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Mittwoch, 7. Dezember 2016

"Renaldo – Zwischen Liebe und Kampf: Gods of War 2" von Xenia Melzer

Stolz und Geheimnisse

Casto hat sich mehr oder weniger damit abgefunden, dass der arrogante aber leidenschaftliche Halbgott Renaldo sein Schicksal ist. Die Leidenschaft brennt heiß zwischen den beiden stolzen Männern, egal, ob sie sich wütende Wortgefechte liefern oder sich in sinnlichen Spielen verlieren.
Leider gibt es Feinde und Neider, die ihnen ihr Glück missgönnen und es schließlich sogar schaffen einen Keil zwischen die Männer zu treiben …

Renaldo – Zwischen Liebe und Kampf“ ist der zweite Teil „Fantasy-Epos“ von Xenia Melzer. Die Geschichten bauen aufeinander auf, bzw.
schließen direkt aneinander an. Man muss eigentlich zwingend den ersten Band der Serie („
Casto - Gefährte des Feuers“) gelesen haben, um das vorliegende Buch verstehen zu können.

Da die Rezi leichte Spoiler enthält, die Bewertung vorab: 
Gegen den starken ersten Teil, der mich begeistert hat, fällt diese Episode ein wenig ab. Es reicht aber immer noch für knappe 4 Punkte. Eine Leseempfehlung gibt es nur, wenn man – wie schon gesagt – Band eins kennt und sich damit abfindet, dass das Ende dieses Teils noch abrupter ist, als beim letzten.

Ab hier SPOILER möglich:

Während ich den ersten Teil geradezu verschlungen habe, weil mich die ungewöhnliche Beziehung zwischen Renaldo und Casto fasziniert hat, muss ich gestehen, dass sich im zweiten Teil eine gewisse Ermüdung eingestellt hat: Die beiden lieben und bekämpfen sich immer noch mit der gleichen Leidenschaft wie am Anfang, aber irgendwie scheint die Beziehung zu stagnieren. Keiner der beiden ist in der Lage, für die Liebe auf seinen Stolz zu verzichten oder sich zumindest ein wenig zurückzunehmen. Obwohl sie nun schon 5 Jahre zusammen sind, reden die beiden immer noch nicht offen miteinander. Casto zögert sehr lange, das Geheimnis um seine Herkunft zu enthüllen. Erst eine böse Intrige, die ihn fast das Leben kostet, lässt Renaldo und ihn erkennen, was sie einander wert sind. Aber sogar Castos unerwartete Freilassung aus dem Sklavenstand ändert im Grunde nichts zwischen den beiden. Sogar die Bezeichnungen bleiben gleich und Renaldo braucht lange, bis er sich traut mit Casto darüber zu reden, was es bedeutet, dass er sein Herz sein könnte.

Leider fallen auch die tollen Szenen mit Lys und die spannenden und lebendig erzählten Kampfszenen eher knapp aus. Richtig leid hat es mir getan, dass kein Wort dazu kam, wie Renaldo damit umgeht, nun Lys wahre Natur zu kennen.
Dafür erfährt man wieder einiges von den Emeris, den unsterblichen Begleiter der Halbgötter. Viel Raum nimmt außerdem die Geschichte von Sic ein, Castos einzigem Freund unter den Sklaven. Was Sic erleben und erdulden muss, ist allerdings unheimlich grausam und schon fast nicht mehr zu ertragen.
Überhaupt nimmt die Thematik „Regeln“ und „Bestrafung“ einen sehr großen Raum in der Geschichte ein. Worauf Xenia Mälzer hinauswill ist klar. Ob man dabei immer so deutlich werden muss, ist die andere Seite. Die Folterszenen betonen die Grausamkeit, zu der die Halbgötter fähig sind, unterstreichen ihre Nicht-Menschlichkeit. Ob das zu einem „Helden“ passt, wenn nicht ein Gegengewicht dazu aufgebaut wird, ist fraglich.
Besonders betroffen hat mich das Schicksal von Sic, der in seiner schüchternen aber unerschütterlichen Liebe zu dem Schmied Noran eine der sympatischsten Figuren in der Geschichte ist. Wie sehr er leiden muss, weil er einen dummen Fehler gemacht wird, ist wirklich grausam und kaum nachzuvollziehen, wenn man darüber nachdenkt, dass sogar der Halbgott Renaldo selbst einer Täuschung zum Opfer fallen konnte.

Nachdem ich soviel „gemeckert“ habe, hier das positive: Die Geschichte ist spannend, bildgewaltig erzählt und macht Lust auf mehr. Obwohl ich Cliffs oder offene Enden eigentlich hasse, bin ich jetzt schon wieder gespannt, wie es mit Casto, Renaldo und dem Rudel weitergeht.


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"Casto - Gefährte des Feuers: Gods of War 1" (Hier geht es zu meiner Rezi: *klick*)
- "Renaldo – Zwischen Liebe und Kampf - Gods of War 2"

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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