So bittersüß und berührend …
Normalerweise beginne ich eine Rezi mit einer Inhaltsangabe.
Die wäre bei T.J. Klunes „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ schnell
gemacht: Beamter überprüft Waisenhaus und lernt dabei endlich zu leben.
Aber das ist viel zu kurz gegriffen. Also vielleicht so:
Linus Baker mag zwar ein Beamter sein, der sich buchstabengetreu an die
Vorschriften hält, aber das Wohl der Waisenkinder liegt im trotzdem sehr am
Herzen. Was also soll er machen, wenn das Beste für die Kinder so gar nicht von
seinen „Vorgaben und Verordnungen“ abgedeckt ist? Was, wenn er bemerkt, dass
seine Berichte eigentlich nur Vorurteile bestätigen sollen, er aber schnell
herausfindet, dass die Persönlichkeiten hinter den Akten vielschichtig und liebenswert,
statt eindimensional und schrecklich sind?
Ja, vielleicht kommt das ein wenig näher an den Kern dieses
wunderbaren, ungewöhnlichen Buches heran. Aber es trifft immer noch nicht die
Magie, die sich in den Seiten versteckt, die unmerklich ihre Fühler ausstreckt
und den Leser sanft bindet, bis er das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand
legen kann. „Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ berührt, trifft mitten in
Herz, bringt zum Lachen und zum Weinen. Manchmal muss man schlucken, wenn man
über das Gelesene auf den letzten Seiten nachdenkt, dann wieder raubt einem ein
Nebensatz den Atem, weil er so treffend und gut formuliert ist.
Ok, man weiß, dass hinter der Story ein wenig ein erhobener
Zeigefinger steckt – aber das ist egal. Wie die Kinder in dem wunderbaren,
magischen Heim auf der geheimen Insel weiß man als Leser genau, wann man einen …
sanften Hinweis auf Fehlverhalten verdient hat. T.J. Klune legt nicht den
Finger in die Wunde, sondern öffnet die Augen.
Die Geschichte könnte traurig stimmen, aber das macht sie
nicht. Sie ist wunderschön und steckt voller Hoffnung. Sie zeigt, wie sehr es
auf den Einzelnen ankommt und das es nie zu spät ist, seine Träume zu leben.
Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch. Es hat mich tief
berührt.
Fazit: Alle Sterne, Blumen und bunte Funken diese Welt. 5
sind lange nicht genug. Diese Buch sollte man nicht nur lesen (gerne mehrmals),
sondern auch weiterempfehlen … besser gesagt: Jedem ans Herz legen! Unbedingt lesen,
weitergeben, verschenken …
„Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte“ sollte wirklich
jeder lesen. Das Buch ist meiner Meinung nach auch für jedes Alter geeignet.
Jeder wird in der vielschichtigen Erzählung Dinge finden, die ihn besonderes
berühren oder (Anti-)Helden, mit denen er sich identifizieren kann.
- "Heartsong" (Green Creek Book 3)
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