Dieses Blog durchsuchen

Montag, 11. Juli 2016

"Animalische Leidenschaft 1: Fury" von Laurann Dohner

Elektrisierender Serienauftakt!

Ellie ist eigentlich eine ganz normale Krankenschwester, die für ein namhaftes Pharmaunternehmen arbeitet. Zu ihrer Überraschung tritt eines Tages jemand an sie heran und bittet sie, bei der Überprüfung eines unglaublichen Gerüchtes zu helfen: Angeblich werden in geheimen Labors unsägliche grausame Experimente an Gefangenen durchgeführt. Die Wahrheit ist noch schrecklicher, als Ellie es sich vorstellen konnte, und bringt auch ihr Leben in Gefahr. Doch für einen der Männer, die im Keller angekettet sind, würde sie alles tun …

Die eigentliche Geschichte von Ellie beginnt 11 Monate, nachdem die Gefangenen befreit worden sind. Aber man kann sie nicht einfach wieder in ein „altes Leben“ oder zu einer Familie entlassen. Die „New Species“ wurden in den illegalen Labors gezüchtet, indem man menschliche DNA mit tierischer vermischt hat. An ihnen wurden zahlreiche Medikamente, Drogen und Hormone getestet, die die Männer und Frauen zu etwas einzigartigem und fremdartigem machen. Sie sind stärker und schneller als „normale“ Menschen, reagieren aber oft auch scheinbar irrational, weil sie den starken Instinkten folgen, für die ihr tierischer Genanteil verantwortlich ist.

Ellie hat der Gedanke an das Schicksal des unbekannten New Species Mann mit der Nummer 416 nie losgelassen, den sie im Labor zurücklassen musste, um brisanten Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie arbeitet nun in „Homeland“, einer Art Kaserne, die die Regierung ihnen als geschützten Ort überlassen hat, damit sie sich an ihre Freiheit gewöhnen können.

Das ist nicht einfach. Den New Species sind viele Dinge völlig fremd und unerklärlich, nachdem sie ihr Leben lang wie Laborratten behandelt wurden. Hassgruppen bestehen darauf, dass sie Tiere sind, denen keine Menschenrechte zustehen, weil ihre DNA verändert wurde.

In Homeland trifft Ellis zum endlich wieder auf 416, der sich nun Fury nennt. Leider freut er sich überhaupt nicht, sie zu sehen. Stattdessen rastet er völlig aus, als sie sich zum ersten Mal begegnen, ohne das er in einer Zelle und angekettet ist.

Fury ahnt ja nicht, welche Gründe Ellie damals für ihr Verhalten hatte. Außerdem muss er sich eingestehen, dass seine Wut zum großen Teil unerfülltes Verlangen ist. Mit der Rache, die er plant, stellt er sich unerwartet selber eine Falle. Eigentlich will er Ellie nie wieder gehen lassen, nachdem er sie einmal in den Händen hat, und zu seiner Überraschung scheint die recht wenig dagegen zu haben. Aber die beiden befinden sich auf unbekanntem Terrain. Noch nie haben sich ein New Species und eine menschliche Frau zusammengetan. Diese Kombination stößt auf beiden Seiten aus unterschiedlichen Gründen auf Misstrauen. Und auch Fury und Ellie müssen erst lernen, ob trotz sie ihrer Unterschiede genügend Gemeinsamkeiten für eine Zukunft zu zweit haben.

Animalische Leidenschaft 1: Fury“ ist mit Sicherheit nicht der nicht der sprachlich ausgefeilteste Roman, den ich je gelesen habe. Die Geschichte holpert manchmal ein wenig. Aber die Idee dahinter ist aber unglaublich faszinierend und fesselt den Leser von der ersten Seite an. Ich freue mich unglaublich, dass mit „Fury“ der erste Band der „New Spezies“-Serie jetzt endlich auf Deutsch vorliegt.

Der Kern der Story ist eine erotische Romanze, die mit expliziten Szenen nicht eben spart. Dabei geht es auch mal etwas härter zur Sache, allerdings spürt man immer, wie viel Gefühl hinter den Handlungen steckt. Ellie und Fury sind – bei allen Klischees, die sie bedienen – nie eindimensional. Sie haben genug Ecken und Kanten, um sie wirklich glaubwürdigen Persönlichkeiten zu machen. Bei aller Dramatik überraschen sie, wenn plötzlich unerwarteter Humor oder wirklich zärtliche Momente aufblitzen. Man fiebert nicht nur mit den beiden, ob und wie sie zueinander finden, sondern auch ob sie es schaffen werden, dass ihre Umgebung sie als Paar akzeptiert.

 Warum man irgendwann persönlich losgehen und ein paar wirklich solide Türschlösser kaufen möchte, um sie den beiden zu schenken, muss schon jeder selbst herausfinden …

Neben der heißen und oft auch witzigen Love-Story überzeugt das Buch – genau wie die komplette Serie – durch eine Rahmenhandlung, die es in sich hat. Sie ist überraschend tiefsinnig und sehr aktuell, obwohl das Buch in Original wohl schon 2001 geschrieben wurde und 2011 zum ersten Mal in den Handel kam.

In der Story wird etwas sehr Interessantes angerissen: Wie soll eine Gruppe aus dem Nichts eine völlig neue Gemeinschaft aufbauen? Welche Vorbilder und Ziele gibt es, welche Regeln sollen gelten und wie setzt man sie durch?

Außerdem spannend ist die Frage, wie viele Gemeinsamkeiten ein Paar braucht. Reicht körperliche Anziehung und toller Sex, wenn man auf einem Weg ist, der noch nie beschritten wurde?

Und auch wenn es vielleicht nicht der Kern ist, in der Geschichte steckt aber noch wesentlich mehr: Ob Laurann Dohner es wollte oder nicht, in der Story stellen sich grundlegende Fragen nach dem Umgang mit Fremden, nach Toleranz und Menschlichkeit. Das gibt dem Buch eine überraschende Aktualität.

Mein Fazit:Fury“ hat mich von der ersten Seite an so elektrisiert, weil ich GERNE erotische Fantasy lese, aber lebendig erzählte Geschichten LIEBE. Fury und Ellie sind ein tolles Paar, man kann ihre Geschichte nicht zur Seite legen, bis man weiß ob und wie sie alle Hindernisse überwunden haben. Die Rahmenhandlung wartet mit einer interessanten Story-Line auf und die starken Nebencharaktere machen Lust auf mehr. Man kann das Buch als heißen, erotischen Urban-Fantasy-Roman lesen und wird gut bedient sein. Man kann aber auch über die wirklich interessanten und aktuellen Fragen nachdenken, die es aufwirft und die es auszeichnet.



Also: Deutlich mehr als 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Für Genre-Fans ist das Buch in meinen Augen ein MUSS.

Ich hoffe, dass der Lago-Verlag möglichst rasch die gesamte Serie übersetzt, weil dieser elektrisierende Serienauftakt definitiv Lust auf „mehr“ macht.


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Laurann Dohner kaufen: 

"Fury" ist meines Wissens nach der erste Roman der Autorin, der auf Deutsch erschienen ist. Wer wissen möchte, wie es mit Fury, Slade, Justice und den anderen weiter geht, kann hier schon mal reinschnuppern. Die Bücher liegen aber bisher nur auf Englisch vor.

Der klick auf den Titel führt direkt zum Buch, der auf "Rezi" ... Das erklärt sich selbst, oder?


1. "Fury" (Rezi)
2. "Slade" (Rezi)
3. "Valinat" (Rezi)
4. "Justice" (Rezi)
5. "Brawn" (Rezi)
6. "Wrath" (Rezi)
7. "Tiger" (Rezi)
8. "Obsidian" (Rezi)
9. "Shadow" (Rezi)
10. "Moon" (Rezi)
11. "True" (Rezi)
13. "Smiley" (Rezi)
14. "Numbers" (Mourn und Hero) (Rezi)

Ganz zum Schluss: Ich kann und will mir eine kleine Randbemerkung nicht verkneifen: Eine in dem Genre recht erfolgreiche, deutschsprachige Autorin mit einem sehr "melodischen" Namen hat von sich selbst früher in ihrem Autorenprofil behauptet, sie würde schreiben, was sie gerne liest und auch nicht verheimlicht, dass sie sich hauptsächlich englischsprachige Romane zu Gemüte führt. (Warum sie das wohl seit einiger Zeit nicht mehr macht???) Ich begeistere mich immer wieder für ihre Romanideen und bin jedes Mal völlig frustriert, wie platt sie umgesetzt werden. Reingefallen, sozusagen ...

Bei Laurann Dohner kann man nachlesen, wie eine tolle Idee mit wirklichem Leben gefüllt wird, wie jemand Charaktere zum Leben erweckt und eine komplexe, in sich schlüssige Rahmenhandlung schreibt. So gut wird ein Roman, wenn er keine dahingeschluderte Kopie, sondern ein Original ist, und voller Herzblut steckt.
Dafür reicht es eben nicht, wenn man aus "Fury" einen "Rage" macht, ein paar Details ändert und den Rest zusammenstoppelt, um von einer flachen Sex-Szene zur nächsten zu kommen.

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 8. Juli 2016

"Love - Sex - Fantasy" - Betrag zur Blogtour "Die Sturmfalken von Olbian"






Love – Sex – Fantasy

Wie alles, folgt auch der Buchmarkt gewissen Trends. Zwar ist und bleibt das Genre „Fantasy“ ununterbrochen „in Mode“, die Untergenres aber wechseln. Während man früher nur zwischen High- und Urban-Fantasy unterschied, findet man heute in beiden Sparten eine ganze Reihe von Unterkategorien. Romantische und erotische Fantasy sind da nur Beispiele, aber um genau die geht es in diesem Blogbeitrag.

Der Erfolg ist eigentlich nicht schwer zu erklären: In den fantastischen Welten sind Dinge erlaubt und machbar, die in der realen Welt unerreichbar zu sein scheinen. Die ewige Liebe (und meist auch die ewige Treue) garantiert ein Biss oder ein Gefährtenband, die überwältigende Potenz und der Einfallsreichtum im Bett von Vampiren und Werwölfen ist mittlerweile kein Geheimnis mehr und die makellose Schönheit von Elfen tröstet darüber hinweg, dass sie hin und wieder eine ziemlich fiese Ader haben können. Natürlich lieben auch sie ihr Love-Interest über alles. In Fantasy-Romanen ist alles eine Nummer größer, besser und man darf sich vergnügt in die Geschichte fallen lassen, ohne das eine lästige Stimme im Hinterkopf anmerkt, das alles wäre zu schön, um wahr zu sein und "in echt" sähe ja alles ganz anders aus ... 


Hey! Das ist Fanasy! Das muss sich gar nicht an der Realität messen!

Und doch oder vielleicht gerade deshalb hat Fantasy auch einen zweiten Aspekt, der vielen ausgerechnet bei diesem Genre vielleicht gar nicht in den Sinn kommt: In den fremden Welten erlauben wir Leser es uns, unerschrocken und vorurteilsfrei neue Lebensformen und Ideen zu betrachten. Vielleicht bin ich ja zu idealistisch. Aber ich glaube fest daran, dass wir genau davon auch immer wieder etwas mit zurück in den Alltag nehmen. Wenn ich einmal akzeptiert habe, dass "anders" nicht "schlecht" heißt, setzt sich das im Hinterkopf fest, oder?

Die Idee ist übrigens NICHT neu. Fantasy gab es schon immer, nur das man sie früher "Märchen" nannte und den Erzählern sehr bewusst war, dass sei eine Geschichte unter die Leute brachten, um unauffällig für eine Moral zu werben.
(Funktioniert übrigens nicht immer nach Plan, ich habe schon als Kind geheult, wenn der "böse" Wolf sterben musste, wo das doofe Rotkäpchen doch an allem schuld war, weil es von Weg abgewichen ist ...)

Gute Fantasy Bücher ist immer etwas Besonderes. Es ist gar nicht so einfach, eine ganze Welt zu erfinden, die in sich plausibel ist. Nur auf den allerersten Blick widersprechen sich bei den Romanen die Wörter „Logik“ und „Fantasie“. Damit die Geschichten stimmig werden, müssen sie nachvollziehbaren Regeln folgen, die nicht gebrochen werden dürfen. Nichts ist langweiliger als ein Fantasy-Roman, in dem alle Probleme durch – bildlich gesprochen – ein Fingerschnippen und einen Zauberspruch gelöst werden.

Fantasy ist immer dann spannend und innovativ, wenn sie ihre Leser mit einer neuen Sichtweise überraschen - einer die sich im Alltag vielleicht noch nicht angeboten hat oder um die man sich vielleicht sogar bewusst herum gedrückt hat..

Der Urvater der modernen Fantasy, J.R.R. Tolkien, schrieb mit „Herr der Ringe“ nicht nur einen großartigen Epos über Mut, Freundschaft und Toleranz, sondern auch eine zornige Anklage gegen die Industrialisierung und den Landverbrauch. Das Geniale an Fantasy ist, dass man sie als Leser auf sehr unterschiedliche Weisen genießen kann. Gerade bei Tolkien schwärmt der eine von den vielschichtig angelegten Charakteren, der nächste von den epischen Schlachten und der dritte über den virtuosen Gebrauch von Sprachen.
Über tolle Sex-Szenen in den Büchern selbst freut sich bei Tolkien niemand, weil sie schlicht nicht vorkommen. Die zarte Romanze zwischen Aragon und seiner Elfenprinzessin nimmt nicht annähernd so viel Raum ein, wie die Beziehungen der Männer untereinander. (Vom heutigen Standpunkt aus gesehen: Was hätte man daraus alles machen können … 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Leser dieses Blogs die geschilderten Freundschaften in ihrem Kopfkino nicht ganz so unschuldig sehen, wie Tolkien sie zu Papier gebracht hat.)

Deutlicher wird da schon die nächste Generation der Fantasy-Autoren. Als Beispiel möchte ich hier besonders Marion Zimmer Bradley nennen, die in ihren „Darkover“-Romanen immer wieder explizite Sex-Szenen integriert. Dabei sind viele ihrer Helden und Heldinnen durchaus dem eigenen Geschlecht zugeneigt, was nicht nur angedeutet, sondern auch ganz klar gesagt wird. Für mich persönlich ist aus heutiger Sicht das Buch „Herrin der Falken“ eine Art Schlüsselerlebnis gewesen. Zu einer Zeit, als Schwule in den Medien – wenn überhaupt – sehr klischeehaft und meist als schrille Tunten dargestellt wurden, lernte ich auf einmal Orain kennen. Die Heldin Romilly verliebt sich in den Mann, er kann ihre Liebe aber nicht erwidern, weil er nur Männer ihn erregen. Orain ist vielleicht kein lupenreiner Held, aber er ist ein ganz normaler Mann mit normalen Wünschen und Träumen, den auf den ersten Blick nichts von seinen Mitstreitern unterscheidet. Diese Botschaft hat sich bei mir tiefer eingegraben, als jedes einzelne überzeichnete Bild, das ich vorher gesehen hatte.


Ziemlich innovativ war MZB übrigens auch in einer anderen Hinsicht: Gerade im Moment findet man zunehmend wieder Menage-Romane auf dem Markt. Wer sich durch den Darkover-Zyklus hindurch liest, findet mehr als einen Dreier, Vierer und auch ein paar saftige Orgien. 

(Die Bücher aus dem Darkover-Zyklus gibt es seit einiger Zeit endlich wieder zu kaufen, leider mit ... total hässlichen Covern.)

Heute suchen und finden die Helden in den romantischen und/oder erotischen Fantasyromanen meist wieder die große, die wahre und einzige Liebe. Dabei sind ganz unterschiedliche Spielarten durchaus erlaubt und werden auch offen geschildert. Sex gehört zu Fantasy-Romanen fast so selbstverständlich dazu wie Magie.
Jeder, der ein paar Bücher mit erotischer Fantasy gelesen hat, war sicherlich überrascht, zu welchen Diskussionen die *räusper* fast-schon-Blümchensex-Szenen in SoG geführt haben. Sehr sinnliche Fesselspiele findet man schon lange in Büchern wie z.B. „Engelskrieger“ von Nalini Singh oder bei J.R. Ward. Deutlich härter zur Sache geht es in den „Anita-Blake“ Romanen von Laurell K. Hamilton. Gute Fantasy beschränkt sich dabei nicht darauf, eine Sex-Szene an die nächste zu reihen, sondern zeigt den Menschen (meinetwegen auch den Vampir, den Elfen oder den Werwolf), der aus mehr als seiner Sexualität besteht.

Dabei tauchen auch im Mainstream wieder immer häufiger und selbstverständlicher Helden auf, die sich dem eigenen Geschlecht zugeneigt fühlen. J.R. Ward baut gleich zwei Mal die Liebe zwischen Männern ein, lässt das eine Paar aber eher als Bromance laufen und … wird auch bei dem zweiten nicht wirklich deutlich, nachdem die Schlafzimmertür zu ist. Ähnlich sieht es bei Tina Folsom aus. Ziemlich offen und in jeder Beziehung und richtig heiß dagegen sind die Storys von Inka Loreen Minden. Außerdem gibt es heute eine ganze Reihe toller Gay-Fantasy-Romane, die jeden Geschmack von romantisch bis kochend heiß bedienen.

Etwas zu finden, über das man noch nie gelesen hat, ist dagegen gar nicht so einfach. Doch in der Vielzahl der Neuerscheinungen findet man hin und wieder – manchmal sogar unerwartet – echte Perlen. Gerade weil wirkliche Überraschungen so sind selten, prägen sich dafür umso nachhaltiger ein. Für mich persönlich ist „Die Sturmfalken von Olbian“ von Leann Porter einer dieser Romane. Sie zählt zu den Autoren, die ich „blind“ kaufe, deshalb hat es mich total überrascht, dass Jawed, einer der Helden sozusagen dem dritten Geschlecht angehört. Ich weiß nicht einmal, ob die Sidhe-Metra wirklich für Intersexualität stehen, aber ich fand es unheimlich spannend und berührend zu lesen, wie schwierig es für Jawed ist, sich selbst zu akzeptieren. Erst als er seine Heimat verlässt und in einer toleranteren Gesellschaft ankommt, beginnt er so etwas wie Selbstbewusstsein und Stolz zu entwickeln. Nachdem er sich selbst endlich akzeptiert hat, kann er auch glauben, dass er liebenswert ist und sich seinem Partner öffnen.


Leann Porter doziert nicht mit erhobenem Zeigefinger. Sie zeigt, geschickt verpackt in eine unheimlich spannende und stimmige Geschichte, wie wichtig Akzeptanz und Offenheit sind. Dabei wird die Grundidee der Sidhe-Metra konsequent zu Ende gedacht. Besonders gefallen hat mir das Bild ihrer Familien, bei denen klar ist, dass die Kinder zwei Väter haben und die ganz selbstverständlich akzeptiert werden.

Fazit: Love, Sex und Fantasy gehören - zum Glück - untrennbar zusammen. Sie erlauben es den Leser, sich vergnügt in fremde Welten zu träumen, von ewiger Liebe, unglaubliche heißer Erotik und den tausend verschiedenen Spielarten von Sex zu träumen. 
Wieviele der Träume sich ein kleines Stück in den Alltag retten, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.


Gewinnspiel

Wer Lust hat, mehr über die "Sturmfalken von Olbian" zu erfahren, findet meine Rezi dazu hier: 
*klick*, das Buch kann man z.B. hier kaufen: *klick*.
Die anderen, spannenden Beiträge im Rahmen der Blogtor sollte man sich natürlich auch anschauen:

Buch und Autorin – http://www.corinnasworldofbooks.de
Welt – http://yllinfox.blogspot.com
Figuren – http://bambinis-buecherzauber.blogspot.de
Sidhe – https://likeagaydream.wordpress.com

Sankanische Spiele – http://bookwormdreamers.blogspot.de

Morgen erscheint dann noch folgender Artikel:
Dead Soft Verlag und Autorin – http://romanticbookfan.blogspot.de

Im Rahmen eines - nun natürlich beendeten Gewinnspiels - hatte ich folgende Frage gestellt:

Meine Frage:
Welche Fantasy-Bücher oder -Filme haben euch besonders beeindruckt und vielleicht sogar eine kleinen Einfluss auf euren Alltag hinterlassen?

Über die interessanten Antworten habe ich mich sehr gefreut!

Bildquelle: amazon, pixabay, Leann Porter und Juliane Seidel alias Koriko von "Like a Gaydream"

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Dienstag, 21. Juni 2016

"Dunkle Schatten" von Rhys Ford




Wie ein dunkler Rausch …

Kismet finanziert sich und seine Sucht mit Arbeiten in einem Tattoo-Studio. Eigentlich nimmt er Drogen, weil er in wachem Zustand alptraumartige Visionen von blutrünstigen Schatten hat, die ihn quälen. Es kann ja nicht ahnen, dass er keineswegs verrückt ist und tatsächlich übernatürliche Wesen sieht, die aus der Dunkelheit kriechen, um die Welt mit Chaos zu überziehen.
Zwischen der Welt der Menschen und der anderen, dunklen Seite gibt es nur eine zunehmend dünner werdende Grenze, die von den vier apokalyptischen Reitern bewacht wird. Der jüngste unter ihnen ist Colm, besser bekannt als Pestilenz. Obwohl noch unerfahren im Kampf, versucht er Kismet zu retten und merkt schnell, dass der junge Mann etwas Besonderes ist.
Aber wie passt ein Mensch in diesen ewigen Widerstreit hinein? Ist Kismet überhaupt ein Mensch?

Dunkle Schatten“ von Rhys Ford ist eine beklemmende Urban Fantasy Geschichte voller düsterer Gestalten und blutiger Kämpfe. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt weniger auf der sich anbahnenden Romanze, als auf den Auseinandersetzungen mit dem Bösen. Manchmal kommt man sich als Leser selbst vor, wie in einem dunklen Rausch, hilflos gefangen zwischen der Hoffnung, dass die dunklen Schatten nicht real sein können und der der finsteren Ahnung, dass sie es doch sind.

Der Roman ist alles andere als leichte Kost. Während ich Bücher normalerweise entweder verschlinge, oder mir schon nach kurzer Zeit sicher bin, dass sie nicht weiterlesen möchte, habe ich „Dunkle Schatten“ immer wieder zur Seite gelegt, nur um dann doch wieder danach zu greifen, weil ich mich der finsteren Geschichte nicht entziehen konnte, bevor ich wusste, wie sie endet. Die Charaktere, die Rhys Ford erschaffen hat, fand ich unheimlich toll. Sie „Helden“ zu nennen widerstrebt mir trotzdem. Antihelden trifft es fast besser. Sie passen in die grausame, düstere Welt, die Ford um sie herum entstehen lässt.

Es fällt mir sehr, sehr schwer, die Story zu beurteilen. Eigentlich heißen vier Punkte: Gefällt mir. Das kann ich hier so nicht sagen. Ausnahmsweise bedeuten sie hier eher: Hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen, nicht zuletzt, weil es wirklich toll geschrieben ist. Aber wenn ich gewusst hätte, auf was ich mich da einlasse … Keine Ahnung, ob ich das Buch dann jemals aufgeschlagen hätte.

Leseempfehlung? Für Leute mit schwachen Nerven ist das Buch mit Sicherheit gar nichts. Für Fans von erotischen Romanzen eignet es sich nur bedingt. Die von dunkler Fantasy werden es wahrscheinlich kaum aus der Hand legen können. Für mich war es eine echte Herausforderung. 

Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von Rhys Ford kaufen: 
Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 19. Juni 2016

"Was würdest du tun ...?" oder was ich an Klappentexten wirklich hasse




"Was würdest du tun …?"

Wenn ich eines wirklich abgrundtief hasse, dann ein Klappentext, der mit den Worten “Was würdest du tun …?” anfängt.

Was ich gerade in diesem Moment eigentlich GERNE tun würde, weiß ich genau: Ich habe einen interessanten Buchtitel entdeckt, möchte nun eine spannende und / oder sinnliche Geschichte lesen und eine Weile Urlaub vom Alltag machen. Ich will gerade NICHT darüber nachdenken, was ICH machen würde / sollte / müsste. Ich möchte in eine fremde Welt versinken und erleben / erlesen wie jemand ANDERES sein Schicksal meistert.

Ich persönlich wähle meinen Lesestoff hauptsächlich nach dem Klappentext aus.

Eine nahezu totsichere Methode mich vom Lesen einer Geschichte abzuhalten, ist die Buchvorstellung mit „Was würdest du tun …?“ zu starten. *bäääähhhh* Danach höre ich in 99 von 100 Fällen sofort auf zu lesen und switche zum nächsten Buch.

Zum Weiterlesen und zum Schmökern in der Leseprobe (das mache ich grundsätzlich, bevor ich zuschlage) animiert mich ein kurzer, knackiger Klappentext. Der stellt mir im Idealfall die beiden Hauptprotas (schließlich lese ich in der Regel Romanzen) vor, vermittelt mir eine ungefähre Ahnung in welcher Zeit bzw. welchen Setting die Story spielt und deutet außerdem an, was das Kernproblem der Geschichte ist. Der Klappentext darf gerne mit einer Frage oder offen enden, schließlich soll er mich ja neugierig machen.

Für mich ist der Klappentext enorm wichtig. Eigentlich muss schon der erste Satz zünden. Ich ärgere mich, wenn er an eine völlig belanglose Frage verschwendet wird.

Kann sein, dass mir mit dieser strikten Einstellung einige richtig tolle Geschichten entgehen.

Aber mal ehrlich: Wieso sollte ich mich auf eine Story einlassen, deren Verfasser mir seine Protas nicht voller Stolz vorstellt und darauf vertraut, das sie mich verzaubern werden?


Ich will und werde auch in Zukunft glücklich in fremde Welten eintauchen, zufrieden in Büchern versinken und voller Freunde erkunden, was DIE HELDEN darin erleben.

Bei einem guten Buch vergesse ich völlig, was ich an ihrer Stelle tun würde ...


P.S.: Bin ich zu streng? Wie sehr ihr das?


Bildquelle: pixaby

# Die Rezension enthält Werbelinks.

"Ein Wolf im Schlafzimmer" von Kim Fielding

Geistvolle Fortsetzung …        

Dylan und Chris aus „Ein Wolf in der Küche“ sind sich mittlerweile sicher, dass sie zusammengehören. Blöd nur, dass sie es irgendwie nicht schaffen, sich das auch einmal zu sagen. Aber zeigen kann man(n) es sich ja …

Ausgerechnet mitten in einem äußerst erfreulichen heißen Spiel zu zweit taucht plötzlich eine dritte … - „Person“ ist jetzt irgendwie das falsche Wort – auf. Anscheinend sind Werwölfe nicht die einzigen Übernatürlichen Wesen auf der Welt. Doch wie wird man Geister, die man noch nicht mal gerufen hat, wieder los? Schließlich wollen die beiden ihre Zweisamkeit in Zukunft ungestört genießen …

Mit „Ein Wolf im Schlafzimmer“ ist Kim Fielding eine wirklich geniale Fortsetzung zu „Ein Wolf in der Küche“ gelungen. Wie schon im ersten Band stimmt die Chemie zwischen Dylan und Chris total und dieser Funke springt sofort auf den Leser über. Die beiden sind jeder für sich einfach klasse und gemeinsam unschlagbar. Es macht totalen Spaß, zu lesen, wie die beiden den jeweils anderen gnadenlos anhimmeln. Dabei sind sie beide keine Supermänner, sondern haben ihre kleinen Fehler und Eigenheiten, die sie aber nur umso liebenswerter machen. Kim Fielding erzählt die Geschichte mit viel Humor, Liebe zum Detail und einer unvergleichlichen Leichtigkeit.

Sowohl Dylan, als auch Chris haben immer noch mit Unsicherheiten zu kämpfen, was mit einem leichten Augenzwinkern, aber ohne Häme geschildert wird. Als Leser lacht man mit den beiden, nicht über sie, gerade deshalb macht die Geschichte so viel Freude.

Während der letzte Band sich auf das Kennenlernen der beiden Männer konzentrierte, suchen sie hier nun nach einer stabilen Grundlage für eine dauerhafte Beziehung. Mir gefällt unheimlich, wie sie sich gegenseitig ergänzen. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Wieder ist Dylans Wesen als Werwolf zwar ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, aber nicht unbedingt ihr Kern. Kim Fielding hat eine sehr eigene und erfrischende Interpretation des Werwolf-Motives, das mir richtig gut gefällt.

(Kleiner Insider: Wer weiß, wie sehr ich Nalini Singh und ihre Gestaltwandler liebe, kann erahnen, was dieses Lob ausgerechnet in der Woche nach einer Neuerscheinung eben dieser Autorin bedeutet …)

Gut gefallen hat mir auch, dass die Nebenfiguren diesmal deutlich an Profil gewonnen haben. Sie sind wirklich in die Story integriert und tragen einen wichtigen Teil dazu bei, allen voran natürlich der ungebetene Gast … äh … Geist 
, der ein überraschendes Ziel verfolgt und damit einige Dinge in Bewegung setzt, mit denen keiner gerechnet hat.

Hab ich vor lauter Begeisterung noch was vergessen? Ja! Wenn die beiden Jungs nicht gerade beim ... unterbrochen werden, sind sie unvergleichlich heiß. Dabei spürt man deutlich, dass es nicht nur um die Technik geht, sondern wieviel Gefühl im Spiel ist. Das macht jede der Szenen zu etwas Besonderem.

Fazit:Ein Wolf im Schlafzimmer“ von Kim Fielding ist eine wirklich gelungene, „geistvolle“ Fortsetzung, die von mir auf jeden Fall 5 Punkte und einer vergnügte Leseempfehlung erhält. Man sollte aber vorher unbedingt den ersten Band der Reihe lesen, da die beiden Bücher aufeinander aufbauen.

Ich fand die Story so klasse, dass ich sofort nachgeschaut habe, ob es auf Englisch weitere Bände der Serie gibt. Gibt es. Ich hoffe, das sie möglichst schnell übersetzt werden und freu‘ mich schon drauf!!!


*räusper*
Ich hoffe die Verantwortlichen vom Cursed Verlag lesen das hier, verstehen diesen Wink mit dem Zaunpfahl und erfreuen mich und alle anderen Fans der Serie möglichst schnell mit der nächsten Übersetzung. 


Haben wollen?
 Hier kann man die Bücher von Kim Fielding kaufen:
Die meisten liegen allerdings bisher nur in Englisch vor.
- "Ein Wolf in der Küche" (Good Bones 1)    zur Rezi *klick*
"Ein Wolf im Schlafzimmer“ (Good Bones 2) 
- "Bone Dry" (Good Bones bzw. The Bones Series 3), liegt bisher nicht auf Deutsch vor ... 

Bildquelle: Cursed Verlag

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 17. Juni 2016

"713" von Gabriele Oscuro

Der weite Weg ans Licht

Die Sklaven in den Minen König Eskils wissen, dass sie das Tageslicht niemals wiedersehen werden. Ihre Erinnerung das Leben außerhalb sind vage und kaum greifbar. Erlösung von ihrem grausamen Schicksal bringt nur der Tod.
Doch auch für einen Minensklaven, der noch nicht einmal einen Namen hat, sondern mit einer Nummer gerufen wird, gibt es noch Überraschungen. Völlig unerwartet werden 713 und drei seiner Mitgefangenen von Rebellen befreit. Unter Tage hat die Männer und Frauen nichts auf ein eigenverantwortliches Leben vorbereitet, ganz im Gegenteil. Nun müssen sie nicht nur lernen, für sich zu sorgen und ihren Teil zur Gemeinschaft beizutragen, sondern auch, mit ihren eigenen Gefühlen und denen der anderen umzugehen.
713 stellt schnell fest, dass ein Leben als freier, wenn auch von den Schergen des Königs verfolgter, Mann, alles andere als einfach ist. Die Fesseln aus Eisen hat er schnell abgestreift, aber in der Sklaverei wurde auch seinen Geist in Ketten gelegt.
Nachdem er nun wieder das Licht der Sonne genießen darf, wird es Zeit etwas zu finden, das sein Herz erhellt …

Mit „713“ legt Gabriele Oscuro einen unheimlich berührenden und zugleich spannenden Fantasy-Roman vor, der den Leser auf eine emotionale Achterbahn schickt. Die abgrundtiefe Verzweiflung, die bei den Sklaven herrscht, obwohl sie ständig mit Drogen betäubt werden, weicht vorsichtiger Hoffnung, als die Rebellen sie befreien. Schnell wird allerdings klar, dass diese Freiheit auch unbekannte Gefahren und Risiken birgt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von 713, der später natürlich den von ihm heiß ersehnten, eigenen Namen erhält, und Tomaz, einem seiner Befreier, erzählt. Die beiden haben von der ersten Sekunde an eine ganz besondere Beziehung zueinander. Ein Teil der Spannung in dem Roman erwächst daraus, woher diese rühren mag und ob sie trotz aller Widrigkeiten zueinander finden.

713 muss zuerst einmal seine eigenen, lange unterdrückten Gefühle und Wünsche kennenlernen. Wo ist der Unterschied zwischen Zuneigung, Begehren und Liebe? Das ist schwierig, wenn man ein Leben lang weder Vorbilder hatte, noch eigene Erfahrungen machen durfte.

Gabrielle Oscuro hat es wunderbar geschafft, den äußeren Rahmen an die Gefühlswelt ihres Hauptcharakters anzupassen: Die Geschichte beginnt im eisigen Winter, der aufziehende Frühling bringt erste, schwerwiegende Veränderungen und – wenn man das so sagen darf – unter dem Licht der Sommersonne wächst der ehemalige Sklave weit über sich selbst hinaus.

Wenn es einen Kritikpunkt an der Geschichte gibt, dann den: Diese Story ist in sich abgeschlossen. Aber ich hätte unheimlich gerne noch viel, viel mehr aus der Welt erfahren, die die Autorin geschaffen hat. Ich hoffe wirklich, dass es irgendwann eine Fortsetzung gibt und ich den liebgewonnenen (und auch den gut gehassten) Charakteren noch einmal begegne.

Fazit: Gefällt mir sehr, also 5 Punkte und eine Leseempfehlung für alle Freunde solider Gay-Romance-Geschichten und spannender Fantasy.



Haben wollen? 

 Hier kann man die Bücher von Gabriele Oscuro kaufen: 
- "713" (Fantasy)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Donnerstag, 16. Juni 2016

"Allegiance of Honor" von Nanili Singh (engl.)

Einzigartig, begeisternd, wunderschön!

Die Welt steht an der Schwelle zu einer neuen Zeit: Die einst schier unüberwindlichen Grenzen zwischen den Menschen, Gestaltwandlern und Medialen sind durchlässig geworden. Doch die neue Offenheit gefällt nicht allen. Hinterhältig soll der junge Friede und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für immer zerstört werden. Naya, die kaum einjährige Tochter von Lucas und Sasha, gerät als Symbol der neuen Zeit in den Fokus derer, die sich von der Vergangenheit nicht lösen können oder wollen. Womit die Verräter nicht rechnen, ist die Stärke der vielfältigen alten und neu geknüpften Bande um die Kleine. Ihre Familie, deren Freunde und Alliierten stehen Seite an Seite, um zu schützen, was sie endlich frei und offen lieben dürfen.

Allegiance of Honor“ ist ein ganz besonderes Buch, ein echtes Geschenk an alle Fans der Serie. Schon im Vorwort verrät Nalini Singh, dass sie ein Buch schreiben wollte, in dem alle Charaktere noch einmal zusammenkommen und ihren Auftritt haben. Das scheint bei der Fülle der Geschichten kaum möglich zu sein, vor allem wenn das Buch noch eine sinnvolle Rahmenhandlung haben soll …

Aber was soll man sagen: Nalini Singh und ihre Bücher übertreffen sich immer wieder selbst. Dieser Roman macht das Unmögliche möglich: Die dicht miteinander verwobenen Schicksale der liebgewonnen Helden werden so warm und lebendig gezeigt, dass man sich auch als Leser sofort willkommen fühlt.

Eigentlich erzählt das Buch nicht nur eine, sondern gleich vier (!) Geschichten: Der erste der Handlungsstränge dreht sich um die schon erwähnte Intrige, die Nayas Entführung zum Ziel hat. Hier ist es unheimlich interessant zu lesen, wie selbst die sanfte Sasha ihre wilde Seite entdeckt, als jemand ihrem Baby schaden will. Es ist einfach genial, wie Nalini Singh es schafft, auch altbekannten Charakteren eine neue Facette hinzuzufügen, ohne dass es unglaubwürdig wirkt.

Eine weitere Geschichte dreht sich um Leila, eine junge Angehörige des BlackSea Rudels, die gekidnappt wurde. Mit vereinten Kräften arbeiten Gestaltwandler, Menschen und vor allem die Pfeilgarde an ihrer Rettung. Wie dies schließlich gelingt, ist … nicht direkt ein Zufall, weil nur die intensive Vorarbeit aller das möglich gemacht hat. Ihr Retter dagegen ist eine echte Überraschung und der Beweis, dass Nalini Singh nicht eine einzige ihrer Nebenfiguren vergisst.

Die dritte Geschichte ist die von Xavier, der sich endlich aufmacht, seine verlorenen Liebe zu finden. Auf dem Weg zu ihr liest er noch einmal die Briefe, die er über die Jahre an Nina geschrieben hat, aber niemals abschicken konnte. Zusammen mit Xavier kann man sich als Leser noch einmal an den weiten Weg erinnern, den die Welt gemacht hat, seit eine verzweifelten Mediale und ein charmanter schwarzer Kater in menschlicher Gestalt sich zum ersten Mal begegnet sind.

Natürlich wird – und das ist die vierte Geschichte – endlich enthüllt, wie viele „Pubcubs“ sich in Mercys Bauch verbergen. Die bringen ihre Mutter und den stolzen Vater mit der Weigerung, endlich das Licht der Welt zu erblicken, fast zur Verzweiflung. Ihre Geburt wird aber dann mit einem rauschenden Fest gefeiert, zu dem die ganze Familie eingeladen werden soll.
Doch wer kommt auf die Gästeliste? SnowDancer und DarkRiver sind längst zwei Teile eines Ganzen geworden, aber auch andere Menschen, Mediale und Vergessene gehören untrennbar zu ihnen. Bande, so bunt und verschieden, wie die Individuen, die sie geknüpft haben, bilden ein starkes Netz, das gegen alle Widrigkeiten, die die Zukunft bringen könnte, halten wird.

Allegiance of Honor“ ist ein wundervolles Buch. Bei aller Spannung und Dramatik überwiegen die positiven Gefühle, die Liebe und die Freundschaft. Die Geschichte berührt und geht zu Herzen. Ich hatte mehr als einmal Tränen in den Augen, sei es vor Glück oder auch vor Trauer, als man Abschied von einen liebgewonnenen, alten Freund nehmen musste.

Eine Botschaft wird übrigens mehr als deutlich: Nicht Rasse, Geburt, Geschlecht oder Herkunft machen eine Menschen gut oder schlecht. Hass und Gier gibt es überall. Aber genauso findet man Güte, Herzlichkeit, Loyalität und Ehre in allen Gruppen.

Man kann dieses Buch als den wunderschönen, farbenprächtigen, vorläufigen Höhepunkt einer großartigen Sage sehen und wird sich bestens damit .nterhalten. Aber man kann aus ihm auch ein leidenschaftliches Plädoyer für Frieden, Freiheit und Freundschaft sehen, die ohne einander nicht möglich sind.

Fazit: Jedes Mal, wenn ich denke, besser geht es nicht mehr, toppt Nalini Singh meine Erwartungen. „Allegiance of Honor“ sprengt für mich das Bewertungschema komplett. Für Fans der Serie ist das Buch nicht nur ein Muss, sondern pure Freude.

Wer die Geschichten bisher nicht kennt, sollte spätestens jetzt einsteigen. Wenn man keine Angst vor Spoilern hat, kann man mit diesem Buch anfangen, das wirklich noch einmal einen Blick auf alle Paare zulässt. Ansonsten: Von Vorne anfangen und sich glücklich schätzen, das es so viele Bücher zu entdecken gibt.

Denn wir immer bei Nalini Singhs Geschichten aus der Welt der Gestaltwandler und Medialen, schlägt man das Buch nach der letzten Seite zu und will am liebsten sofort wieder in die nächste Story eintauchen. Gut, dass es schon in diesem Jahr noch zwei weiter Bände gibt, die Kurzgeschichten enthalten.

So. Ich könnte noch ewig weiter schwärmen, aber erstens will ich niemandem das Vergnügen nehmen, die vielen liebvollen und herzerwärmenden Szenen selbst zu entdecken, und zweitens MUSS ich das Buch jetzt noch einmal lesen, weil ich wirklich nicht genug davon bekommen kann …

Eines noch ganz zum Schluss:
Auch diese Buch wird nicht das Letze der Serie sein (Hurra!!!). Es gibt noch ein paar Bedrohungen im Hintergrund, die unsere Helden vor neue und schwierige Aufgaben stellen werden. Ich freue mich schon unendlich darauf, sie bei der Suche nach Lösungen zu begleiten. 


Auf Englisch erscheinen in diesem Jahr noch gleich drei "neue" Bücher von Nalini Singh. Zuerst kommt Anfang August die Novelle "Secrets at Midnight", in der Mercys Bruder Bastien sein Glück findet. Die Story ist allerdings schon in "Night Shift" erschienen und liegt auch bereits auf Deutsch vor. Hier heißt sie "Versprechen der Dunkelheit" (zur Rezi geht es hier *klick*). Am 23. August kommt mit "Wild Embrace" eine Sammlung von neuen Kurzgeschichten dazu, auf die ich mich schon unheimlich freue. Unter anderem erfährt man mehr über Dezi, Kenji und Dorian. Bei einer Geschichte wird einer der Hauptcharas nicht genannt. Ich habe einen Verdacht und bin ein wenig überrascht, weil ich bei dem Mann immer an ein ganz anders Paaring gedacht habe.

Am ersten November erscheint mit "Archangels Heart" ein weitere Band aus der Reihe "Guild Hunter" / "Gilde der Jäger".


"Allegiance of Honor" erscheint unter dem Titel "Der letzte Schwur" am 09.12.2016 auf Deutsch, wie immer im Verlag Egmont LYX. Ich bin auf die Übersetzung ehrlich gespannt!


Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Nalini Singh kaufen: 
- "Allegiance of Honor"
"Der letzte Schwur"





 Übrigens: Ich konnte es nicht abwarten und habe das Buch am Erscheinungstag mit diesem Titelbild gekauft.

Das oben gezeigte Cover ist von einem anderen Verlag. Dieses Buch ist zwei Tage später erschienen.

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.