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Montag, 31. Oktober 2016

Der wahre Gruselfaktor in machen Büchern oder: Über Geschmack lässt sich nicht streiten?

Der wahre Gruselfaktor in machen Büchern oder: Über Geschmack lässt sich nicht streiten?

Das man über Geschmack nicht streiten kann, ist eigentlich eine alte Weisheit und normalerweise halte ich mich daran. Wenn jemanden bei einer Geschichte, die mir nicht mal im Ansatz gefällt, dass Herz aufgeht, andere vor Begeisterung jubeln, wo ich vor Entsetzen sprachlos bin, dann halte ich eben die Klappe. Geht mich ja auch nix an …

Manchmal verstehe ich aber einfach nicht, wie es e-books in den Charts unfassbar weit nach oben schaffen, die meiner Meinung nach unabhängig vom Thema einfach grottenschlecht geschrieben sind. Wohlgemerkt: Ich rede hier nicht von Büchern, wo das erst auf Seite xyz so ist, man es also erst nach dem Kauf bemerkt, sondern von Geschichten, bei denen schon der Blick ins Buch verrät, was da auf den geneigten Leser zukommt.

Bin ich wirklich die Einzige, die ständige Wortwiederholungen hasst? Die bestimmt kein Rechtschreib- und Grammatikpapst ist, aber wenigstens die Regeln soweit eingehalten haben möchte, dass die gelesenen Sätze eine Sinn machen?

Und, für mich eigentlich am wichtigsten von allem: Die von einer Geschichte erwartet, dass Gefühle nicht nur beschrieben, sondern auch gezeigt werden?

Wenn dann auch noch in einem Buch die Perspektive andauernd und so schnell wechselt, dass man sich vorkommt, als müsste man einem Tennisball auf Speed bei einem extrem raschen Spiel mit den Augen hinter hechten um den Überblick nicht zu verlieren, sollte das Buch meiner Meinung nach eigentlich auf Platz 9.000.000 in den Charts landen. In Worten: Neun Millionen.

Tut es aber nicht. Es landet in den Top 100. Ich finde das unheimlich. Geradezu gruselig …


Wieso bloß? Die Frage stelle ich mir wirklich. Bin ich zu anspruchsvoll? Wie schaffen es Autoren, die Amateure bleiben (egal wie viele Bücher sie veröffentlicht haben) immer wieder aufs Neue einen solchen … Schrott zu verkaufen?

Vielleicht kann man über Geschmack ja nicht streiten, aber zumindest diskutieren.

Die Einhaltung gewisser Grundregeln von Rechtschreibung, Grammatik und Aufbau einer Geschichte dagegen sollten eigentlich zu den Basics bei einer Veröffentlichung eines Buchs gehören. Diese Regeln zu brechen ist keine künstlerische Freiheit, sondern schlicht ein Fehler. Ich sage ja gar nicht, dass ein Autor jedes Detail selber beherrschen muss. Hilfe in Anspruch zu nehmen ist dabei kein Zeichen von Schwäche, sondern eines von Stärke und Professionalität.

Anscheinend legen aber viele Leser heute keinen Wert mehr auf gewisse Grundlagen, sonst würden solche Bücher nicht gekauft und haufenweise 5-Sterne-Rezis bedacht werden. 


Buuuuuuuuuuuuuuuuuh.

Jetzt ist die Gruselstunde mit und über schlechte Bücher zu Ende und ich habe meinem Herzen Luft gemacht. Nun suche ich lieber nach „echten“ Halloween-Geistern ...


P.S.: Happy Halloween!!!

Bildquelle: pixabay

8 Kommentare:

  1. Du hast dir die Antwort im Grunde schon selbst gegeben, denn der "Schrott" wird gekauft/geliehen und deswegen landet er in den Charts weit oben. Über das Warum, wieso, weshalb kann man eigentlich rund um die Uhr streiten, denn ich gehöre auch zu den Lesern, die "mehr" von einer Story erwarten.

    Ich lasse mich durchaus gerne mal von einer romantischen Kitschgeschichte ohne große Storyline berieseln, aber wenn dann in der Leseprobe schon so viele Fehler drin sind, dass ich die Hände überm Kopf zusammenschlage, oder der Autor sich nicht entscheiden kann, welchen seiner Charaktere er die Geschichte erzählen lässt ... Sorry, aber da laufe ich schreiend davon und es wird das erste (und in den meisten Fällen auch das letzte) Buch gewesen sein, das ich mir von dem Autor kaufe.

    Ich bin jederzeit bereit Geld für ein gutes Buch auszugeben, aber wenn ein Autor nicht einmal die Grundlagen von Rechtschreibung, Grammatik oder Plot beherrscht, dann ... Nun ja, den Rest kannst du dir sicher denken. ;-)

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    1. Hallo Matty!
      *sfz* Im Grunde hast du Recht! Aber manchmal kocht es bei mir halt hoch ...
      Gruselige Grüße
      ulla

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    2. Kein Wunder. Ich bin zuletzt so oft auf die Gusche gefallen, was neue Bücher/Autoren angeht, dass ich derzeit nur noch auf Empfehlung hin zugreife und den Rest ignoriere. Ab und zu noch eine Leseprobe, wenn ich denke, das könnte was sein, aber sonst ... Auf Experimente lasse ich mich nicht mehr ein, es wird einfach zu viel veröffentlicht, das mMn weder Korrektur noch Überarbeitung hinter sich hat. Aber wehe, das sagt man laut... *sfz*

      Ich habe deinen Beitrag auf meiner FB-Seite geteilt und da gibt's auch einige, die das genauso sehen wie wir. :-)

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  2. Danke für diesen tollen Artikel. Du sprichst mir aus der Seele!

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  3. Was Rechtschreibung und Grammatik betrifft, geb ich dir definitiv recht. Die Sache mit den schnellen Perspektivwechseln sehe ich anders. Diese stören mich überhaupt nicht, stattdessen empfinde ich diese Bücher oft unterhaltsamer als wenn man ellenlange Kapitel nur eine Sichtweise hat.
    LG Sabine

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  4. @Sabine:
    Ich habe grundsätzlich nichts gegen Perspektivwechsel, aber wenn die Perspektive nach fast jedem Satz wechselt, manchmal sogar mitten IN einem Satz, ist mir das -höflich ausgedrückt- ein wenig zu viel.

    ;)
    GLG ulla

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  5. Dieses "Headhopping" mag ich auch nicht besonders.
    Hoffentlich hat dieser Artikel nichts damit zu tun, dass du gerade die "Fährte" liest? :-\

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    1. O.O

      Wo? Wo gibt es das Buch???
      Ich warte sehnsüchtig darauf!
      Leider (!!!) lese ich es gerade (noch) nicht, sonst würde ich hier wahrscheinlich vergnügt eine 1a-Rezi posten, statt rum zu moppern ...

      GLG ulla

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