einfach in der Story versinken …

Ian und David haben von Anfang an eine Menge leidenschaftlichen Sex, schließlich entwickelt sich ihre Beziehung aus einer heißen Affäre heraus. Gerade David drückt sich gerne mit vollem Körpereinsatz aus – und damit hin und wieder auch absichtlich darum herum, über ein Problem zu reden. Dass könnte so richtig heiß sein, führt aber leider in der Story oft dazu, dass wirklich wichtige und emotionale Momente sehr, sehr kurz abgehandelt werden, nur um dann wieder gaaanz ausführlich zu schildern, was die beiden Männer miteinander in der Horizontalen treiben. Das wird vor allem gegen Ende richtig ärgerlich. Wo die Story Tiefe, echte Gefühle und ein klärendes Gespräch gebraucht hätte, kommt vor allem … Bettsport. Der Leser wird dabei ein wenig zum Voyeur degradiert, vor allen Dingen, weil es einige Zeitsprünge gibt.

Fazit
: Ian und David sind interessante Charaktere und es gibt ein paar wirklich tolle Szenen in der Geschichte. Wer gerne … sagen wir mal „sehr körperbetonte“ Storys liest, ist hier richtig aufgehoben, wer nach eher nach einer zärtlichen Romanze sucht, wird mit dem Buch weniger glücklich werden.

Mir persönlich haben sich die „Verborgene(n) Facetten“ nicht wirklich erschlossen und die eigentlich sympathischen Helden sind mit seltsam fremd geblieben. Deshalb gibt es nicht ganz zufriedene 3 Punkte und eine Leseempfehlung nur mit den oben genannten Einschränkungen.

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- "Verborgene Facetten"


Bildquelle: Dreamspinner Press

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Mittwoch, 29. Mai 2019

„St. Nacho’s 1: Die Sprache der Sehnsucht“ vom Z.A. Maxfield

Sprache(n) ohne Worte

Zerfressen von Schuld findet Cooper nirgendwo Ruhe bis er in einem kleinen Ort am Pazifik landet und von einem freundlichen Barkeeper zuerst einen Platz an der Bar und dann einen Job bekommt. Cooper will höchstens drei Tage bleiben, doch eigentlich ist er schon beim ersten Blick in Shawns Augen verloren. Wie aber soll man mit einem Mann eine ernsthafte Diskussion führen, wenn man nicht wirklich seine Sprache spricht? Shawns und Cooper beginnen ihre Kommunikation mit vielen kleinen Gesten, mit beredetem Schweigen und – zu Coopers großem Erstaunen – mit der geteilten Liebe zur Musik.

St. Nacho’s 1: Die Sprache der Sehnsucht“ vom Z.A. Maxfield ist ein wunderbares Buch! Als Leser ist man von Anfang an ganz nah dran an Cooper, aus dessen Sicht die Story in der Ich-Perspektive erzählt wird. Dabei enthüllen sich seine Geheimnisse und die Gründe für seine Schuldgefühle erst nach und nach, ganz so, als wolle er sie nicht einmal vor sich selbst eingestehen. Shawn reißt Coopers Mauern aus Schweigen einfach ein. Vielleicht weil er nicht hören kann, ist er sehr geschickt darin, Menschen zu beobachten und ihre wahren Absichten auszuloten. Shawn will Cooper und im Gegensatz zu diesem hat er gelernt für seine Wünsche zu kämpfen.
Interessanterweise werden in der Story fast alle gängigen Klischees über den Haufen geworfen. Das macht nicht nur Spaß, es ist auch sehr erfrischend. Wenn man auf den ersten Seiten vielleicht noch glaubt, einen Roman über einen schweigsamen Fremden (Marke „harter Rocker“) in der Hand zu haben, der sein Herz für einen hübschen jungen Mann mit Handicap entdeckt, so wird man schnell des Besseren belehrt. Shawn hat ein Rückgrat aus Stahl … und er gibt Cooper die Stärke, sich endlich von seiner Vergangenheit zu lösen. Das ist nicht einfach, manchmal sogar unheimlich schmerzlich und geht nicht ohne Rückschläge. Aber Shawn und Cooper finden nach und nach mehr als einen Weg, um „Die Sprache der Sehnsucht“ zu sprechen.
Eine besondere Rolle bei der Kommunikation zwischen den beiden spielt die Musik. Das scheint bei einem gehörlosen Helden ein Widerspruch in sich zu sein, ist es aber überaschenderweise nicht. Ganz nebenbei räumt die Story mit so einigen Vorurteilen auf. Z.A. Maxfield widersteht der Versuchung, Shawn hauptsächlich über sein Handicap zu definieren. Ja, er ist taub. Aber das ist nur eine seiner Eigenschaften, genau wie die Farbe seiner Augen, seine Sturheit und die Neigung hinter verschlossenen Türen sehr dominant zu sein …
Cooper liebt seine Geige und tatsächlich ist er zu Beginn der Geschichte einzig in den Momenten, wenn er sie spielt, mit sich im Reinen. Zu den stärksten und emotionalsten Augenblicken in der Story zählen die, in denen er Shawn daran teilhaben lässt. Seine Musik wirklich mit jemandem zu teilen, ist für Cooper fast intimer als Sex. *grins* Gegen letzteres haben die Jungs allerdings rein gar nichts einzuwenden, was auch recht offenherzig geschildert wird.

Fazit: Die Geschichte wartet mit ungewöhnlichen, komplexen Charakteren und überraschenden, aber nie unlogischen Wendungen auf. Sie ist richtig, richtig toll geschrieben und man kann sie nur schwer aus der Hand legen, wenn man einmal angefangen hat. Deshalb gibt es von mir begeisterte 5 Sterne und eine Leseempfehlung.


P.S.: Mittlerweile liegt der zweite Band der Serie auf Deutsch vor und man kann nachlesen, wie es Coopers altem Freund Jordie ergeht.

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 Hier kann man Das Buch von Z.A. Maxfield kaufen: 
- "St. Nacho’s 1: Die Sprache der Sehnsucht“ (Cooper und Shawn)
- "St. Nacho's 2: Berührung der Sehnsucht" (Jordan und Ken)

Bildquelle: Cursed Verlag

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 21. Mai 2019

"Zero at the Bone: Eiskalt bis ins Mark“ von Jane Seville

Eiskalter Killer ... taut auf

Jack soll gegen die Mafia aussagen und gerät so selbst ins Visier. Doch ausgerechnet der auf ihn angesetzte Killer … rettet ihm nicht nur das Leben, sondern will auch dafür sorgen, dass er als Zeuge vor Gericht erscheinen kann. Die beiden ungleichen Männer lernen langsam, einander zu vertrauen und Jack stellt erstaunt fest, wie sehr er D mag. Doch wird ihre Beziehung, die unter Druck geformt wurde, auch eine Trennung und – noch viel wichtiger! – den Alltag überleben? Gibt es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Jack und D?

Ich bin sehr lange um „Zero at the Bone“ vom Jane Seville herumgeschlichen, weil ich die Befürchtung hatte, der Roman wäre mehr Thriller (nicht so mein Ding) als Romanze (ganz genau mein Ding). Jetzt habe ich die Story gelesen … und bin immer noch nicht sicher. Fest steht, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, nachdem ich einmal damit angefangen hatte.

Richtig klasse ist die langsame Entwicklung der Gefühle zwischen Jack und D. Das hat was, das geht wirklich unter die Haut. Es passt auch genau, dass sie sich zuerst körperlich nahe kommen, der Sex beinahe etwas Verzweifeltes hat, bevor sie einander wirklich vertrauen und nach und nach tiefe Gefühle ins Spiel kommen. Es gibt eine Menge explizite Szenen, die aber kein Selbstzweck sind. Sowohl D als auch Jack können nicht aussprechen, ja sind sich nicht einmal immer ganz sicher, was sie wirklich empfinden. Also zeigen sie es ihre Sehnsucht nach Nähe, ihr Begehren, aber manchmal auch ihre Wut und ihre Zweifel mit Berührungen … oder eben damit, dass sie Anstand voneinander suchen.

In vielen Rezis wird über D’s Sprechweise (bzw. deren Übersetzung) diskutiert. Seine Ausdrucksweise ist wirklich ein wenig gewöhnungsbedürftig, was er aber wirklich zu sagen hat, drückt er ohnehin nicht mit Worten aus. Ihn zu „beobachten“ ist fast interessanter, als ihm zuzuhören.

Der Thriller-Anteil hat mich (ok, war wahrscheinlich zu erwarten) weniger begeistert. Die Handlungsstränge waren zwar gut aufgebaut, aber die Auflösung kam mir teilweise ziemlich weit her geholt vor. Fast verzweifeln lassen hat mich das Ende der Story. Wo vorher geradlinig und direkt erzählt wurde, wo man als Leser ganz nah am Geschehen dran war, kam man sich plötzlich wie ein Zuschauer am Spielfeldrand vor. Was die Autorin mir erzählen wollte, habe ich schon begriffen, aber die Art und Weise, wie das Ende hinausgezögert wurde … war in meinen Augen ziemlich langatmig. Was mir dann aber gefehlt hat, war die Auflösung eines ganz bestimmten, aber sehr wichtigen Handlungstwist, der erst gegen Ende auftaucht und irgendwie … in der Luft hängen bleibt.

Fazit: Trotz meines „Gemeckeres“ über das Ende ist „Zero at the Bone“ ein richtig gutes Buch mit tollen, glaubwürdigen Charakteren. Die Story ist bis fast zum Schluss spannend und mitreißend. Die Story punkte mit einer ungewöhnlichen und sehr gut beschriebenen Annäherung zweier sehr ungleicher Männer.

Deshalb gibt es solide 4 Punkte und eine Leseempfehlung.


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 Hier kann man das Buch von Jane Seville kaufen: 
- "Zero at the Bone: Eiskalt bis ins Mark"

Bildquelle: Dreamspinner Press

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Dienstag, 14. Mai 2019

"Feuer im Hintern" von Damon Suede

Zitat: "Wenn du es eilig hast, geh langsam“

Patch hat seine texanischen Wurzeln schon vor Jahren weit hinter sich gelassen. Glaubt er zumindest. Aber als der Tod seiner Eltern ihn zwingt, zurückzukehren, spielen seine Gefühle verrückt. Manches ist noch unerträglicher als früher, manches erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht.
Nur seine Reaktion auf Tucker Biggs ist gleichgeblieben: Patch findet den älteren Cowboy verboten heiß und hasst ihn doch aus tiefster Seele. Aber was empfindet Tucker?

Feuer im Hintern“ von Damon Suede ist … eines der interessantesten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Dabei geht es mir allerdings weniger um die Story an sich, als viel mehr um die Art, wie sie erzählt wird. Von der ersten Seite an liest man nicht nur über die unerträgliche Hitze im ländlichen Texas, man spürt sie. Fast fühlt man die Trägheit, die sie auslöst und den feuchten Schweiß, den sie hervorbringt. Man versteht, warum es Patch und Tucker beinahe zu anstrengend zu sein scheint, sich in der eigenen Lust zu verlieren, dem erotischen Verlangen nachzugeben …

Aber Tucker hat eine Menge Erfahrung und ganz eigene Ideen von gutem Sex. Und plötzlich kommt das Feuer, das man als Leser zusammen mit Patch in sich aufsteigen fühlt nicht mehr von den glühenden Außentemperaturen, sondern tief aus dem eigenen Kern.

Damon Suede schreibt ganz nah an seinen Charakteren, ohne etwas zu beschönigen. Er ist dreckig, ohne obszön zu sein. Gerade das macht die Story so glaubwürdig, so berührend. Und sie berührt nicht unbedingt sofort das Herz, sondern packt den Leser zuerst einmal an einer anderen Stelle. Tiefer. Viel tiefer …

Weder Patch noch Tucker sind einfach, ihrer alte Beziehung ist so schmerzhaft und kompliziert wie ihre aktuelle Annäherung. Trotzdem zweifelt man keine Sekunde an der gegenseitigen Anziehungskraft. Sie haben eine Menge kochend heißen Sex, vielleicht auch weil das einfach ist, als über etwas zu reden, dass sie beide kaum benennen können.

Fazit: „Feuer im Hintern“ ist alles andere als Mainstream und nichts für Leser, die durch eine rosa Wolke zum HE schweben möchten. Wer aber Lust auf eine intensive, neue Erfahrung hat, wird hier nicht enttäuscht! Deshalb gibt es 5 heiße Sterne und eine … Warnung. Das Buch könnte nämlich süchtig nach dem Autor und seiner ungewöhnlichen Art, Geschichte zu erzählen, machen.


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 Hier kann man das Buch von Damon Suede kaufen: 
- "Feuer im Hintern

Ich werde mir auf jeden Fall in nächster Zeit auch noch "Hitzkopf" zu Gemüte führen, in dem (mindestens zwei) heiße Feuerwehrmänner sich die Finger aneinander verbrennen. 
Ich hoffe, das weitere Bücher des Autors übersetzt werden. 

Bildquelle: Dreamspinner Press

# Die Rezension enthält Werbelinks.


"Mercy Thompson 11: Storm Cursed" von Patricia Briggs (engl.)


Die Gefahr von innen …
Nach Mercys Rettung und ihrer sicheren Heimkehr aus Europa versuchen alle zur Normalität zurück zu finden. Aber ist das überhaupt möglich in einer Stadt, die zu einem neutralen Territorium zwischen Fae und Menschen erklärt wurde? Sowohl Adam, als auch Mercy werden immer wieder gerufen, wenn es zu Problemen kommt. Außerdem sollen sie bei anstehenden Verhandlungen zwischen hochrangigen, menschlichen Politikern und den Grauen Lords eine Art Vermittler geben. Als wäre das alles nicht schlimm genug, wirkt plötzlich jemand schwarze Magie in den Tri Cities …

Ach Mercy! Ich ärgere mich ja immer noch über die Politik amerikanischer Verlage, die Erstleser mit unverschämt hohen Preisen für neu erschienene e-Books zu „bestrafen“, aber der Leseprobe konnte ich nicht widerstehen … und war „Storm Cursed“, dem mittlerweile 11. Band der Serie um die unverwüstliche VW-Mechanikerin und Coyote-Gestaltwandlerin Mercy Thompson sofort wieder verfallen. Ich MUSSTE das neue Buch von Patricia Briggs einfach sofort kaufen und lesen (gleich zweimal hintereinander …).

Die Story hat mich (mal wieder) mit ihrem unvergleichlichen, trockenen Humor eingefangen. Die verbalen Schlachten sind einfach genial. Natürlich lebt die Geschichte auch wieder von den vielen, herrlich schrägen Nebenplots. So wird Mercy nicht einfach so zur Bekämpfung eines „Killer Goblins“ gerufen! Man muss sich mit Genuss auf der Zunge zergehen lassen, WER sie ruft! Das hat echt was!!!

Es gibt allerdings auch – zumindest aus meiner Sicht – einen Kritikpunkt: Die Anzahl der Opfer ist dieses mal recht hoch. Das geht in der Spannung beim ersten Lesen fast unter, hinterlässt aber ein ziemlich übles Gefühl, wenn man genauer drüber nachdenkt. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, das schwarze Magie im Spiel ist, und gezeigt werden soll, wie schrecklich die wirklich ist.

Patricia Briggs zeigt außerdem wieder einmal, dass sie sich nicht scheut, auch Charaktere zu „opfern“, die man über eine lange Zeit kennen- und schätzengelernt hat. Gefahren kommen eben nicht immer nur von außen, das hat sich in der Serie schon mehrfach gezeigt. (Man muss es nicht so sehen, wenn man eine Urban-Fantasy-Story liest, aber in einem größeren Zusammenhang betrachtet, ist das eine sehr interessante politische Aussage!).
Wirklich toll ist, wie sich ihre Helden weiterentwickeln. Wie im echten Leben vertiefen und / oder verändern sich Beziehungen, statt einfach zu stagnieren.
Eine der interessantesten Persönlichkeiten der Serie ist im Moment mit Sicherheit Sherwood Post, der in der aktuellen Geschichte viel Raum erhält, obwohl seine wahre Identität noch immer nicht enthüllt wird.

Fazit: Es bleibt also spannend! Wie schon alle Vorgänger macht auch „Storm Cursed“ Lust auf mehr von Mercy Thompson und ihrem Rudel. Deshalb gibt es von mir mal wieder begeisterte 5 Sterne und ein Leseempfehlung.

Man sollte die Serie allerdings in der richtigen Reihenfolge lesen, weil die Bücher aufeinander aufbauen und einem sonst eine Menge der herrlichen, kleinen Gags entgehen, die immer wieder eingebaut sind.


Haben wollen? 

 Hier kann man das Buch von Patricia Briggs kaufen: 
- "Storm Cursed" (Band 11, engl.)

Mercy Thompson auf Deutsch:
- "Ruf des Mondes" (Band 1)
- "Bann des Blutes" (Band 2)
- "Spur der Nacht" (Band3)
- "Zeit der Jäger" (Band 4)
- "Zeichen des Silbers" (Band 5)
- "Siegel der Nacht" (Band 6)
"Tanz der Wölfe" (Band 7)
- "Gefährtin der Dunklheit(Band 8)
- "Spur des Feuers(Band 9) 
- "In der Stille der Nacht" (Band 10)


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Montag, 6. Mai 2019

"Kopf oder Zahl: Eine Frage der Ehre (Las Vegas Triologie 2)" von Mathilda Grace

Erwischt!

Benedict ist mit seinem Leben – inclusive regelmäßiger Affären – eigentlich zufrieden. Er gönnt seinem Kumpel Tylor dessen Liebe zu Hendrik von Herzen und amüsiert sich über Shannons komplizierte Beziehung zu dem neuen Sicherheitschef des Casinos. Früher oder später werden die beiden sicher zusammenfinden. Dann ist er der letzte Single ihrer Truppe!
Alles ändert sich, als der junge Jeremy im Casino auftaucht. Der Kerl ist heiß, heißer, am heißesten. Aber er ist viel zu jung! Denkt zumindest Benedict. Und bevor er sich versieht, hat es ihn erwischt. So richtig!

Schon der erste Band der „Las Vegas Triologie“ von Mathilda Grace hat unheimlichen Spaß gemacht, weil die witzigen Dialoge und schnellen (verbalen) Schlachten der Jungs einfach klasse sind. Das geht in „Eine Frage der Ehre“, dem zweiten Teil nahtlos so weiter. Beim Lesen erwischt man sich immer wieder dabei, laut zu lachen oder zumindest ein breites Grinsen im Gesicht zu zeigen.

Ja, manche Dinge bleiben ein wenig an der Oberfläche, wie Jeremys komplizierte Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit dem nicht unerheblichen Altersunterschied zwischen ihm und Benedict. Allerdings ist die Story auch weniger als Drama, als viel mehr als humorvolle Gute-Laune-Story angelegt. Kleine, immer wieder auftauchende Gimmicks, wie Hendriks Pflanzentick oder Jeremys Kater, der vergnügt andauernd Benedicts Anzüge (und Kopfkissen) vollhaart, sind einfach klasse. Außerordentlich gut gefällt mir, dass man meistens mit den Helden lacht, statt über sie. Ihre Macken werden so liebevoll dargestellt, dass die Jungs - und die lebendigen Nebencharaktere – dem Leser so richtig ans Herz wachsen.

Übrigens spürt man das wachsende Knistern zwischen Jeremy und Benedict lange bevor es dann richtig zur Sache geht. Die wachsende Hitze zwischen den beiden lässt auch den Leser nicht kalt!

Fazit: Super geschriebene, locker-leichte gute Laune Geschichte. Dafür gibt es von mir 5 Sterne. Auf jeden Fall lesen!!!


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Mathilda Grace kaufen: 

- "Kopf oder Zahl: Eine Frage der Liebe
(Las Vegas Triologie 1, Taylor & Hendrik)
- "Kopf oder Zahl: Eine Frage der Ehre
(Las Vegas Triologie 2, Benedict & Jeremy)
- "Kopf oder Zahl: Eine Frage des Stolzes
(Las Vegas Triologie3, Shannon & Jaxon)

Für die Fans von bedrucktem Papier gibt es alle drei Storys zusammen als Taschenbuchbuch:  - "Kopf oder Zahl"


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Samstag, 4. Mai 2019

„Das verwundete Herz des Baronet“ von Joanna Eastwick

Die Schöne und das Biest 2.0

Als ihr grausamer Ehemann die Ehe für ungültig erklären lassen will, ist Audrey erleichtert, bis sie erfährt, dass sie nun seinen Bruder heiraten soll, um versorgt zu sein. Voller Angst geht sie die neue Verbindung ein, denn Bryce ist nicht nur jähzornig, sondern auch noch furchtbar entstellt. Erst nach und nach bemerkt sie, dass sich hinter seinem schrecklichen Äußeren ein Herz aus purem Gold verbirgt. Gerade als sie hofft, mit Bryce auf ihrem abgeschiedenen, kleinen Anwesen glücklich zu werden, müssen sie zusammen dem Ruf des Oberhaupts der Familie folgen und sich der Öffentlichkeit stellen. Was will Cliffort nur von Audrey und Bryce?

Mit „Das verwundete Herz des Baronet“ hat Joanna Eastwick in meinen Augen eine kleine Perle geschaffen. Ich bin durch Zufall auf die historische Romanze aufmerksam geworden und wollte sie dann keine Sekunde mehr aus der Hand legen. Ok, die Grundidee hinter der Story ist nicht neu, aber mit Audrey und Bryce wird sie lebendig und irgendwie ein wenig anders erzählt, so dass man voller Spannung miterleben möchte ob und wie die beiden zu ihrem wohlverdienten Happy End kommen. Dabei ist Audrey nicht – wie sonst oft in dieser Form von Geschichten – die gute, aber völlig unschuldige Heldin. Das Leben hat ihr schon viele Steine in den Weg gelegt und sie ist beinahe am Ende, als sie Bryce kennenlernt. Aber gerade das macht ihre zarte Romanze so glaubwürdig. Audrey hat bitter lernen müssen, dass nicht das Aussehen und Geld, sondern das Wesen eines Menschen zählen. Bryce gewinnt sie nicht mit einem hübschen Gesicht oder sagenhaftem Reichtum, sondern mit kleinen, freundlichen Gesten.

Wenn die Story einen Fehler hat, dann den, dass sie zu kurz ist. Hin und wieder hätte ich gerne mehr ein wenig länger in einer Szene geschwelgt und eigentlich wollte ich mich auch noch gar nicht von den beiden Verliebten trennen …

Leider gibt es im Moment nur dieses eine Buch der Autorin am Markt, aber ich hoffe wirklich, dass weitere Veröffentlichungen folgen werden.

Von mir erhalten Bryce und Audrey auf jeden Fall 5 Sterne und eine Leseempfehlung! Fans romantischer Historicals kommen hier voll auf ihre Kosten!


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 Hier kann man das Buch von Joanna Eastwick kaufen: 
- "Das verwundete Herz des Baronet


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