Cowboy-Romanze … leider fast ohne Cowboy-Feeling
Jamie outet sich – und
verliert damit auf den ersten Blick alles: Seinen Job, seine Familie und seinen
gesamten Besitz. Doch zum Glück kann er beim besten Freund seines großen
Bruders unterschlüpfen. Von da an lacht ihm das Glück!
Hm. J. L. Langley präsentiert mit „Tin Star“ den ersten Band der Serie „Texas Ranches“. Der Titel und das wirklich wunderschöne Cover lassen auf ganz viel Ranch-Romantik und Cowboy-Feeling hoffen. (Mal ehrlich: Der Typ auf dem Bild ist doch Sex auf zwei Beinen, oder?) Man erhält dann auch wirklich eine Story, die in Texas spielt. Es kommen Ranches, Pferde und Hunde vor, ebenso wie Cowboys, Vorarbeiter und Schurken mit Waffen.
Was fehlt … ist das Gefühl, wirklich auf einer Ranch zu sein, man schmeckt nicht den Staub in der Luft, man riecht nicht den Schweiß und den herben Duft der Pferde. Die Beschreibung des kleptomanischen Gaul ist echt witzig.
Trotzdem hatte ich beim Lesen das Gefühl, J.P. Langley kennt das Setting "Ranch" nur aus dem Fernseher und benutzt es
wie eine bunte Leinwand im Hintergrund. Fast alle wichtigen Szenen könnten „irgendwo“
spielen – und viele spielen halt im Schlafzimmer, das an jedem beliebigen Ort auf
der Welt sein könnte. Sie haben mit dem Alltagsleben auf einer Ranch kaum etwas zu tun.
Es ist vielleicht ein wenig
ungerecht, aber lange hatte ich das Gefühl, die Jungs saufen entweder mit
Jamies Bruder (der ebenfalls überraschende Seiten enthüllt), oder reißen sich
die Kleider vom Leib und treiben Dinge miteinander, die dann in epischer Breite
beschrieben werden, ohne wirklich heiß zu sein.
All diese Dinge könnte man …
sagen wir mal in New York so gut machen, wie auf einer Ranch in Texas. Das habe
ich nicht erwartet und das wollte ich auch nicht lesen. Ich hatte Lust auf eine
richtige Cowboy-Romanze mit ganz viel (Wild-)West-Feeling.
Fazit: Irgendwie ziemlich Null-acht-fünfzehn. Das Buch ist eigentlich gar nicht schlecht, aber es weckt mit Titel und Cover Erwartungen, die es nicht mal im Ansatz erfüllt. Dafür gibt es von mir maximal 3 Punkte. Kann man lesen, muss man aber nicht.
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