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Mittwoch, 6. Mai 2020

"Gabriels Regeln: Escort Buch 1" von Sloane Kennedy

Berührend, erotisch und überraschend ernsthaft …

Als die schüchterne Riley ihren gutaussehenden Nachbarn kennenlernt, kann sie sich nicht einmal im Traum vorstellen, dass dieser Mann Interesse an ihr zeigen könnte. Gabriel ist höflich, eigentlich recht hilfsbereit und macht ihr sogar ein erstaunlich erotisches Angebot. Riley ahnt nicht einmal, was Gabriel antreibt, aber sie spürt, dass er unter seinem hinreißenden Äußeren dunkle Geheimnisse verbirgt.

Um eines vorweg zu schicken: Ich habe die „Escort Serie“ schon auf Englisch gelesen ... und war restlos begeistert. Vorsicht!!! Wer einmal anfängt, die Bücher von Sloane Kennedy zu lesen, ist verloren. Ihre Geschichten machen süchtig. Zum Glück für die deutschen Leser gibt es bereits eine Menge Storys, die nun nach und nach übersetzt werden.

"Escort" ist eine Reihe mit drei Teilen, die in meinen Augen untrennbar zusammengehören. Dabei kann „Gabriels Regeln“ eigentlich als Stand Alone gelesen werden. Eigentlich, denn danach will man unbedingt wissen, wie es mit ihm und seinen Freunden weitergeht. Dabei sollten die Storys unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, weil sie aufeinander aufbauen. Gabriel und seine beiden Freunde Shane und Logan arbeiten zwar als Escort, um ihren Job geht es in der Serie aber nur am Rande. Kern jeder Geschichte ist ob und wie die Männer ihr persönliches Glück finden.

Ich habe bereits die „Finding“-Serie von Sloane Kennedy inhaliert und muss gestehen, dass die Escorts mich noch deutlich mehr gepackt haben. Die Autorin schafft es, unheimlich erotische Szenen zu schreiben, bei denen auch der Leser in Flammen steht, weil die sympathischen Charaktere von der ersten Sekunde an unter die Haut gehen. Riley und Gabe sind keine Stereotypen, sie fühlen sich „echt“ an. Beide haben eine Menge hinter sich. Man spürt, wie unsicher und ängstlich Riley ist und wie müde sich Gabriel fühlt. Aber die zwei strahlen auch etwas anderes aus: Sie geben nicht auf, obwohl das Leben sie nicht gut behandelt. Sie kämpfen, zuerst mehr aus Gewohnheit und dann – fast ohne Hoffnung – umeinander. Das geht wirklich zu Herzen und macht gleichzeitig enorm viel Mut.

Am Beginn sieht es ein wenig so aus, als wäre Riley „schwach“ und Gabe der strahlende Held, der sie rettet, ein scheinbar beliebtes Klischee in Liebesromanen. Hier stellt man aber rasch fest, dass darum nicht mal im Ansatz geht. Wenn man zusammen mit Riley dahinterkommt, was es mit „Gabriels Regeln“ auf sich hat, bleibt einem fast das Herz stehen. Sloane Kennedy thematisiert in dem Buch ein Tabu, das gerne totgeschwiegen wird. Gabriels Geschichte ist so schockierend, dass man zuerst gar nicht glauben will, dass so etwas in einem erotischen Roman auftaucht. Ich liebe dieses Buch unter anderem deswegen, weil ich fest an die Macht von Geschichten glaube: Gabriel hat etwas erlebt, was in der Gesellschaft totgeschwiegen wird und zerbricht fast daran. Erst mit Rileys Hilfe findet er die Kraft, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Riley unterstützt ihn vorbehaltlos, aber seinen Weg aus der Dunkelheit heraus muss er selber gehen.

Die Botschaft aus der Geschichte ist klar: Du bist nicht schwach, wenn du etwas nicht alleine schaffen kannst und es gehört Mut dazu, deine Freunde um Hilfe zu bitten. Diese Aussage setzt sich im Herzen und im Hirn fest, weil weder ein erhobener Zeigefinger zum Einsatz kommt, noch alles so glatt geht, dass es unglaubwürdig wäre. Natürlich wird einiges dramatisch überspitzt, aber dies ist schließlich kein Sachbuch, sonder ein spannender Roman.

Nach all diese kryptischen Äußerungen packe ich noch eine Warnung oben drauf: Das Buch ist – obwohl kochend heiß und unheimlich toll geschrieben – nichts für schwache Nerven. Wer Romane liebt, in denen ein erfolgreicher und unglaublich gutaussehender Millionär eine arme, naive, kleine Jungfrau im Privatflieger ins Glück entführt, sollte die Finger davon lassen. Wer eine ungewöhnliche, tief berührende und unglaublich erotische Liebesgeschichte mit durchaus ernstem Hintergrund sucht, ist dagegen hier richtig. Sloane Kennedys Helden haben echte Probleme, die zu lösen sie unheimlich viel Kraft kostet. Als Leser liebt und leidet man mit ihnen, bis sie hoffentlich ihr wohlverdientes Glück finden.

Von mir gibt es jedenfalls mehr als 5 Punkte und - wie oben schon erwähnt - eine Suchtwarnung.
Manche Süchte, sind es allerdings wert. ;)

Kleine Anmerkung: Wie schon das Titelbild verrät, ist dies eine M/F-Story, eine der wenigen von Sloane Kennedy. Das sollte die Leser ihrer M/M-Geschichten nicht abhalten!


Haben wollen?

 Hier kann man die Bücher von Sloane Kennedy kaufen: 

- "Gabriels Regeln: Escorts Band 1" (Gabriel & Riley)

"The Protectors"-Serie:- "Absolution (The Protectors 1)" (Jonas, Mace & Cole)
- "Heilung (The Protectors 2)" (Ronan & Seth)
- "Vergeltung" (The Protectors 3)" (Hawke & Tate)

"Finding"-Serie:
- "Ein Zuhause finden“ 
- "Vertrauen finden"
- "Frieden finden"
- "Vergebung finden"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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