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Dienstag, 26. April 2016

"Tödliches Begehren – Mortal Desire" von Inka Loreen Minden

„Fesselnde“ Beziehung

Ethan ist Reporter und auf der Jagd nach der ganz großen Story. Er möchte endlich genug Geld verdienen, um seiner asthmakranken Schwester ein Leben auf dem Land zu ermöglichen. Deshalb verfolgt er Gabriel Norton, den geheimnisumwitterten Sicherheitschef eines zwielichten Kasinos. Leider wird er dabei erwischt und Gabriel denkt sich eine ganz besondere Strafe aus. Ethan stirbt fast vor Angst und spürt doch … Begehren.
Eine merkwürdige Beziehung beginnt, in der nicht immer klar ist, ob die stärkeren Fesseln aus kaltem Stahl oder glutheißer Anheizung sind.

Mit Gabriel hat Inka Loreen Minden einen dunklen Helden geschaffen, der einfach verboten sexy ist. Wie Ethan kann man sich als Leser Gabriels unheimlich sinnlicher Ausstrahlung nicht entziehen und versteht deshalb gut, warum Ethan sich auf das erotische Spiel um Dominanz und Unterwerfung einlässt. Ethan – und mit ihm der Leser – hat Angst und ist doch völlig fasziniert von Gabriel. 

Der Titel spricht fast unheilvoll von „Tödliches Begehren“. Lange ist nicht wirklich sicher, was in Gabriel vorgeht, auch wenn Teile der Geschichte aus seiner Sicht erzählt werden. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, worum es ihm mit Ethan tatsächlich geht und woher die eigentliche Gefahr droht.

Tödliches Begehren“ ist eine gelungene Mischung aus erotischem Roman und spannendem Thriller, die man voller Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal damit angefangen hat.

Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto klarer wird, was Gabriel antreibt und das die Macht gar nicht so eindeutig bei ihm liegt, wie es am Anfang den Anschein hat. Der S/M-Anteil ist wirklich relativ soft, allerdings bewegt sich das Einverständnis beim Sex am Anfang auf einem sehr schmalen Grat. Wer Probleme damit hat, sollte dieses Buch nicht unbedingt lesen.

Für alle anderen gibt es von mir eine Leseempfehlung. Die begeisterten 5 Punkte bekommt die Story ohnehin.

Ich ärgere mich nur über mich selbst, dass ich meinem „Begehren“ diese Geschichte zu lesen nicht schon längst nachgegeben habe. Zum Glück hat mich das tolle Cover der Neuauflage endlich bewogen, die Story auf meinen Reader zu laden …

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"Tödliches Begehren"

Ganz aktuell von Inka Loreen Minden ist die "Dich nicht zu lieben"-Reihe. Besonders gut haben mir Malte und Fynn gefallen:
"Amy & Jason"
- "Penny & Logan"
- "Malte & Fynn"


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Freitag, 22. April 2016

"Zwei Papas und ein Baby: Unser Leben als (fast) ganz normale Familie" von Tobias Rebisch


Zitat: „Es ist was es ist, sagt die Liebe.“

Besser als mit den eindringlichen Worten von Erich Fried kann man dieses ganz besondere Buch nicht in einem Satz zusammenfassen und passenderweise schließt es damit.

Für mich persönlich enthält "Zwei Papas und ein Baby" sogar drei sehr berührende Geschichten: Tobias Rebisch erzählt sehr offen, wie er nach einer schmerzhaften Trennung feststellt, dass er für seinen Freund Marc mehr empfindet, als er eigentlich dachte. Aufgewachsen auf dem Land und in einer eher traditionellen Familie, hat er einem bestimmten Ideal nachgeeifert und muss zuerst einmal mit sich selbst ins Reine kommen, bevor er sich eingestehen kann, dass er einen Mann liebt. Zu seinem Glück wird dieses Gefühl erwidert. Trotzdem dauert es noch eine ganze Weile bis sich die beiden Männer einander, ihren Freunden und schließlich ihren Familien offenbaren. Nachdem klar ist, dass sie für immer zusammenbleiben wollen, wächst der Wunsch nach einem Kind.

Hier beginnt der zweite Teil des Buches, in dem die Mühlen geschildert werden, durch die jedes adoptionswillige Paar gehen muss. Für Tobias und Marc kommt erschwerend hinzu, dass sie trotz ihrer eingetragenen Lebenspartnerschaft im Adoptionsrecht als Single-Männer gelten. Die Anforderungen, die Hoffnungen und die Verzweiflung, die der Ablauf das Verfahren an Menschen stellt, die sich ein Kind wünschen, aber nicht dazu in der Lage sind, es auf natürlichem Wege zu bekommen werden sehr deutlich. Dabei bleibt Tobias Rebisch immer fair. Er schildert ganz offen, dass einige Menschen dem Wunsch eines schwulen Paares nach einer eigenen Familie nicht verstehen, andere dagegen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft reagieren.

Eine Adoption kann sehr schnell gehen, oder sich unheimlich in die Länge ziehen. Das nagt natürlich an einer Beziehung. Gerade als Marc und Tobias schon nicht mehr daran glauben, jemals Eltern zu werden, erreicht sie ein Anruf. Schon am nächsten Tag sind sie zu dritt: Plötzlich gibt es den kleinen Luis in ihrem Leben.
Dieser dritte und letzte Teil nimmt im Buch den größten Raum ein und schildert, wie aus zwei Männern und einem Baby eine (fast) normale Familie wird. Als Leser spürt man förmlich das tiefe Glück, das die Elternschaft für Tobias und Marc bedeutet, auch wenn die vielen kleinen und großen Sorgen nicht verschwiegen werden. Mit einem Augenzwinkern wird erzählt, welche absurden Auswüchse die Elternschaft manchmal haben kann, ganz unabhängig davon, ob eine "traditionelle" Familie mit der neuen Situation klar kommen muss, oder eine der unzähligen Variationen von Familie, die heute zum Alltag gehören.

Mich hat dieses Buch auf sehr vielen Ebenen unheimlich berührt. Trotz aller Probleme hatten und haben Tobias, Marc und Luis Glück, was ihnen auch sehr bewusst ist. Man freut sich von ganzem Herzen mit den Dreien, weil ihre Wünsche und Träume allen Widrigkeiten zum Trotz in Erfüllung gegangen sind.
Weil das Buch auf Tatsachen beruht, hat es aber noch eine weitere Komponente. Auch wenn die "Helden" vielleicht ganz anders heißen, erhält man als Leser einen kleinen, sehr privaten Einblick in ein echtes Schicksal mit einem Happy End. Ich finde, das macht Mut. Bei all den schlechten Nachrichten und Dramen, die man tagtäglich zu sehen, zu hören und zu lesen bekommt, ist es einfach schön, daran erinnert zu werden, dass Glück möglich ist, wenn man sich traut, danach zu greifen. Niemand kann hier behaupten, die Geschichte wäre nur ausgedacht, reine Fantasie oder ein nette Idee, aber in der Realität würde das ja ganz anders aussehen ...

Tobias Rebisch teilt seine ganz persönlichen Erfahrungen und mit jeder Seite die man umblättert, wird eines immer klarer: Liebe kennt kein Geschlecht, egal ob es um die Zuneigung zu einem Partner geht oder die innerhalb einer Familie. Die Hoffnungen und Träume, die Ängste und Probleme sind die gleichen. Das Leben, die Praxis überholen ganz unspektakulär die abstrusen Theorien, die Ewiggestrige gebetsmühlenartig wiederholen.
Wer „Zwei Papas und ein Baby“ gelesen hat, wird in Zukunft das "fast normal" im Zusammenhang mit Regenbogenfamilien nicht mehr brauchen. "Normal" reicht völlig aus.
"Es ist was es ist, sagt die Liebe." Welche politischen Konsequenzen das hat, erschließt sich von selbst.

Fazit: 5 Punkte und eine Leseempfehlung. Ein Buch, das Mut macht und beim Leser ein so gutes Gefühl zurücklässt, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

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Bildquelle: Heyne 

# Die Rezension enthält Werbelinks.

Sonntag, 17. April 2016

Malte & Fynn: Dich nicht zu lieben 3 von Inka Loreen Minden

Zitat: „Du bist der heißeste, süßeste Kerl, der mir je begegnet ist.“

Malte, der zwar gegenüber seinen Freunden, nicht aber bei seinen Eltern, geoutet ist, lässt sich von den Mädels in eine Strip-Show schleppen. Der A
nblick des heißen "Razor" fährt ihm direkt ... nicht nur ins Herz. Überraschenderweise spricht der Tänzer Malte nach der Show an, stellt sich als Fynn vor und macht ihm ein unglaubliches Angebot. Wenn Malte auf seinen Verstand hören würde, wäre ein "Nein" darauf die einzig mögliche Antwort. Aber natürlich bringt er das nicht über die Lippen und die aufregendste Woche seines Lebens beginnt. So kommt er Fynn immer näher. Aber was will der eigentlich wirklich?

Ich verrate nicht, von wem der beiden jungen Männer das Zitat stammt, das ich als Überschrift gewählt habe. Es trifft sowieso auf jeden der beiden zu und man kann es auch über die Geschichte als solche sagen. In "Malte & Fynn", dem dritten Teil der "Dich nicht zu lieben Reihe" gelingt Inka Loreen Minden das Kunststück, eine Geschichte zu präsentieren, die zugleich zuckersüß und kochend heiß ist.
Der eher ernsthafte und etwas schüchterne Malte findet in dem lebhaften und scheinbar sehr offenen Fynn sein perfektes Gegenstück. Dass sich hinter dessen Fassade auch ein paar Geheimnisse verstecken, merkt man erst nach und nach, während man ihn zusammen mit Malte, aus dessen Sicht die Geschehnisse geschildert werden, besser kennenlernt. Der Story gelingt es überraschend gut ein Gleichgewicht zwischen jugendliche Leichtigkeit, heißen Szenen und echten Gefühlen zu finden.

Das Buch braucht keine künstlichen Dramen. Wie Malte und Finn zueinander finden, trägt die Geschichte problemlos, weil die sympathischen Charaktere direkt unter die Haut gehen. Man fiebert mit Malte, ob Fynn wirklich nur an einer lockeren Beziehung und einer Zusammenarbeit interessiert ist, oder ob da vielleicht doch mehr sein könnte. Das macht die Zärtlichkeiten manchmal ein wenig bittersüß, aber auch umso intensiver. Wie immer spart Inka Loreen Minden nicht mit deutlichen Worten, aber obwohl es eine Menge explizit geschilderte Situationen gibt, hat man nie das Gefühl, sie wären Selbstzweck. Die Jungs finden einander heiß und zeigen sich das auch. Spannend bleibt, ob mehr daraus werden wird ...

Fazit: Mir hat die Geschichte von Malte und Fynn richtig gut gefallen. Sie erhält sowohl auf der "niedlich" als auch auf der "heiß“ Skala die volle Punktzahl und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

An die Autorin: Bitte mehr davon!

P.S.: Ich habe jetzt allerdings ein Problem: Lese ich nun zuerst, wie Logan, Maltes Freund aus der "Dich nicht zu lieben"-Reihe, seine Freundin Penny für sich gewonnen hat? Oder vergnüge ich mich mit Ethan und Gabriel aus „Tödliches Begehren - Mortal Desire: Gay Romance“, die eigentlich schon länger auf meiner Wunschliste stehen und über die Leseprobe am Ende dieses Buches gerade wieder nach vorne gerutscht sind?
Mmh. Schwierige Entscheidung ...


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Links zu der "Dich nicht zu lieben"-Reihe
"Amy & Jason"
- "Penny & Logan"
- "Malte & Fynn"
"Sue & Tyler"

Außerdem auf meiner Wunschliste: "Tödliches Begehren", die Story um den Reporter Ethan und den unheimlich heißen, aber in dunkle Machenschaften verstrickten Gabriel.


Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.



Mittwoch, 30. März 2016

"Brutus, der Dorftrottel" von Kim Fielding

Der sanfte Riese

Brutus ist „anders“ und wird deswegen ausgegrenzt. Schon als Kind wurde er gehänselt und geschlagen. Das hat erst aufgehört, als er schließlich größer und stärker als alle anderen in seinem Dorf war. Besser behandelt wird er deshalb nicht und alle, einschließlich ihm selbst, halten ihn für dumm, gerade gut genug, um niedrige Knochenarbeit zu verrichten.
Als er – mehr durch Zufall – das Leben eines Prinzen rettet und dabei verletzt wird, fühlt der sich verantwortlich, holt ihn in den Palast und bietet ihm einen Job an. So findet sich Brutus als Wächter eines seltsamen Gefangenen wieder. Gray wird nackt und blind in einer kalten dunklen Zelle gefangen gehalten. Man hat ihn offensichtlich misshandelt und in schwere Eisenketten gelegt, ganz so, als würde man trotz seiner Behinderung jederzeit mit seiner Flucht rechnen. Ist er wirklich so gefährlich?

Brutus, der kaum jemals mehr hatte, als er zum schieren Überleben brauchte, genießt den bescheidenen Luxus, den seine neue Stellung mit sich bringt. Und er entdeckt plötzlich, dass er es nicht ertragen kann, wenn die Menschen um ihn herum leiden. Was hat Gray nur angestellt, dass man ihn so offensichtlich jeder menschlichen Würde berauben will? Es kann nicht nur daran liegen, dass er vom Tod anderer Menschen träumt, oder? Schließlich hilft das manchmal dabei, ein Leben zu retten …
Es dauert eine Weile, bis Brutus hinter ein Geheimnis kommt, das tief in der Vergangenheit begraben liegt und fast noch länger, einen Weg zu finden, der altes Unrecht beendet. Allerdings könnte es Brutus – und auch Gray – alles, einschließlich ihres Lebens kosten, diesem Pfad zu folgen. Ist die Freiheit das wirklich wert?

Brutus, der Dorftrottel“ ist das Bild, das ein Mann, der sich als überraschend sanft und schüchtern erweist, von sich selber hat, weil alle anderen ihn ständig so sehen. Brutus ist nicht einmal sein richtiger Name. Den lernt man, zusammen mit Gray, erst kennen, als Brutus schon einen weiten Weg zurückgelegt hat.

Kim Fielding hat ein Buch geschrieben, das überraschend ist. Unheimlich berührend. Total kitschig. Verboten romantisch. Es ist einfach wunderbar.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten, aber genau das passt zu Brutus, dessen Stärke nicht in den Worten liegt und auch zu Gray, der am Anfang wegen seines Stotterns kaum in der Lage ist, sich auszudrücken. Es ist einfach wunderschön zu lesen, wie diese beiden geschundenen Seelen sich ganz langsam näher kommen. Während in anderen Büchern oft zuerst der Sex und dann die Liebe kommt, kann man hier als Leser miterleben, wie aus Pflichterfüllung langsam gegenseitiger Respekt, dann vorsichtige Freundschaft und schließlich mehr wird. Brutus, aber auch Gray, wissen zunächst kaum, das Sex und Liebe etwas miteinander zu tun haben können. Sie lernen das miteinander und manchmal kommt man sich fast wie ein Voyeur vor, wenn ihre scheue Annäherung beschrieben wird. Die vorsichtigen Zärtlichkeiten sind unheimlich berührend.

Kim Fielding verschweigt nicht, was zwischen den beiden Männern passiert, aber sie beschreibt es nicht mit expliziten Worten. Der Fokus liegt eindeutig auf den Gefühlen, die sich zwischen Brutus und Gray entwickeln.

Das Buch hat auch ganz klar eine zweite Ebene: Weder das Äußere eines Menschen, noch seine Abstammung zählen. Wichtig ist, was er aus sich macht, wenn er die Chance dazu erhält. Brutus könnte mit seinen Bärenkräften ein brutaler Unterdrücker sein, aber er folgt seinem sanften Herzen. Gray hat am eigenen Leib erlebt, wohin bitterer Stolz führen kann und dafür bezahlt. Weil die Charaktere und die Welt, in der die Geschichte spielt, detailreich und liebevoll geschildert sind, hat man nie das Gefühl, mit erhobenem Zeigefinger belehrt zu werden. Als Leser leidet und hofft man mit den beiden Männern darauf, dass sie ihr verdientes Glück finden.

Einfach ist das nicht! Das Buch wird bei aller Romantik mit jeder Seite spannender und man kann es kaum aus der Hand legen, bevor man weiß, ob Brutus (der sich schon lange bei seinem eigentlich Namen nennt, aber ich will nicht vorgreifen …) und Gray es schaffen, ihre Liebe zu bewahren und ihre Freiheit zu gewinnen. Brutus muss schließlich beweisen, wieviel Heldentum wirklich in einem sanften Riesen steckt …

Fazit: Ich liebe diese Geschichte. Sie ist etwas ganz Besonderes und ich habe sie ganz bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen. Das hier ist romantische Fantasy vom Feinsten, erhält von mir mehr als 5 Punkte und eine Leseemepfehlung. Die Geschichte geht so richtig zu Herzen und lässt den Leser mit einem guten Gefühl zurück. Sanfte Riesen und blinde Zauberer vergisst man eben nicht so leicht wieder!

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- "Brutus, der Dorttrottel"
- "Ein Wolf in der Küche"
"Sprachlos"

Bildquelle: Dreamspinner

# Die Rezension enthält Werbelinks.


Dienstag, 29. März 2016

"Ein Callboy kommt selten allein" von Ann Westphal

Kopfkino versus Realität

Bei Marc springt sofort das Kopfkino an, als er Sophie zum ersten Mal sieht. Leider ist er grade beruflich mit einer anderen Frau unterwegs und sie will mit Sicherheit nicht wissen, wozu er seine Fantasie benutzt …
Sophie hütet ihr Herz wie einen Schatz. Nach einer großen Enttäuschung glaubt sie nicht mehr wirklich an die Liebe und die Männer scheinen in ihr immer nur eine nette Affäre zu sehen. Wieso nur fühlt sie sich ausgerechnet von Marc angezogen, der in ihren Augen oberflächlicher nicht sein könnte. Seinen anrüchigen Nebenjob hat er anscheinend nur, weil er die Finger nicht von seinen teuren Hobbys lassen kann. Und von den Frauen. Zumindest dienstlich nicht …

Ein Callboy kommt selten allein“ ist – mal abgesehen von der eindeutig zweideutigen Anspielung – der zweite Teil der Callboy-Serie von Ann Westphal. Marc und Sophie lernt man schon im ersten Teil „Little ... einmal nur“ kennen und hier wird ihre Geschichte erzählt.
In der Realität scheint Marc ein Lebemann zu sein, der mehr Geld ausgibt, als er mit seinem regulären Job verdienen kann. Es wirkt schon fast berechnend, dass er als Callboy arbeitet, statt Affären zu haben. So genießt er gutes Essen, interessante Veranstaltungen und Sex in teuren Hotelzimmern. Statt dafür zu bezahlen, verdient er noch Geld damit.

Sophie ist, wenn auch ein wenig gezwungenermaßen, deutlich bescheidener. Sie hat einmal nach den Sternen gegriffen und ist tief gefallen. Daran hat sie immer noch zu knabbern, nicht nur finanziell. Ihr Verständnis für Extravaganzen ist mehr als begrenzt.

Erst ein Schicksalsschlag bringt Sophie und Marc näher zusammen und die beiden lernen sich nun unter völlig anderen Voraussetzungen neu kennen. Dieser Teil der Geschichte ist hauptsächlich aus Sophies Sicht erzählt, so dass man als Leser mit ihr zusammen nach und nach hinter Marcs Geheimnisse kommt.

Für mich hat – auch bedingt durch Marcs Unfall – der zweite Teil der Serie nicht ganz die wunderbare Leichtigkeit, den die anderen Bücher aufweisen. Marc und Sophie müssen sich mit einer gehörigen Portion Dramatik und mit einigen Missverständnissen herumschlagen, bevor sie – hoffentlich – ihr gemeinsames Glück finden. Dass die Geschichte ein wenig ernster ist, heißt aber nicht, dass sie schlechter ist. Man kann und will das Buch nicht aus der Hand legen, bevor man weiß ob und wie Sophie und Marc es schaffen, sich zusammenzuraufen.

Interessanterweise schafft es Ann Westphal, dass neben ihren sexy Helden auch immer sympathische Heldinnen stehen. Während ich beim Lesen der Serie sonst immer vergnügt den Noch- oder Ex-Callboy (und im letzten Teil den „Engel“) anschmachte, habe ich eine Weile gebraucht, um mit Marc warm zu werden. Sophie dagegen ist mir schon in den ersten Seiten ans Herz gewachsen und ich musste unbedingt wissen, ob Marc sie überhaupt „verdient“ hat.

Fazit: Gelungener zweiter Teil einer erstklassigen Serie! Marc und Sophie erhalten von mir solide 5 Punkte und eine Leseempfehlung, die übrigens für alle Teile der Callboy-Reihe gilt.

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 Hier kann man das Buch von Ann Westphal kaufen: 
 "Ein Callboy kommt selten allein"

Übersicht über die Reihe:
Band 1: "Little ... einmal nur" (Tom und Caro)
Band 2: "Ein Callboy kommt selten allein" (Marc und Sophie)

Band 3: 
"Leo – Auftragslover küsst man nicht" (Leo und Jo)
Band 4: "Callboy gesucht - Engel gefunden" (Gabriel und Mona alias M)

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

„Little … einmal nur“ von Ann-Westphal

Einmal ist noch lange nicht genug!

Was macht frau, wenn der wunderschöne, verwilderte Park gleich um die Ecke, in dem frau wunderbar entspannen und mit dem Hund spazierengehen kann, in einen gewinnträchtigen Gebäudekomplex verwandelt werden soll?
Caro geht auf die Barrikaden und schafft es, das halbe Viertel zu mobilisieren. Nur der sexy Jogger, mit dem sie dabei zusammenknallt, will sich dem Volksbegehren nicht anschließen, sondern macht sie mit dem ältesten Spruch aller Zeiten an: „Kennen wir uns nicht?“
Es dauert eine Weile, bis Caro herausfindet, wer der Mann wirklich ist, warum er tatsächlich kein Unbekannter ist und was er mit dem kleinen Park zu tun hat. Noch länger braucht sie, um hinter seine Geheimnisse zu kommen und für sich selbst zu klären, ob einmal kein Mal ist, noch lange nicht genug oder sogar der Anfang von „für immer“.

Little … einmal nur“ ist der erste Band der grandiosen Callboy-Serie von Ann Westphal. Man kann theoretisch jede Story für sich genießen. Will man aber gar nicht, wenn man einmal mit der Reihe angefangen hat, deshalb kann man sie auch gleich in der richtigen Reihenfolge lesen. Die Storys sind einfach klasse! Ann Westphal erzählt locker und mit viel Witz, wie die sexy Kerle mit dem interessanten Nebenjob ganz unprofessionell ihr Herz verlieren.

Den Anfang macht Tom, als er nach vielen Jahren seine alte Schulfreundin Caro wiedertrifft. Das sich die beiden nicht auf Anhieb erkennen, ist kein Wunder, weil sie sich doch sehr verändert haben. Als Leser spürt man aber sofort, dass der Funke überspringt. Die beiden finden sich nicht nur körperlich attraktiv, sondern liefern sich auch erstklassige Wortgefechte, die einen während der Lektüre dazu bringen, immer wieder laut zu lachen.

Bei allem Humor fehlt aber auch die Erotik nicht. Es macht einfach Spaß, mit Caro den attraktiven Tom anzuschmachten. Die Story ist mehr als einmal auch da richtig heiß, wo die beiden ihre Klamotten noch anhaben. Ann Westphal schafft es wunderbar, die Sinnlichkeit von Blicken, Gesten und winzigen Berührungen einzufangen und zu transportieren. „Little … einmal nur“ ist damit zweifellos heißer, als viele Bücher, die seitenweise explizit Techniken schildern, aber irgendwie kein Gefühl aufkommen lassen.

Tom und Caro sind keine Teenies mehr, sondern stehen mitten im Leben. Sie wissen eigentlich, wer sie sind und was sie wollen. Ihre Begegnung bringt unerwartet eine Leidenschaft in ihren Alltag, mit der sie so gar nicht mehr gerechnet haben. Schließlich müssen sie sich entscheiden, ob sie gemeinsam einen Neuanfang wagen. Es ist mitreißend zu lesen, ob und wie sie sich zusammenraufen.

Fazit: Leseempfehlung? Echt jetzt??? Aber selbstverständlich! Und um das klarzustellen: Die gilt für die gesamte Serie.
Tom und Caro erhalten aber trotzdem verdiente 5 Punkte ganz für sich alleine.
Ok. Und für Herrn Schrader. Der männerhassende Labrador entwickelt sich in der Serie zu einer Art Running Gag. Oder – positiv ausgedrückt – zu einem wiederkehrenden Helden. Er taucht, wie auch Tom und Caro nämlich immer wieder auf und das ist gut so. „Einmal nur“ ist bei dieser Serie definitiv deutlich zu wenig!

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 "Little ... einmal nur" 

Übersicht über die Reihe:
Band 1: "Little ... einmal nur" (Tom und Caro)
Band 2: "Ein Callboy kommt selten allein" (Marc und Sophie)

Band 3: 
"Leo – Auftragslover küsst man nicht" (Leo und Jo)
Band 4: "Callboy gesucht - Engel gefunden" (Gabriel und Mona alias M)

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Freitag, 18. März 2016

"Valkyria – Teil II: Wolfszauber" von Clannon Miller

Im Prinzip???

Lili steckt tiefer in Schwierigkeiten, als je zuvor in ihrem Leben. Statt ihre Feinde zu besiegen, ist sie nun magisch an den undurchsichtigsten von ihnen gebunden. Auf der (recht kurzen) Positivliste steht, dass Gunnarson ihr helfen will, ihre verschwundenen Schwestern wieder zu finden. Und das der Sex mit ihm weltenerschütternde gut ist, sollte man auch erwähnen. Auf der Negativliste steht … nein, das würde ewig dauern und definitiv den Rahmen sprengen. Beherzt macht sich Lili daran, ein Problem nach dem anderen zu lösen und muss dazu erst einmal mit einer kleinen Truppen von Verbündeten (und Gunnarson!) zurück in ihre eigene Welt reisen. Überrascht stellt sie fest, dass dort alles ganz anders ist, als sie es sich vorgestellt hat. Eine Kette von aberwitzigen Ereignissen stellt sie plötzlich vor eine unglaubliche Wahl. Gibt es so etwas wie eine „wahre Königin“ wirklich?
Derweil sind ihre in der „Spiegelwelt“ (also in Berlin) zurückgebliebenen Schwestern sich alles andere als einig. Während Kara zu ihrem Versprechen und damit zu Wolf Lohenstein steht, behauptet Almys, dass Lili nicht zurückkehren wird und beansprucht die Krone der Valkyria für sich. Nicht nur die Berserkerin Liv hat ihre Zweifel. Es scheint so, als ob auch die modernen Einherier sich nicht blind ihrem Trieb ergeben wollen, den Valkyria zu folgen. Almyt sucht sich Verbündetet, mit denen Lili niemals einverstanden gewesen wäre, und bereitet einen Kampf vor, den ihre Schwester so nie wollte. Ist alle wirklich alle Hoffnung verloren?
Die Grenzen zwischen „gut“ und „böse“ verlaufen mal wieder alles andere als gerade …

Ich habe voller Spannung auf dieses Buch gewartet und bin nicht enttäuscht worden: „Valkyria 2 – Wolfszauber“ von Clannon Miller hält, was der erste Teil verspricht: Es ist die fulminate Fortsetzung einer Geschichte, die sich nicht zu Unrecht als „Saga“ bezeichnet.

Lachen muss ich allerdings darüber, dass der Klappentext ausgerechnet mit den Worten „Im Prinzip“ anfängt. Wenn es in diesem Buch ein Prinzip gibt, dann nur dieses: Es ist völlig unkonventionell. Schon der abgedrehte Genre-Mix aus SF, Fantasy, Urban-Fantasy und erotischem Roman dürfte eigentlich nicht funktionieren. Tut er aber ganz ausgezeichnet und macht außerdem Lust auf mehr. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und machen Lust darauf, ihr Schicksal weiter zu verfolgen. Ich sage hier übrigens bewusst nicht, dass ich mir für diesen oder jene ein eigenes Buch wünsche. Die Leben der Männer und Frauen sind eng miteinander verflochten. Ich will nicht nur wissen, ob und wie sie ihr Glück finden, sondern auch wie es mit denen weitergeht, die ihr persönliches Happy End schon erlebt haben. (^^ Ich verrate hier natürlich nicht, wer genau das ist!)

Clannon Miller hat ein Händchen dafür, Humor mit Aktion und Erotik so zu mischen, dass ihre Bücher unverkennbar werden. Man kann sie einfach nicht zur Seite legen, entweder weil es gerade so spannend ist, oder weil es gerade so unglaublich heiß ist. Da die Valkyria einen natürlichen Appetit auf Sex haben, gehen sie erfrischend unverkrampft mit dem Thema um. Es macht richtig Spaß, ein Buch zu lesen, in dem die Frauen sehr selbstbewusst sagen (und machen) was sie wollen, statt dauernd an sich und ihrer Sexualität zu zweifeln.

Überraschenderweise punktet die Geschichte aber auch mit leisen, wunderschönen Szenen. Es gibt zum Beispiel eine ganz besondere Stelle, die so zu Herzen geht, dass sie bestimmt niemand vergessen wird, der sie einmal gelesen hat.

Bei „Valkyria 1 – Schwanengesang“ habe ich noch angemerkt, dass das Buch nicht immer einfach zu lesen sei. Viele der Ideen sind einfach völlig neu und man muss sich erst ein Mal zurecht finden. Mit „Valkyria 2 – Wolfszauber“ bin ich voll in der von Clannon Miller erschaffenen Welt angekommen, habe meinen Spaß mit den einzigartigen Helden und freue mich jetzt schon darauf, dass es im nächsten Jahr weiter gehen wird. Diese Saga mit ihrem ungewöhnlichen Genre-Mix und tollen Charakteren bietet jede Menge Potential …

Fazit: Ich gebe für „Wolfszauber“ mehr als 5 Punkte und auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Allerdings sollte man unbedingt vorher den ersten Band gelesen haben, da die beiden Bücher direkt aufeinander aufbauen.

Valkyria Teil I
Haben wollen? 
 Hier kann man die Bücher von Clannon Miller kaufen: 
- "Valkyria - Teil 1: Schwanengesang"
- "Valkyria - Teil 2: Wolfszauber

Erotische Romanzen:
- "First Night - Der Vertrag
- "First Day - Die Mission"
- "Pygmalion - perfekt unverliebt"

 "Back and Beyond 

"Harvestine

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.