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Freitag, 1. Februar 2019

"Age of Trinity - Das Licht des Ozeans" von Nalini Singh

Fast schon bittersüße, wunderschöne Liebesgeschichte 

Als sich Bowen Knight in den Weg einer Kugel wirft, die seine geliebte Schwester treffen soll, rechnet er mit seinem Tod. Seine Zeit ist ohnehin limitiert: Der experimentelle Chip, der sein Gehirn vor Übergriffen durch die Medialen schützen soll, degeneriert mehr und mehr.
Doch Bowen überlebt und wacht an dem wohl geheimsten Ort der Welt auf: in der Unterwasserstadt der BlackSea Gemeinschaft. Leider ist eine Zukunft für immer noch nicht garantiert: Zwar arbeiten brillante Wissenschaftler fieberhaft daran, den Chip zu stabilisieren, aber die Chancen sehen schlecht aus. Ausgerechnet in der Situation, in der er seine verbleibende Zeit in Tagen, ja fast in Stunden zählen kann, lernt Bowen die Frau kennen, die sein Innerstes berührt: Kaia ist ein Geheimnis und eine Versuchung. Sie durch dringt mühelos all seine Mauern, bricht durch seine Logik und lässt ihn sich wünschen, er hätte keine Verpflichtungen gegenüber dem Menschenbund, keinen Chip, der ihn zu töten droht, sondern nichts als eine Ewigkeit, nur um sie zu lieben …

Mit „Das Licht des Ozeans“ liegt endlich der zweite Band der „Age of Trinity“ Serie von Nalini Singh auf Deutsch vor. Eigentlich schließt diese Serie nahtlos an die Ursprungsserie an, allerdings sind stehen hier nicht mehr die DarkRiver Leoparden und die SnowDancer Wölfe im Mittelpunkt, sie tauchen nur hin und wieder als Randfiguren auf. So gerne man auch immer wieder einen Blick auf die liebgewonnenen Charaktere wirft, so schön ist es doch auch, eine Geschichte zu finden, die Zeit und Raum für ganz eigene, neue Charaktere hat.
Dazu zählt Bowen eigentlich gar nicht, weil er schon in der Ursprungsserie immer einmal wieder auftaucht. Er ist aber gerade zu Beginn eine Figur mit Licht und Schatten, was ihn sehr interessant macht. Bowen zeigt, obwohl er bis zu diesem Buch nur als Nebenfigur aufgetaucht ist, deutlich mehr Ecken und Kanten, als viele der anderen Helden der Serie. Er ist durchaus in der Lage, knallharte Entscheidungen zu treffen und kann diese noch nicht einmal mit Silentium „entschuldigen“. Kaia, die man hier ganz neu kennenlernt, verdächtigt ihn am Anfang der Geschichte, an einem schrecklichen Verbrechen beteiligt zu sein. Wenn man als Leser seinen Hintergrund kennt, überlegt man tatsächlich einen Moment lang, ob das möglich ist, ob es einen Grund für Bowen gibt, der ihn dazu getrieben hat …
Im Laufe dieser Story lernt man allerdings, dass es Grenzen gibt, die Bowen niemals überschreiten würde und dass er zwar bereit ist, sich und sein eigenes Leben für die Allianz zu geben, nicht aber das von denen, die ihm folgen oder sich seiner Führerschaft anvertrauen.
Kaia ist lange nicht nur für Bowen ein Geheimnis. Wie viele (fast alle?) BlackSea verrät sie nicht sofort jedem, welches Tier unter ihrer Haut wohnt. Fast schon witzig ist die Szene, als sie und Bowen kurz auf Mercy treffen, die auf den ersten Blick erkennt, welche Position Kaia in ihrem „Rudel“ hat. Das ist umso interessanter, weil die BlackSea Gemeinschaft nicht unbedingt in diesen Kategorien denkt. Für Fans ist es spannend, weil mit Kaia auf einmal glasklar wird, was Nalini Singh meint, wenn sie von … naja dieser Kategorie eben spricht.
*grins* Was Kaia im Rudel ist, verrate ich natürlich nicht. Vielleicht sind andere Leser ja erheblich schlauer als ich und kommen sofort darauf …
Geschuldet der Rahmenhandlung und dem engen Zeitfenster, das Kaia und Bowen haben, falls sein Chip wirklich versagt, hat die Story eine ganz besondere Atmosphäre. Einerseits tickt die Uhr unaufhaltsam. Anderseits ist gerade deshalb jeder einzelne Moment etwas ganz Besonderes. Wenn Bowen sich nicht JETZT die Zeit nimmt, etwas mit Kaia zu unternehmen, dann kann er es vielleicht nie mehr machen. Aber ist es fair, eine wunderschöne Frau zu umwerben, ihr Herz zu gewinnen, wenn man weiß, dass man es wahrscheinlich in wenigen Tagen mit Trauer erfüllen wird?
Bowen nennt Kaia seine „Sirene“ und kann ihrem Ruf unmöglich widerstehen. Er nennt sie auch „Kriegerin“ und hat recht damit. Sie kämpft mit allem was sie hat darum, ihn an ihrer Seite zu halten, nachdem sie sich für ihn entschieden hat.
Als letztes: Das Setting in der Unterwasserstadt ist sehr exotisch und super-interessant beschrieben. Beim Lesen ist man manchmal fast enttäuscht, wenn man hochschaut, und wie üblich Bäume und Vögel vor dem Fenster sieht, statt einen Schwarm neugieriger Fische, die hereinschauen und sich vielleicht gleich in Menschen verwandeln, um sich an Kaias köstlichen Speisen zu erfreuen …

Fazit: Wie immer unheimlich zärtlich und sinnlich. Diesmal aber auch sehr spannend und manchmal fast schon bittersüß. Wenn man einmal angefangen hat, kann man die Geschichte von Bowen und Kaia kaum aus der Hand legen, bis man weiß ob und wie die beiden zu ihrem verdienten HappyEnd kommen. Das Buch und seine Helden haben sich in mein Herz gestohlen. Deshalb bekommt es von mir mehr als 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Wie immer empfehle ich natürlich die ganze Serie, allerdings kann man „Das Licht des Ozeans“ auch verstehen, wenn man die anderen Bände nicht kennt, weil es sich sehr auf Bowen und Kaia konzentriert.

Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Nalini Singh kaufen: 
- "Silbernes Schweigen" (Valentin & Silver)
"Das Licht des Ozeans" (Bowen & Kaia)

Falls es tatsächlich jemanden geben sollte, der die Gestaltwandler von Nalini Singh noch nicht kennt, hier der Link zu ersten Band einer der sinnlichsten Urban Fantasy Serien, die es am Markt gibt:
- "Leopardenblut" (Lucas & Sascha) 
(Hier wirklich nur ausnahmsweise der Hinweis, das Sascha eine Frau ist.)

Wer diese Bücher nicht kennt, verpasst in meinen Augen wirklich etwas!


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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