Der bekehrte Grinch … ehm … Griffin
Savannah braucht dringend eine Auszeit, aber Weihnachten
möchte sie trotzdem feiern. Also mietet sie eine abgelegene Blockhütte, packt
ihren Wagen bis unters Dach voll Leckereien und Weihnachtsdeko und macht sich allein
mit ihrer kleinen Hündin auf den Weg. Leider muss sie schnell feststellen, dass
sie nicht so allein in der Blockhütte ist, wie gedacht.
Weihnachten zu zweit … das könnte traumhaft sein, aber
leider scheint der gutaussehnende Griffin nur an einer schnellen Affäre interessiert
zu sein, während Savannah von einem Mann träumt, mit dem sie ihr Leben
verbringen kann!
Mit „Puderzuckerküsse“ setzt Poppy J. Anderson ihre „Hailsboro“-Reihe
fort – auch wenn der kleine Ort mit seinen skurrilen Bewohnern diesmal nur eine
Nebenrolle spielt. Trotzdem bleibt er präsent, weil Savannah eine Menge
Anekdoten aus ihrer Heimatstadt zum Besten gibt, die Griffin kaum glauben kann.
Ich muss gestehen, dass ich zuerst von der Story nicht sooo
begeistert war. Sie schreit gerade am Anfang in jedem Satz „Klischee, Klischee“.
Aber sie hat – wie ihre Heldin Savannah – einen einzigartigen Charme, dem man
sich nur schwer entziehen kann. Wie Griffin merkt man zuerst gar nicht, dass
man sich der Faszination nur schwer entziehen kann. Savannah ist … klasse! Sie
ist hat Mut, ein großes Herz und einen tollen Humor, der es ihr auch erlaubt,
über sich selbst zu lachen. Da gönnt man ihr einfach, dass Griffin seine
Beziehungsphobie überwindet und einsieht, dass er nach genau so einer Frau
immer gesucht hat! *grins* Außerdem ist der Kerl Zucker fürs Kopfkino …
Übrigens: Neben der Lovestory machen die beiden Charaktere eine
glaubhafte Entwicklung durch, die man ihnen auch abnimmt. Und gegen Ende relativieren
sich sogar einige Klischees ein wenig.
Fazit: Super-schöne Story mit ganz viel Weihnachtfeeling. Macht
richtig gute Laune und ist genau das Richtige, um sich ein Wochenende zu
versüßen! Dafür gibt es von mir 5 Puderzuckerküsse … ehm -sterne und eine
Leseempfehlung.
Insider P.S., macht nur Sinn, wenn man die Story schon gelesen
hat:
An die Autorin und all die Stadtkinder da draußen. Es gibt
schmalbrüstige Sänger, die schreiben ihren Nachnamen mit „ie“. Und es gibt Tiere
mit großen gelben Nagezähnen. Die werden von gewissen Individuen gejagt und
ausgestopft. Die schreibt man mit „i“.
P.S. zu dem Klischees (mit kleinem SPOILER):
Savannah erwischt ihren Freund Adam mit einem anderen Mann. Interessanter Ausgang für eine Story, dachte ich ... Darum geht es aber in dem Buch nicht wirklich (was ok ist, schließlich ist das hier eine Lovestory und kein Drama). Geärgert hat mich ein wenig, wie Adam als Bilderbuchklischee eines Schwulen daherkommt. Genauso schildert eine meiner Bekannten den "typischen" homosexuellen Mann. Blöd nur, dass sie nicht einen einzigen kennt ...
Gegen Ende relativiert sich das Ganze, deshalb konnte ich die Story mit einem guten Gefühl zu Seite legen. Klischees an sich sind ja nichts Schlimmes, solange man sie mit einem Augenzwinkern benutzt. Gerade in der Hailsboro-Reihe spielt Poppy J. Anderson gerne mit Klischees über Kleinstädte und ihre Bewohner. Ich hoffe zumindest, dass sie spielt. Sonst müsste ich ihr die Beschreibung der Kleinstadtmänner (In Buch steht sinngemäß: meist ungewaschen, oft kleinkriminell und gerne mal aus inzestuösen Beziehungen stammend) ein wenig übel nehmen. Als Dorfkind meckere ich ja auch nur selten über hochnäsige Städter, die vom wahren Leben keine Ahnung haben. Das ist nämlich auch nur so ein Klischee ... 😜)
- "Puderzuckerküsse"
Die Bücher der "Hailsboro"-Serie umfasst 8 (?), mit diesem 9 Bände, die aber nicht aufeinander aufbauen. Man kann jeden Teil für sich lesen.
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