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Samstag, 15. Juli 2017

"Crash" von Leann Porter

Alles grün!

In einer postapokalyptischen Welt versucht der junge Crash sich selbst und seinen kranken Bruder Jamie mit den Gewinnen aus illegalen „Benziner“-Rennen über Wasser zu halten, statt für die Privilegierten zu schuften. Die Geschwindigkeit vermittelt ihm wenigstens die Illusion von Freiheit. Leider verliert Crash in letzter Zeit immer gegen einen geheimnisvollen Mann, der stets einen Helm trägt und sich „Mechaniker“ nennt. Ausgerechnet von dem kommt plötzlich ein überraschendes Angebot.
Ehe sich Crash versieht, steckt er bis zum Hals in einer tödlichen Intrige und muss auch noch feststellen, dass er etwas Wichtiges verloren hat. Sein Herz …

Crash“ ist – soweit ich weiß – der erste Ausflug von Leann Porter ins Genre Dystopie. Die Story von Crash und „seinem“ Mechaniker ist aber genauso spannend, berührend, fantasievoll und in sich logisch geschrieben wie die großartigen Fantasy-Romane der Autorin. Um eines gleich vorweg zu schicken: Auch wenn „Crash“ in sich abgeschlossen ist, so macht doch die Welt, in der seine Geschichte spielt Lust auf mehr. Schon nach wenigen Seiten ist man ganz eingetaucht zwischen den Ruinen der City in der Outer Sphere, spürt die fiebrige Verzweiflung der Menschen dort und kann nachempfinden, warum sie sich in die Sicherheit der Inner Sphere sehnen.

Der Kern der Story um einen Underdog ist nicht neu, wird aber in „Crash“ so frisch und interessant erzählt, dass man sie nicht eine Sekunde aus der Hand legen möchte. Dabei entwickelt sich nicht nur die Rahmenhandlung voran. Auch die Menschen machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Aus totalem Misstrauen wird vorsichtige Anerkennung, aus Respekt langsam viel mehr. Toll beschrieben wird, wie viel einfacher es manchmal ist, sich körperliche Anziehung einzugestehen und wie schwer, zuzugeben, dass man sein Herz verloren hat.

Es gibt auch einen Thriller-Anteil in der Geschichte, der allerdings gegenüber der Love-Story etwas zurücktritt. Die Mischung stimmt. „Alles grün!“ würden die Bewohner der Sphere sagen.

Besonders nahe kommt einem natürlich Crash, aus dessen Sicht die Story erzählt wird, aber auch der Mechaniker (dessen Name erst später verraten wird und den ich hier nicht spoilern will) und die Nebenfiguren entwickeln ihr eigenes Profil. Besonders interessant ist dabei der zwielichtige Noah, der auf einem schmalen Grad zwischen gut und böse wandelt und sich am Ende …
;) Ich hoffe wirklich auf eine Fortsetzung!!!

Mein Fazit: Erstklassige Unterhaltung! Von mir gibt es 5 Sterne. Unbedingt lesen!!!

Übrigens geht es in dem Buch zwar um Autorennen und es ist eine Dystopie, aber Leann Porter schafft es, die technischen Details nicht in den Vordergrund zu rücken, sondern mit ihnen der Geschichte den passenden, leicht düsteren Hintergrund zu geben, den sie braucht. Auch Leser, die sonst nichts für SF übrig haben, können sich problemlos in die Story einfinden und Crash an dem Wendepunkt seines Lebens begleiten.

Haben wollen? 
 Hier kann man die tolle Dystopie von Leann Porter kaufen:
- "Crash"

Fantasy-Romane:
- "Die Fährter der Wandler"
- "Die Sturmfalken von Olbian"
- "Die Rache des Sidhe"

Zeitgenössische Geschichten:
- "Cooler als Caipirinha"
- "Ein Strandhaus für zwei"
Fleckenteufel und Drachentöter

Eine Mischung aus Fantasy und zeitgenössischer Lovestory gibt es in
"Das Auge des Fotografen", in dem man übrigens Val besser kennen-
lernt, dem das "Strandhaus für zwei" gehört und der von dort aus
ständig angerufen wird.

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.


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