Rot, rot, rot sind alle meine Haare …
Der rothaarige Travis lebt seit dem Tod seiner (rothaarigen) Frau mit seinen drei (rothaarigen) Kindern und seiner (rothaarigen) Schwester auf seiner Farm. Zusammen mit seinem besten Freund betreibt er außerdem einen Futtermittelladen. Als sein (rotfelliger) Hund plötzlich krank wird, lernt er den neuen Tierarzt der Stadt kennen und gerät sofort mit dem Mann aneinander.
Wesley ist out and proud. Er sieht die Kleinstadt El Dorado eigentlich nur als eine Art Zwischenstation. Im alten Haus seiner Großeltern will er nach einer gescheiterten Beziehung und einigen wilden Jahren zurück zu sich selbst finden. Liebe steht nicht auf seinem Plan und er rechnet auch nicht damit, tief in den Ozarks jemanden zu finden, der dazu steht … auf Männer zu stehen.
„Und ein Stern fiel vom Himmel“ von Brandon Witt ist eine etwas verzwickte Geschichte. Sowohl Travis, als auch Wesley haben immer noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, als sie sich kennenlernen und scheinen nicht offen für etwas Neues zu sein. Vielleicht – und das ist meine einzige größere Kritik – wäre es gut gewesen, wenn sie zuerst einmal mit sich selbst ins Reine gekommen wären, statt ihr „Heil“ in einer neuen Beziehung zu suchen.
Ok. Keiner der beiden sucht aktiv, aber sie finden einander halt …
Auf der anderen Seite ist das gegenseitige Begehren aber möglicherweise genau das, was die beiden Männer brauchen, um endlich voranzuschreiten.
Toll an der Geschichte sind viele kleine und sehr berührende Episoden, sowohl zwischen Travis und Wesley, als auch zwischen Travis und seinen Kindern. Besonders berührend ist übrigens die Entwicklung, die Travis ältester Sohn Caleb durchmacht (der nebenbei bemerkt ebenfalls einen rothaarigen Hund besitzt und rothaarige Rinder züchtet). Überhaupt sind die Szenen mit den Kindern wirklich großartig. An diesen Stellen kann man das Buch unmöglich zur Seite legen.
Gut geschildert ist auch die Stimmung in der Kleinstadt. Die Menschen verhalten sich sehr unterschiedlich gegenüber dem offen schwulen Tierarzt. Richtig interessant und sehr authentisch sind jedoch die Reaktionen auf Travis - einen der Ihren; einen, den sie sicher in einer Schublade glaubten - eine Seite von sich offenbart, die er bisher niemandem in seiner Stadt gezeigt hat.
Es gibt eine sehr starke Szene, in der Travis eine Auseinandersetzung mit Wesley hat und ihn auffordert, doch einfach „etwas weniger schwul“ aufzutreten. Das ist für mich einer der Schlüsselmomente in dem Buch, der alle anderen Episoden an ihren Platz fallen lässt. Die Kernfrage der Geschichte ist nämlich: Wer bist du wirklich und was davon zeigst du den anderen?
Das trifft nicht nur auf Travis und Wesley, sondern auch auf Caleb und die Zwillinge, auf Travis Schwester Wendy, seinen Kumpel Jason, auf alle anderen Bewohner der Stadt und sogar den total schmierigen „Bösewicht“ der Story zu.
„Und ein Stern fiel vom Himmel“ ist facettenreich, vielschichtig und doch ganz einfach, genau wie die Stadt in der die Geschichte spielt. Obwohl die Story ihre dramatischen Momente hat, wird das eigentlich wichtige sehr ruhig und manchmal beinahe beiläufig erzählt. Ja, es gibt auch Sex, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Gefühlen und der Entwicklung, die die Menschen durchmachen.
Besonders gelungen sind die romantischen Szenen, die niemals kitschig wirken. Travis überzeugt Wesley nicht mit dramatischen Gesten, sondern mit kleinen, wohlüberlegten, deren Bedeutung er manchmal sogar zuerst noch erklären muss. Und dabei geht es dem Leser wie dem Tierarzt (der übrigens normalerweise glattrasiert ist, aber rötliche Bartstoppeln hat …): Man schmilzt einfach dahin!
Wesley ist out and proud. Er sieht die Kleinstadt El Dorado eigentlich nur als eine Art Zwischenstation. Im alten Haus seiner Großeltern will er nach einer gescheiterten Beziehung und einigen wilden Jahren zurück zu sich selbst finden. Liebe steht nicht auf seinem Plan und er rechnet auch nicht damit, tief in den Ozarks jemanden zu finden, der dazu steht … auf Männer zu stehen.
„Und ein Stern fiel vom Himmel“ von Brandon Witt ist eine etwas verzwickte Geschichte. Sowohl Travis, als auch Wesley haben immer noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, als sie sich kennenlernen und scheinen nicht offen für etwas Neues zu sein. Vielleicht – und das ist meine einzige größere Kritik – wäre es gut gewesen, wenn sie zuerst einmal mit sich selbst ins Reine gekommen wären, statt ihr „Heil“ in einer neuen Beziehung zu suchen.
Ok. Keiner der beiden sucht aktiv, aber sie finden einander halt …
Auf der anderen Seite ist das gegenseitige Begehren aber möglicherweise genau das, was die beiden Männer brauchen, um endlich voranzuschreiten.
Toll an der Geschichte sind viele kleine und sehr berührende Episoden, sowohl zwischen Travis und Wesley, als auch zwischen Travis und seinen Kindern. Besonders berührend ist übrigens die Entwicklung, die Travis ältester Sohn Caleb durchmacht (der nebenbei bemerkt ebenfalls einen rothaarigen Hund besitzt und rothaarige Rinder züchtet). Überhaupt sind die Szenen mit den Kindern wirklich großartig. An diesen Stellen kann man das Buch unmöglich zur Seite legen.
Gut geschildert ist auch die Stimmung in der Kleinstadt. Die Menschen verhalten sich sehr unterschiedlich gegenüber dem offen schwulen Tierarzt. Richtig interessant und sehr authentisch sind jedoch die Reaktionen auf Travis - einen der Ihren; einen, den sie sicher in einer Schublade glaubten - eine Seite von sich offenbart, die er bisher niemandem in seiner Stadt gezeigt hat.
Es gibt eine sehr starke Szene, in der Travis eine Auseinandersetzung mit Wesley hat und ihn auffordert, doch einfach „etwas weniger schwul“ aufzutreten. Das ist für mich einer der Schlüsselmomente in dem Buch, der alle anderen Episoden an ihren Platz fallen lässt. Die Kernfrage der Geschichte ist nämlich: Wer bist du wirklich und was davon zeigst du den anderen?
Das trifft nicht nur auf Travis und Wesley, sondern auch auf Caleb und die Zwillinge, auf Travis Schwester Wendy, seinen Kumpel Jason, auf alle anderen Bewohner der Stadt und sogar den total schmierigen „Bösewicht“ der Story zu.
„Und ein Stern fiel vom Himmel“ ist facettenreich, vielschichtig und doch ganz einfach, genau wie die Stadt in der die Geschichte spielt. Obwohl die Story ihre dramatischen Momente hat, wird das eigentlich wichtige sehr ruhig und manchmal beinahe beiläufig erzählt. Ja, es gibt auch Sex, aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Gefühlen und der Entwicklung, die die Menschen durchmachen.
Besonders gelungen sind die romantischen Szenen, die niemals kitschig wirken. Travis überzeugt Wesley nicht mit dramatischen Gesten, sondern mit kleinen, wohlüberlegten, deren Bedeutung er manchmal sogar zuerst noch erklären muss. Und dabei geht es dem Leser wie dem Tierarzt (der übrigens normalerweise glattrasiert ist, aber rötliche Bartstoppeln hat …): Man schmilzt einfach dahin!
Fazit: Die Geschichte ist recht eigenwillig und mit Sicherheit kein Mainstream. Sie überzeugt mit originellen, lebendigen Charakteren und hinterlässt ein gutes Gefühl. Dafür gibt es von mir 4,5, aufgerundet 5 Punkte und eine Leseempfehlung.
P.S. 1: In der Rezi gehe ich immer etwas ironisch wieder auf die roten Haare ein, weil sie auch im Buch ziemlich oft erwähnt werden. Schien mir eine nette, aber etwas abgedrehte Idee zu sein …
Wenn man das Nachwort liest, wird aber klar, woher Brandon Witt seine Inspiration hatte und das gefällt mir dann irgendwie wieder richtig gut.
P.S. 2: Auch die beiden Corgies Dunkyn und Dolan haben „echten“ Vorbilder. Dazu gibt es sogar ein Foto … ;)
P.S. 1: In der Rezi gehe ich immer etwas ironisch wieder auf die roten Haare ein, weil sie auch im Buch ziemlich oft erwähnt werden. Schien mir eine nette, aber etwas abgedrehte Idee zu sein …
Wenn man das Nachwort liest, wird aber klar, woher Brandon Witt seine Inspiration hatte und das gefällt mir dann irgendwie wieder richtig gut.
P.S. 2: Auch die beiden Corgies Dunkyn und Dolan haben „echten“ Vorbilder. Dazu gibt es sogar ein Foto … ;)
Haben wollen?
Hier kann man das Buch von Brandon Witt kaufen:
Leider liegt das Buch zur Zeit als Kindle-Edition nicht vor.
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Bildquelle: amazon
Gott was bin ich froh, dass dir die Geschichte gefallen hat :-). Und du hast recht, es sind all' die kleinen Facetten, die dieses Buch so liebenswert und - wie ich fand - wirklich fesselnd gemacht haben.
AntwortenLöschenLG Elke
*grins*
AntwortenLöschenJa, ja. Du bist schuld, dass ich es gelesen habe! ;)
Danke dir für den guten Tipp!
*knuddels* Ulla