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Dienstag, 21. Mai 2019

"Zero at the Bone: Eiskalt bis ins Mark“ von Jane Seville

Eiskalter Killer ... taut auf

Jack soll gegen die Mafia aussagen und gerät so selbst ins Visier. Doch ausgerechnet der auf ihn angesetzte Killer … rettet ihm nicht nur das Leben, sondern will auch dafür sorgen, dass er als Zeuge vor Gericht erscheinen kann. Die beiden ungleichen Männer lernen langsam, einander zu vertrauen und Jack stellt erstaunt fest, wie sehr er D mag. Doch wird ihre Beziehung, die unter Druck geformt wurde, auch eine Trennung und – noch viel wichtiger! – den Alltag überleben? Gibt es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Jack und D?

Ich bin sehr lange um „Zero at the Bone“ vom Jane Seville herumgeschlichen, weil ich die Befürchtung hatte, der Roman wäre mehr Thriller (nicht so mein Ding) als Romanze (ganz genau mein Ding). Jetzt habe ich die Story gelesen … und bin immer noch nicht sicher. Fest steht, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, nachdem ich einmal damit angefangen hatte.

Richtig klasse ist die langsame Entwicklung der Gefühle zwischen Jack und D. Das hat was, das geht wirklich unter die Haut. Es passt auch genau, dass sie sich zuerst körperlich nahe kommen, der Sex beinahe etwas Verzweifeltes hat, bevor sie einander wirklich vertrauen und nach und nach tiefe Gefühle ins Spiel kommen. Es gibt eine Menge explizite Szenen, die aber kein Selbstzweck sind. Sowohl D als auch Jack können nicht aussprechen, ja sind sich nicht einmal immer ganz sicher, was sie wirklich empfinden. Also zeigen sie es ihre Sehnsucht nach Nähe, ihr Begehren, aber manchmal auch ihre Wut und ihre Zweifel mit Berührungen … oder eben damit, dass sie Anstand voneinander suchen.

In vielen Rezis wird über D’s Sprechweise (bzw. deren Übersetzung) diskutiert. Seine Ausdrucksweise ist wirklich ein wenig gewöhnungsbedürftig, was er aber wirklich zu sagen hat, drückt er ohnehin nicht mit Worten aus. Ihn zu „beobachten“ ist fast interessanter, als ihm zuzuhören.

Der Thriller-Anteil hat mich (ok, war wahrscheinlich zu erwarten) weniger begeistert. Die Handlungsstränge waren zwar gut aufgebaut, aber die Auflösung kam mir teilweise ziemlich weit her geholt vor. Fast verzweifeln lassen hat mich das Ende der Story. Wo vorher geradlinig und direkt erzählt wurde, wo man als Leser ganz nah am Geschehen dran war, kam man sich plötzlich wie ein Zuschauer am Spielfeldrand vor. Was die Autorin mir erzählen wollte, habe ich schon begriffen, aber die Art und Weise, wie das Ende hinausgezögert wurde … war in meinen Augen ziemlich langatmig. Was mir dann aber gefehlt hat, war die Auflösung eines ganz bestimmten, aber sehr wichtigen Handlungstwist, der erst gegen Ende auftaucht und irgendwie … in der Luft hängen bleibt.

Fazit: Trotz meines „Gemeckeres“ über das Ende ist „Zero at the Bone“ ein richtig gutes Buch mit tollen, glaubwürdigen Charakteren. Die Story ist bis fast zum Schluss spannend und mitreißend. Die Story punkte mit einer ungewöhnlichen und sehr gut beschriebenen Annäherung zweier sehr ungleicher Männer.

Deshalb gibt es solide 4 Punkte und eine Leseempfehlung.


Haben wollen? 

 Hier kann man das Buch von Jane Seville kaufen: 
- "Zero at the Bone: Eiskalt bis ins Mark"

Bildquelle: Dreamspinner Press

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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