Eddie führt nahe San Diego mitten in der Wüste ein kleines Tierheim. Eigentlich liebt er die Einsamkeit und die wunderschöne Natur um sich herum, aber hin und wieder fehlt ihm ein geliebter Mensch, mit dem er seine Freunde an der Arbeit teilen könnte. Als er Gray zum ersten Mal sieht, ist es um Eddie geschehen, doch der Mann ist zu jung, zu hübsch und … zu geheimnisvoll.
„Geliebter Streuner“ könnte genau mein Buch sein: John Inman beschreibt wahnsinnig gut die wunderschöne Landschaft, die trotz der Dürre zu faszinieren weiß, den nächtlichen Sternenhimmel, den man so lebhaft vor dem inneren Auge sieht, dass man versucht ist, danach zu greifen. Tierfreunde werden ihren Spaß an den gut beobachteten Eigenarten von Eddies pelzigen Mitbewohnern haben.
Die langsam aufkeimende Liebe zwischen Eddie und Gray wird sehr zärtlich geschildert, auch wenn die Männer sie zuerst eher körperlich ausdrücken und eine ganze Weile brauchen, bis sie es schaffen, ihre Gefühle vor sich selbst und vor allem vor allem vor dem jeweils anderen in Worte zu fassen.
Trotzdem … hat das Buch mich nicht zum Brennen gebracht. Ich konnte es immer wieder zur Seite legen und habe es erst im dritten Anlauf gelesen, weil ich ihn unbedingt eine Chance geben wollte. Irgendwie fand ich Eddie … deprimierend. So löblich seine selbstgewählte Aufgabe auch ist, mich nerven erwachsene Menschen ohne Ziel. Eddie ist nur durch Zufall (die unerwartete Erbschaft) in seinem Haus gelandet. Er bemitleidet sich selbst, weil er einsam ist … unternimmt aber rein gar nichts dagegen, bis er – wieder rein zufällig – über Gray stolpert. Bedürftig nach menschlicher Zuwendung greift Eddie zu …
Gray hat in seinem Leben so einiges mitgemacht – und wirkt trotzdem wie ein unreifer Teenie. Genau wie Eddie scheint er keinerlei Pläne und Ziele zu haben. Falls er nach einem eigenen Platz in der Welt sucht, konnte ich davon nichts spüren. Richtig gestört hat mich, dass er sich von Eddie wirklich wie ein geliebter Streuner aufnehmen lässt. Zwar suchen beide nach Liebe und Zugehörigkeit, aber irgendwie scheint die Beziehung nicht auf Augenhöhe zu sein. Bedürftig nach einem Ort, an dem er leben kann, zieht Gray erst mal bei Eddie ein … vielleicht wird ja mehr daraus?
Grrrr. Je mehr ich über "Geliebter Streuner" nachdenke, desto mehr Dinge fallen mir ein, die mir nicht gefallen haben. Bevor ich auf noch den letzten positiven Eindruck vergessen habe, gebe ich schnell 3 Punkte (weil die Beschreibung der Wüste und die der Tiere wirklich klasse waren und Spaß gemacht haben). Mit einer Leseempfehlung bin ich diesmal eher vorsichtig: Kann man lesen, muss man aber nicht.
Haben wollen?
Hier kann man das Buch von John Inman kaufen:
- "Geliebter Streuner"
Da das Buch schon im Juni erschienen ist, gibt es im Netz schon einige andere Besprechungen. Einige davon findet man hier:
- Laberladen
- Gaylesen
- Buchbahnhof
Hier kann man das Buch von John Inman kaufen:
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Bildquelle: Dreamspinner
# Die Rezension enthält
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