Süße Geschichte – leider schlecht erzählt
Darryl ist zufrieden mit seinem Leben – aber nicht
glücklich. Das ändert sich langsam, als er den jungen Billy einstellt. Denn plötzlich
findet er nicht nur endlich die Liebe seines Lebens, sondern auch eine Familie.
Leider droht die Idylle zu zerbrechen, kaum das sie begonnen hat …
Um es vorweg zu schicken: Ich liebe die Geschichten von Andrew
Grey. Sie erzählen von normalen Menschen, die die Liebe suchen und finden. Die
sich anstrengen, ihr nicht immer einfaches Schicksal zu meistern und denen man
ein Happy End von Herzen gönnt. Die Dramen in Andrew Greys Romanen wirken nie
aufgesetzt, man fiebert mit und freut sich, wenn die Helden schließlich alle Probleme
überwunden haben.
Deshalb fällt mir die Bewertung von „Taste of Love: 1. Gang“
auch so schwer. Die Geschichte und ihre Charaktere sind toll. Aber … sie ist
einfach schlecht erzählt. Ich bin fast versucht, mir das Buch auch noch auf
Englisch zu Gemüte zu führen, um herauszufinden, ob es am Autor oder am
Übersetzer liegt. Allerdings muss ich einräumen: Englisch ist nicht meine
Muttersprache. Dort achte ich viel mehr auf die Story und weniger auf die Art
und Weise, wie sie geschrieben ist.
Im Deutschen nervt es einfach, wenn gefühlt drei Viertel der
Sätze mit „Er“ anfangen, gefolgt davon was „er“ gerade macht. Das ist einfach
nicht schön zu lesen. Dazu kommt noch, dass die Wortwahl in dieser Story mehr
als bescheiden ist. Damit meine ich nicht „schlecht“ sondern „knapp“. Wortwiederholungen
sind an der Tagesordnung, aber auch bei Handlungen wird das Potential, dass
unsere Sprache nun mal hat, nicht mal im Ansatz ausgeschöpft. Nur als Beispiel:
Ständig „geht“ jemand irgendwo hin. Mag ja stimmen. Aber kann man das nicht
auch mal anders beschreiben??? Erstens gibt es jede Menge Verben, die
unterscheiden, wie das Gehen gerade aussieht (von „schleichen“ über „hüpfen“ bis
„rennen“ ist die Auswahl riesig), zweitens – Überraschung? – denkt der Leser
mit. Wenn Darryl sich „plötzlich“ im Badezimmer die Zähne putzt, kann ich mir
schon vorstellen, dass er nicht dort hin geflogen ist. Oder gebeamt wurde. Ganz
ehrlich. Da brauche ich die Bemerkung: „Er ging ins Badezimmer …“ nicht
wirklich. (Das ist natürlich nur ein Beispiel. Spontan fallen mir ein Dutzend ähnlicher
Stellen ein.)
Teilweise liest sich die Story mehr wie ein Bericht und
weniger wie eine romantische Geschichte. Das ist richtig, richtig schade.
Fazit: Süße Story – leider nicht schön erzählt. Ich kenne nur
die deutsche Variante. Die erhält vom mir leider nur 3 Sterne, wobei die der
Sprache geschuldet sind, nicht dem Inhalt.
Haben wollen?
Hier kann man die Bücher von Andrew Grey kaufen:
- "Taste of Love: 1. Gang" (Darrly & Billy)
Die Geschichten um Darryls Restaurant "Café Belgie" gehen noch weiter:
- "Taste of Love: 2. Gang" (Sebastian & Robert)
- "Taste of Love: 3. Gang" (Peter & Russ)
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