Eigentlich denkt Mari nicht mal im Traum daran, sich einen Hund zuzulegen - bis er über einen streunenden Pitbull stolpert und beschließt, ihn mir nach Hause zu nehmen. „Chagall“ erweist sich als treue Seele und schon bald kann sich Mari ein Leben ohne den Hund nicht mehr vorstellen. Doch eines Morgens liegt plötzlich ein nackter Mann neben ihm im Bett …
„Kissbull – Mari & Ethan“ von Kaye Alden hat mich ab der allerersten Seite völlig in seinen Bann geschlagen und ich bin immer noch total geflasht. Mari und Chagall alias Ethan sind von Anfang an so lebendig und … liebenswert, dass man die Geschichte nicht eine Sekunde lang zu Seite legen möchte, weil man unbedingt erfahren will, ob und wie die zwei ihr verdientes HE erlangen.
Mir gefällt sehr, wie Mari vorgestellt wird. Dass er sich mal als Mann, mal als Frau fühlt und auch gibt, ist ein Teil seines Wesens, aber nicht der Kern seines Seins. Kaye Alden zeigt einen Menschen mit vielen Facetten und – zumindest was streunende Pitbull-Wandler angeht – einem goldenen Herzen.
Als echter Fan von Wandler-Geschichten bin ich aber noch begeisterter von Chagall / Ethan. Es gibt nur wenige Bücher, in denen die beiden Seiten eines Wandlers in jeder Gestalt so wunderbar und glaubhaft geschildert werden. Man spürt deutlich, dass in dem misstrauischen, mageren Chagall mehr als nur ein normaler Hund steckt. Und man erkennt in dem Mann Ethan immer wieder seine tierische Seite – was hier durch und durch positiv gemeint ist. Ethan ist nicht einfach ein dominantes Alpha-Männchen, das knurrt und mit den Muskeln spielt, wie man es so oft in Wandler-Geschichten findet. Er hat einen durch und durch sensiblen, offenen und liebevollen Charakter … und besitzt zufällig auch ein paar scharfe Zähne. Die setzt er ein, wenn es nötig ist, aber nur dann, und er protzt weder damit herum, noch scheint er Freude dabei zu empfinden. Mari spricht zuerst Ethan sanfte Seite an, später auch seine leidenschaftliche, und der genießt beides spürbar.
Ich muss gestehen, dass ich mich vor allem in den ersten Teil des Buches und seine beiden Helden geradezu schockverliebt habe. Der ist – trotz Ethans Amnesie – einfach nur niedlich. Dafür gibt es kaum ein anderes Wort. Ganz erheblich dramatischer geht es in der zweiten Hälfte des Buches zu, in der man als Leser voller atemloser Spannung verfolgt, wie die beiden Süßen die nervenzerfetzenden Verwicklungen aufzulösen, in denen sie stecken. Übrigens gibt es auch ein paar explizite Szenen, die deswegen so viel Spaß machen, weil man deutlich die Gefühle dahinter spürt.
Mir gefällt nicht nur die Story, sondern auch die Art und Weise, wie sie erzählt ist. Als Leser ist man ganz nah dran am Geschehen, liebt und leidet mit den Helden, und muss doch auch immer wieder lachen. Kaye Alden schafft es scheinbar mit leichter Hand kleine, humorvolle Szenen einzubauen, in denen man mit den und nicht über die Jungs lachen kann. Ich mag so etwas sehr.
Fazit: „Kissbull“ ist eine der besten Wandler-Geschichten, die ich seit langem gelesen habe. Dafür gibt es von mir begeistert mehr als 5 Sterne, eine Leseempfehlung und eine Suchtwarnung.
Ich jedenfalls werde in Zukunft alle Storys verschlingen, die in diesem Universum spielen. Ich hoffe nämlich wirklich, hier den ersten Band einer Serie in der Hand zu halten. Ich will unbedingt wissen, ob auch Jack, Maurice und der nette Dämon Kris ihr Glück finden.
Haben wollen?
# Die Rezension enthält Werbelinks.
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