Krieg, Machtspiele und … der Anfang einer überraschenden Freundschaft
Damen kann nicht fassen, dass sein Halbbruder ihn in Ketten legen lässt und als Sklaven an den Kronprinzen von Vere verkauft. Somit landet er an dem einzigen Ort, an dem ihm das Bekanntwerden seiner wahren Identität als Thronfolger von Akielos sofort den Tod bringen würde. Zähneknirschend muss sich Damen seinem neuen Herren beugen, bis sich die Gelegenheit zur Flucht ergibt. Aber ist Laurent wirklich so intrigant, eiskalt und grausam, wie es auf den ersten Blick aussieht?
Der Krieger und der undurchschaubare Stratege finden sich plötzlich und unerwartet in einem so komplizierten wie tödlichen Machtspiel auf der gleichen Seite wieder und Damen begreift allmählich, dass sein Schicksal und das von Laurent untrennbar verbunden sind.
Aber können zwei Prinzen, die man gelehrt hat, einander zu hassen, zusammenarbeiten und einen Gegner besiegen, der keine Ehre kennt?
Ich bin um die Prinzen-Triologie von C.S. Pacat, die im Englischen mit „Captive Prince“ beginnt, sehr lange herumgeschlichen und konnte nun bei "Die Prinzen", dem Sammelband, der alle drei Teile enthält und auf Deutsch vorliegt, endgültig nicht mehr widerstehen. Zum Glück habe ich gewartet!!! Diese Reihe ist so spannend, dass es mich schier in den Wahnsinn getrieben hätte, die Serie nicht in einem Zug zu lesen.
Im Zusammenhang mit den Büchern wurde mehr als einmal geschrieben, dass dies eine der besten Fantasy-Storys im Gay Genre ist. Das stimmt so nicht ganz. Es ist eine der besten Geschichten über Intrigen, Machtspiele und den Beginn einer Freundschaft, die völlig UNABHÄNGIG vom Genre.
„Die Prinzen“ ist definitiv eines der Bücher, die man unbedingt lesen sollte. Mehr noch, es lohnt sich, die Story mehr als einmal zu lesen. Beim ersten Mal kann man die Augen kaum von den Seiten heben, weil die Geschichte so spannend und voller überraschender Wendungen ist, dass man unbedingt wissen will, ob und wie sich das Schicksal von Laurent und Damen erfüllt.
Die beiden scheinen als Charaktere geradezu diametral entgegengesetzt zu sein. Damen hat schon mit siebzehn für seinen königlichen Vater eine verloren geglaubte Schlacht allein durch seine Fähigkeiten als Schwertkämpfer und Anführer gewonnen. Er ist ein Krieger durch und durch, glaubt dabei bedingungslos an Werte wie Ehre und Treue. Seine Ziele erreicht er, in dem er sie gradlinig angeht und offen ausspricht was, er möchte. Der Betrug seines Bruders trifft ihn bis ins Mark.
Laurent ist viel komplizierter. Hinter jedem seiner Sätze verbergen sich hundert Bedeutungen und wie beim Schachspiel ist er scheinbar immer breit, alles und jeden zu opfern, um zu gewinnen. Laurent vertraut niemandem und lässt auch niemanden an sich heran.
Da die Geschichte aus Damens Sicht erzählt wird, lernt man zusammen mit ihm erst nach und nach, wie kompliziert Laurent wirklich denkt und welche Ziele er verfolgt.
C.S. Pacat erliegt nicht der Versuchung, das Geheimnis zu früh zu lüften. Als Leser folgt man gebannt, wie Damen sich immer mehr zu Laurent hingezogen fühlt, als er beginnt den jungen Mann hinter der Maske des unnahbaren, geradezu zickigen Kronprinzen zu verstehen. Man erlebt hautnah seine Damens Zweifel und seine Wut, wenn Laurent einmal wieder scheinbar oder tatsächlich sein Wort bricht oder mit Menschen wie mit Schachfiguren spielt.
Das Buch bzw. die Reihe lassen sich aber nicht auf eine bloße Romanze reduzieren. Auch wenn man erlebt, wie aus dem Hass zwischen den beiden Prinzen vorsichtige Achtung, Freundschaft und schließlich vielleicht mehr wird, so geht es doch auch immer um Politik und die schmutzigen Intrigen, die untrennbar damit verbunden zu sein scheinen.
Natürlich kann man den Roman als einfach als spannendes, atemberaubendes Fantasy-Abenteuer in einer erdachten, antik angehauchten Welt genießen und muss keinen Bezug zur Realität herstellen. Doch in einer Zeit, in der es der Begriff „alternative Fakten“ bis in die Hauptnachrichten geschafft hat, kann man die Geschichte auch geradezu als Lehrstück sehen: Was geschieht, wenn machtgierige Tyrannen nach dem höchsten Amt im Staate greifen und dafür skrupellos alle Gegner aus dem Weg räumen? Wo Gewalt nicht wirkt, setzt man einfach Verleugnung ein. Oder halt eine sehr kreative Interpretation von Informationsbruchstücken, aus denen dann ganz schnell alternative Fakten werden. Der Klatsch erledigt den Rest …
Vielleicht ist es naiv, aber „Die Prinzen“ macht auch Hoffnung. Wie bei jeder guten Geschichte haben die Helden wenigstens eine Chance und auch als schon fast alles verloren scheint, gibt es noch einen Funken Zuversicht. Vielleicht siegen Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit ja doch am Ende und vielleicht sind bei allen kulturellen Unterschieden, die die beiden Prinzen trennen, ihre Gemeinsamkeiten das Entscheidende. Vielleicht siegen Toleranz und Mut über Kleinlichkeit und Machtgier. Vielleicht finden Laurent und Damen ihr verdientes Glück …
Ich werde hier mit Sicherheit nicht verraten, was das Schicksal für die beiden unterschiedlichen Prinzen am Ende bereit hält. Nur so viel: Ich liebe dieses Buch wirklich und konnte es auch nach fast 900 Seite nicht aus der Hand legen, sondern habe gleich es gleich noch einmal von vorne gelesen. Wo mich beim ersten Mal die atemberaubende Spannung angetrieben hat, konnte ich mir nur genüsslich die Zeit nehmen, einige besondere Stellen mit meinem Wissen um den Ausgang noch einmal mit ganz anderen Augen zu lesen. Erst im Nachhinein wird wirklich klar, wie filigran der Aufbau der Geschichte ist.
Übrigens: Bei allem Drama schafft es C.S. Pacat außerdem noch die Story mit trockenem Humor und Situationskomik zu würzen, die einfach nur Spaß machen.
Leseempfehlung? Echt jetzt??? Immer und immer wieder, würde ich sagen. 10 von 5 möglichen Punkten und die Warnung, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, wenn man es erst einmal aufgeschlagen hat.
Natürlich kann man den Roman als einfach als spannendes, atemberaubendes Fantasy-Abenteuer in einer erdachten, antik angehauchten Welt genießen und muss keinen Bezug zur Realität herstellen. Doch in einer Zeit, in der es der Begriff „alternative Fakten“ bis in die Hauptnachrichten geschafft hat, kann man die Geschichte auch geradezu als Lehrstück sehen: Was geschieht, wenn machtgierige Tyrannen nach dem höchsten Amt im Staate greifen und dafür skrupellos alle Gegner aus dem Weg räumen? Wo Gewalt nicht wirkt, setzt man einfach Verleugnung ein. Oder halt eine sehr kreative Interpretation von Informationsbruchstücken, aus denen dann ganz schnell alternative Fakten werden. Der Klatsch erledigt den Rest …
Vielleicht ist es naiv, aber „Die Prinzen“ macht auch Hoffnung. Wie bei jeder guten Geschichte haben die Helden wenigstens eine Chance und auch als schon fast alles verloren scheint, gibt es noch einen Funken Zuversicht. Vielleicht siegen Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit ja doch am Ende und vielleicht sind bei allen kulturellen Unterschieden, die die beiden Prinzen trennen, ihre Gemeinsamkeiten das Entscheidende. Vielleicht siegen Toleranz und Mut über Kleinlichkeit und Machtgier. Vielleicht finden Laurent und Damen ihr verdientes Glück …
Ich werde hier mit Sicherheit nicht verraten, was das Schicksal für die beiden unterschiedlichen Prinzen am Ende bereit hält. Nur so viel: Ich liebe dieses Buch wirklich und konnte es auch nach fast 900 Seite nicht aus der Hand legen, sondern habe gleich es gleich noch einmal von vorne gelesen. Wo mich beim ersten Mal die atemberaubende Spannung angetrieben hat, konnte ich mir nur genüsslich die Zeit nehmen, einige besondere Stellen mit meinem Wissen um den Ausgang noch einmal mit ganz anderen Augen zu lesen. Erst im Nachhinein wird wirklich klar, wie filigran der Aufbau der Geschichte ist.
Übrigens: Bei allem Drama schafft es C.S. Pacat außerdem noch die Story mit trockenem Humor und Situationskomik zu würzen, die einfach nur Spaß machen.
Leseempfehlung? Echt jetzt??? Immer und immer wieder, würde ich sagen. 10 von 5 möglichen Punkten und die Warnung, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, wenn man es erst einmal aufgeschlagen hat.
Haben wollen?
Hier kann man die Bücher von C.S. Pacat kaufen:
- "Die Prinzen - Drei Romane in einem Band"
Hier ein Überblick über die Serie und die englischen Originaltitel, die die Kerngeschichte des jeweiligen Bandes noch besser treffen, als die deutschen Titel.
- "Der verschollene Prinz" ("Captive Prince")
- "Das Duell der Prinzen" ("Prince's Gambit")
- "Die Rückkehr des Prinzen" ("Kings Rising")
Auf Englisch gibt es außerdem noch zwei Kurzgeschichten, die dem Zyklus um die beiden Prinzen angegliedert sind.
- "Green but for a Season" (Kleine Nebengeschichte um Jord)
- "The Summer Palace" (Eine Art Epilog)
Bildquelle: amazon
Hier kann man die Bücher von C.S. Pacat kaufen:
- "Die Prinzen - Drei Romane in einem Band"
Hier ein Überblick über die Serie und die englischen Originaltitel, die die Kerngeschichte des jeweiligen Bandes noch besser treffen, als die deutschen Titel.
- "Der verschollene Prinz" ("Captive Prince")
- "Das Duell der Prinzen" ("Prince's Gambit")
- "Die Rückkehr des Prinzen" ("Kings Rising")
Auf Englisch gibt es außerdem noch zwei Kurzgeschichten, die dem Zyklus um die beiden Prinzen angegliedert sind.
- "Green but for a Season" (Kleine Nebengeschichte um Jord)
- "The Summer Palace" (Eine Art Epilog)
Bildquelle: amazon
# Die Rezension
enthält Werbelinks.
Wenn ich die Bücher nicht schon im Original gelesen hätte und sie sowieso schon lieben würde, dann hätte mich spätestens Deine begeisterte Rezension absolut überzeugt. Und natürlich werde ich mir diesen Sammelband mit der Übersetzung auch ins Bücherregal stellen.
AntwortenLöschenLG Gabi
Hallo Gabi!
AntwortenLöschenWenn du die Übersetzung gelesen hast, würde mich wirklich interessieren, wie du sie findest. Mich juckt es nämlich in den Fingern, die Bücher jetzt auch noch mal im Original zu lesen ...
GLG Ulla
Hallo Ulla,
AntwortenLöschenich hab die Übersetzungen von Teil 1 und 2 gelesen und fand sie nicht immer so gut gelungen, was die Atmosphäre betraf. Die Stimmung fand ich nicht immer so getroffen, wie ich sie aus dem Original in Erinnerung hatte. Wenn Du auch englisch liest, würde ich bei dieser Reihe auf jeden Fall empfehlen, ins Original reinzuschauen.
LG Gabi
Hallo Gabi!
LöschenMein Englisch ist ja leider nicht wirklich gut. Ich habe jetzt die beiden Shortys von C.S. Pacat gelesen und auch mal in die Leseproben reingeschmökert. Ich glaube das die Bücher leider zu denen gehören, die mir auf Englisch nicht wirklich Spaß machen.
Vielleicht lese ich sie aber in ein paar Jahren doch im Original.
Früher hätte ich mir auch nicht vorstellen können, je freiwillig ein Buch, geschweige den eine ganze Serie auf Englisch zu lesen.
^^ Kommt Zeit, kommt ... Vokabeln???
Mal sehen.
GLG Ulla
Hallo Ulla, ich zweifle noch immer ob das Buch was für mich schönwetterleserin sein kann. was meinst du?
AntwortenLöschenfantasy habe ich eigentlich immer sehr gerne gelesen.
LG Allerleihrau
Hallo Allerleihrau!
LöschenDas Buch hat einige sehr harte Szenen, aber ich liebe es wirklich. Ich fand es unheimlich spannend zusammen mit Damen nach und nach zu entdecken, was für ein Charakter Laurent wirklich ist.
Hast du dir die Leseprobe schon angeschaut? Die ist ziemlich hart, aber "härter" wird es eigentlich nicht mehr, auch wenn noch einige Szenen kommen, die genauso ... brutal sind.
Der Anfang hat mich übrigens ziemlich irritiert, weil die allerersten Seiten ein Epilog sind, der aber nicht gekennzeichnet ist. Die erste Szene ist eine der ganz wenigen, die nicht aus Damens Sicht erzählt wird (es gibt noch eine). Dann springt die Erzählung außerdem zu einem etwas früheren Zeitpunkt zurück. Dort beginnt die eigentliche Story.
GLG Ulla