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Mittwoch, 31. Juli 2019

"Wildlife Gardening" von Dave Goulson


Nur noch kurz die Welt retten …

Tim Bendzko schiebt das als Ausrede vor, nicht zuhause zu sein und so scheint es vielen Leuten zu gehen. „Ich bin ja auch gegen den Klimawandel, aber …“ hört man heutzutage ständig. Um mal Ned Stark aus „Game of Thrones“ (sinngemäß) zu zitieren: „Alles, was jemand vor einem ‚aber‘ sagt, kann man vergessen.“

Dave Goulson geht mit „Wildlife Gardening: Die Kunst im eigenen Garten die Welt zu retten“ einen sehr interessanten Weg: Er schafft es, die teilweise abstrakten und vielfältigen Gründe für den Klimawandel an kleinen, jedem bekannten Phänomenen festzumachen und schlägt immer wieder den Bogen von der eigenen Erfahrungswelt zum großen Ganzen. Dabei liest sich das eigentlich mit dramatischen Fakten gefüllte Buch erstaunlich unterhaltsam. Mehr als einmal muss man laut lachen. Dafür sorgen der wunderbar trockene, unverkennbar britische Humor des Autors und seine kluge, pragmatische Art. Natürlich kann ich alleine auch nach der Lektüre des Buches die Pole nicht am Schmelzen hindern. Aber ich kann (wenn ich es möchte, heute noch!) damit anfangen, meine direkte Umwelt zu verbessern. Wenn das viele (am besten alle) machen, hat die Menschheit vielleicht noch eine echte Chance …

Eines ist das „Wildlife Gardening“ allerdings nicht wirklich: Es ist kein Gartenratgeber. Wer erwartete, das Buch zu kaufen und eine klare Anleitung zur Anlage seiner grünen Oase zu bekommen, wird … naja wahrscheinlich eher überrascht sein. Es liefert keine fertigen Lösungen, sondern fordert dazu auf, achtsam zu sein, zu beobachten und nachzudenken, bevor man handelt.

Letzteres behauptet natürlich jeder von sich, aber manchmal ist es einfach gut, einen Spiegel vor Augen gehalten zu bekommen. Ja, Dave Goulsan arbeitet mit erhobenen Zeigefinger, aber er schafft es, dass man hinterher über sich selbst lachen muss und mit einem guten Gefühl daran geht, im eigenen Garten (egal ob er die Größe eines Blumentopfs oder eines Ackers hat) die Welt zu retten.

Fazit: Ich liebe dieses Buch, obwohl es mir erfolgreich den Besuch in meinem Lieblingsgartencenter verleidet hat (Gut, dass ich kurz vor dem Lesen noch einmal da war, das mindert den Schmerz.) „Wildlife Gardening“ von Dave Goulson sollte wirklich jeder lesen. 5 Sterne reichen eigentlich nicht …

P.S.: Eigentlich lese ich viel und oft auf dem Kindle. Aber dieses Buch sollte man unbedingt in Papierform kaufen. Ich freue mich jetzt schon darauf, es herumzureichen und mit anderen darüber zu diskutieren.

P.S.2: Falls ich jemals das große Glück habe, den Autor kennenzulernen UND er mich in seinem Haus zum Essen einlädt, werde ich auf jeden Fall nur vegetarische Gerichte oder vielleicht noch Hühnchen zu mir nehmen. Vielleicht sind die Aussagen darüber, wo seine übrigen Fleischvorräte herkommen, ja ironisch gemeint. Doch ich will kein Risiko eingehen …
(Wer das Buch gelesen hat, versteht was ich meine.
😉)

Haben wollen? 

 Hier kann man das Buch von Dave Goulson kaufen: 
"Wildlife Gardening: Die Kunst im eigenen Garten die Welt zu retten"

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich übrigens durch eine Buchbesprechung von Adele Sansone. Zu ihrem Blog und der Buchbesprechung geht es hier: *klick*

Bildquelle: amazon

# Die Rezension enthält Werbelinks.

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